Lernmodelle & Kognitive Prozesse: Einblicke in Verhalten

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Kognitives Wahrnehmungslernen: Verständnis von Verhalten

Dieses Konzept besagt, dass unser Verhalten nicht so einfach zu erklären ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Antworten und die zugrunde liegende Regulierung, die einen Großteil unseres Verhaltens erklärt, wurden in der Vergangenheit ausführlich diskutiert. Es wird argumentiert, dass nicht alle Prozesse rein reizgesteuert sind. Edward Tolman verteidigte die Ansicht, dass Handlungen wiederholt werden, wenn wir belohnt werden, und reduziert werden, wenn wir bestraft werden.

Es gibt mehr als nur eine einfache Reiz-Reaktions-Kette, da jeder Mensch auf ein Muster von Stimuli reagiert. Wir zeigen oft ein sehr vorhersehbares Verhalten auf bestimmte Reize, doch die Reaktion kann auch unvorhersehbar sein. Es gibt intervenierende Variablen, die sogenannten O-Variablen (organismische Variablen), die Reize verarbeiten. Diese Verarbeitung hängt vom Wissen und der Motivation ab, die unsere Reaktion beeinflussen, was bedeutet, dass die Antworten nicht immer dieselben sind. Wir wissen nie genau, wie eine Person auf einen Stimulus reagieren wird.

Diese Prozesse beinhalten eine intervenierende Variable, die nicht direkt beobachtet werden kann und das Verhalten der Menschen unvorhersehbar macht. Auch der soziale Druck (Peer Pressure) beeinflusst die Reaktionen von Menschen. Die Komplexität der menschlichen Interpretation macht es schwierig zu verstehen, warum die Psychologie nicht immer eine rein erklärende Wissenschaft sein kann.

Die 4 Modelle des Lernens

Im Folgenden werden vier zentrale Lernmodelle vorgestellt:

1. Diskriminatives Lernen

Psychologen erklären, dass wir lernen können, indem wir Beziehungen zwischen Reizen (z. B. höher oder niedriger, schön oder hässlich) herstellen und zwischen ihnen diskriminieren, um zu erkennen, was für uns besser oder schlechter ist. Wir diskriminieren zwischen zwei oder mehr Objekten. Die Fähigkeit zur Diskriminierung besitzen sowohl Tiere als auch Menschen; wir wählen aus, was uns am meisten interessiert, und priorisieren das Wichtigste vor dem weniger Wichtigen. Diese Strategien sind für jede Person verschieden.

2. Latentes Lernen

Diese Art des Lernens kann sowohl bei Menschen als auch bei höheren Tieren beobachtet werden. Wir nehmen eine Reihe von Reizen auf, die wir verstehen, behalten und auf Raum und Zeit beziehen. Tiere zeigen latentes Lernen, indem sie beispielsweise Futter an Orten finden, an denen sie es zuvor entdeckt hatten, ohne dass eine direkte Belohnung erfolgte. Das Gelernte wird erst sichtbar, wenn eine Motivation zur Anwendung besteht.

3. Lernen durch Einsicht

Wolfgang Köhler führte 1914 auf den Kanarischen Inseln Experimente mit einem berühmten Schimpansen namens Sultan durch. Sultan wurde in einen Raum gesperrt, in dem Bananen von der Decke hingen und zwei Stöcke auf dem Boden lagen. Er versuchte zunächst, die Bananen durch Springen zu erreichen, scheiterte jedoch. Auch mit einem einzelnen Stock kam er nicht heran. Nach einiger Zeit erkannte er, dass er die beiden Stöcke zusammenfügen konnte, um die Bananen zu erreichen. In dem Moment, als der Affe erkannte, dass er durch das Zusammenfügen der Stöcke die Bananen erreichen konnte, hatte er einen „lichten Moment“, als ob eine Glühbirne aufleuchtete. Dieser plötzliche Erkenntnismoment, das „Aufleuchten der Glühbirne“, wird im Deutschen als Einsicht bezeichnet. Dieses Phänomen tritt auch beim Menschen auf.

4. Lernen durch Nachahmung

Es ist nicht immer notwendig, etwas praktisch zu üben, um es zu lernen. Oft reicht es aus, andere zu beobachten, um eine neue Fähigkeit oder Verhaltensweise zu erwerben. Durch die Nachahmung anderer können wir neue Verhaltensweisen erlernen. Dies zeigt sich sowohl bei Tieren als auch bei Menschen im sozialen Kontakt. Hierbei ist der soziale Kontakt entscheidend, da man jemanden braucht, den man nachahmen kann.

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