Lerntheorien & Kognitive Entwicklung: Konzepte & Ansätze

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Lerntheorien und kognitive Entwicklung

Grundlagen des Lernens: Konditionierung & Bestrafung

Verstärkung (Belohnung): Eine Konsequenz, die die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass ein Verhalten erneut auftritt.

Flucht-Konditionierung: Ein Verhalten wird verstärkt, weil es das Ende eines unangenehmen, gegenwärtigen Reizes herbeiführt.

Vermeidungs-Konditionierung: Ein Verhalten wird verstärkt, weil es das Auftreten eines potenziell unangenehmen Reizes verhindert oder verzögert.

Bestrafung: Eine Konsequenz, die die Wahrscheinlichkeit verringert, dass ein Verhalten erneut auftritt.

Theorie des sozialen Lernens: Auch als Beobachtungslernen oder Nachahmungslernen bezeichnet, bei dem eine Person das Verhalten einer anderen beobachtet und imitiert. Die vier Phasen sind:

  • 1. Aufmerksamkeit
  • 2. Behalten
  • 3. Motorische Reproduktion
  • 4. Motivation (Anreiz und Verstärkung)

Piagets Sensomotorische Phase (Geburt bis 2 Jahre)

In dieser Phase lernen Kinder über sich und ihre Welt durch ihre sensorische Entwicklung und motorische Aktivitäten. Sie besteht aus 6 Unterstufen:

  • Reflexe
  • Primäre Kreisreaktionen
  • Sekundäre Kreisreaktionen
  • Koordination sekundärer Schemata
  • Tertiäre Kreisreaktionen
  • Mentale Repräsentationen

In den ersten fünf Unterstufen der sensomotorischen Phase lernen Kinder, ihre Aktivitäten in Bezug auf ihre Umwelt zu organisieren und sensorische Informationen zu koordinieren. In der sechsten Unterstufe entwickeln sie sich vom Lernen durch Versuch und Irrtum hin zur Nutzung von Symbolen und mentalen Repräsentationen zur Lösung einfacher Probleme.

Ansätze zur kognitiven Entwicklung

Informationsverarbeitungsansatz

Durch Beobachtung und Analyse der mentalen Prozesse, die an der Wahrnehmung und Verarbeitung von Informationen beteiligt sind.

Schlüsselkonzepte des Informationsverarbeitungsansatzes

  • Habituation (Gewöhnung): Eine einfache Lernform, bei der die Vertrautheit mit einem Reiz eine Reaktion reduziert, verzögert oder stoppt.
  • Dishabituation (Entgewöhnung): Eine Erhöhung der Reaktionsfähigkeit nach der Präsentation eines neuen Reizes.
  • Visuelles Wiedererkennungsgedächtnis: Die Fähigkeit, vertraute visuelle Reize von neuen zu unterscheiden.
  • Visuelle Neuheitsorientierung: Eine Präferenz für neue Bilder gegenüber vertrauten.
  • Kreuzmodale Übertragung: Die Fähigkeit, ein Objekt visuell zu identifizieren, das zuvor nur durch Berührung wahrgenommen wurde.
  • Kausalität: Das Bewusstsein, dass ein Ereignis ein anderes verursacht.

Kognitiv-neurowissenschaftlicher Ansatz

Durch die Untersuchung von Hirnstrukturen und die Messung neuronaler Aktivität.

Gedächtnistypen im kognitiv-neurowissenschaftlichen Ansatz

  • Explizites Gedächtnis: Das bewusste Gedächtnis für Fakten, Namen und Ereignisse.
  • Implizites Gedächtnis: Gedächtnis für Gewohnheiten und Fertigkeiten, das keine bewusste Erinnerung erfordert; auch als prozedurales Gedächtnis bekannt.
  • Arbeitsgedächtnis: Die kurzfristige Speicherung von Informationen, die aktiv bearbeitet werden müssen.

Sozio-kontextueller Ansatz

Konzentriert sich auf den Einfluss ökologischer Aspekte des Lernprozesses, insbesondere von Eltern und anderen Bezugspersonen der Kinder.

Geführte Partizipation

  • Geführte Partizipation: Die Beteiligung eines Erwachsenen an der Aktivität eines Kindes, um dessen Verständnis zu strukturieren und näher an das Verständnis des Erwachsenen heranzuführen.

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