Linguistik, Dialekte und Literarische Formen: Eine Einführung in die Spanische Sprache

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Merkmale der Menschlichen Sprache (Item 1)

Die Sprachen, die die menschliche Fähigkeit der Sprache vermitteln, besitzen eine Reihe von Eigenschaften:

  1. Willkür (Arbitrarität): Es gibt keine direkte Verbindung oder Abhängigkeit zwischen den Elementen einer Sprache und der Wirklichkeit, auf die sie sich beziehen. Der Zusammenhang zwischen Form und Bedeutung ist arbiträr.
  2. Hubraum (Displacement): Die Nachrichten können sich auf Ereignisse beziehen, die zeitlich und räumlich von der kommunikativen Situation entfernt sind.
  3. Lüge: Ist die Möglichkeit, nicht wahrheitsgemäße Nachrichten zu senden.
  4. Reflexivität: Das System hat die Fähigkeit, sich auf sich selbst zu beziehen. Die Sprache kann verwendet werden, um über die Sprache selbst zu sprechen.
  5. Differenzierung von Einheiten: Die Sprachen verwenden eine kleine Anzahl von Elementen (Laute), die einen extremen Kontrast zueinander aufweisen.
  6. Doppelte Artikulation: Die Sprache ist ein duales System, da sie auf zwei Ebenen organisiert ist: Die diskreten Einheiten werden kombiniert, um andere Elemente (zum Beispiel Wörter) zu bilden, die Bedeutung tragen.
  7. Produktivität: Die doppelte Artikulation erlaubt die Schaffung unendlicher neuer Nachrichten (QBN) aus einer kleinen Anzahl von Elementen (Moneme).

Der Kommunikative Kontext

Der Kontext ist die Menge der Umstände, Überzeugungen und relevanten Wissens, die zur Produktion und Interpretation von Äußerungen notwendig sind.

Arten des Kontexts:

  1. Linguistischer Kontext (Ko-Text): Besteht aus dem, was vor und nach einer Äußerung gesagt wurde. Manchmal bestimmt er die Bedeutung von Enunziaten.
  2. Situativer Kontext (Kommunikative Situation): Ist die äußere Realität, die während eines kommunikativen Akts vorhanden ist. Zum Beispiel ist eine Erklärung wie „Das Fenster ist offen“ sinnvoll in einem Innenraum, in dem ein Fenster geschlossen ist.
  3. Soziokultureller Kontext: Besteht aus Daten über spezifische gesellschaftliche Bedingungen und deren Angemessenheit in anderen Umständen. Zum Beispiel grüßt man nicht überall und in allen Kulturen auf die gleiche Weise, und es werden unterschiedliche sprachliche Register je nach kommunikativer Situation verwendet. Im Rahmen des soziokulturellen Kontexts werden Frameworks (Rahmenwerke) klassifiziert, die verschiedene Kommunikationssituationen und die Rolle der Teilnehmer definieren. Deren Form hängt vom kommunikativen Ziel des Rahmens ab, zu dem sie gehören.

Das Linguistische Zeichen

Grundlagen des Linguistischen Zeichens:

  1. Willkür (Arbitrarität): Die Verbindung zwischen Signifikant und Signifikat ist arbiträr. Die Idee des Hauses ist nicht durch irgendeinen Zusammenhang mit der Tonfolge casa verbunden.
  2. Linearität des Signifikanten: Der Signifikant entwickelt sich in der Zeit und ist daher eine „Zeitlinie“. Elemente werden nacheinander präsentiert und bilden eine Kette von Phonemen, die Kohärenz genießen.
  3. Unveränderlichkeit und Veränderlichkeit: In Bezug auf die Gemeinschaft, die es verwendet, ist das sprachliche Zeichen unveränderlich. Aber die Zeit kann das sprachliche Zeichen verändern, was es ermöglicht, gleichzeitig von der Unveränderlichkeit und der Veränderlichkeit der Gebärdensprache zu sprechen.

Dialektale Vielfalt des Spanischen (Item 3)

In Spanien präsentiert sich das Spanische in vier dialektalen Varietäten:

  1. Varietäten der zweisprachigen Gebiete.
  2. Varietäten der Gebiete, die in Kontakt mit den Dialekten Leonesisch und Aragonisch stehen.
  3. Nördliche Varietäten (septentrionales).
  4. Südliche Varietäten, zu denen Andalusisch, Kanarisch und die sogenannten „Übergangsdialekte“ (Extremadura und Murcia) gehören.

Das Andalusische

Das Andalusische ist eine südliche Varietät des Spanischen, deren Gebiet einige sehr unterschiedliche Sprechweisen aufweist.

Phonetische Merkmale:

  1. Seseo oder Ceceo.
  2. Aspiration oder Eliminierung des finalen Silben-s oder Wort-s.
  3. Aspiration des Phonems /x/.
  4. Verwechslung von implosivem -l- und -r- (z. B. alma = arma) oder deren Auslassung (Omisión).
  5. Entspannung und Verlust des intervokalischen -d- (z. B. esfao).
  6. Yeísmo und frikative Aussprache des ch in einigen Gebieten.

Morphosyntaktische Merkmale:

  1. Verwendung des Pronomens ustedes anstelle von vosotros im östlichen Teil der Gemeinschaft.
  2. Etimologischer Gebrauch der Pronomen le, la und lo.
  3. Konzentration auf das Diminutiv -illa / -illo (z. B. niñilla).

Das Galizische

Diese romanische Sprache erstreckt sich über Galicien und Asturien, dringt bis zum Navia vor und reicht bis zum Sil in León, Zamora und in den Norden der westlichen Sanabria.

Herkunft und Entwicklung:

Das Galizische entstand im Nordwesten der Halbinsel. Während des Mittelalters bildete es mit dem Portugiesischen eine wichtige kulturelle und literarische Verbindung. Vom späten zwölften bis zur Mitte des vierzehnten Jahrhunderts blühte die Lyrik der Cancioneiros. Im fünfzehnten Jahrhundert drang das Kastilische in das Gebiet Galiciens ein. Das Galizische blieb auf ländliche, infizierte Gebiete beschränkt und wurde auf den mündlichen Gebrauch und die Familie verbannt. Im neunzehnten Jahrhundert entstand das Rexurdimento, eine Bewegung zur Wiederbelebung der Sprache: Die Poesie von Rosalía de Castro (Cantares galegos, Follas novas), einige fiktionale Werke sowie die Bearbeitung von Grammatiken und Wörterbüchern trugen diesem Anliegen Rechnung. So wurde 1905 die Real Academia Galega gegründet. Während der Zweiten Republik wurde das Autonomiestatut Galiciens verabschiedet, doch der Beginn des Bürgerkriegs vereitelte die Wiederherstellung der Sprache. In der Demokratie, mit der Verfassung von 1978 und dem Autonomiestatut von 1981, erlangte das Galizische offiziellen Charakter in Galicien. Der Unterricht des Galizischen und dessen Verwendung in den Kommunikationsmedien haben seine Kenntnis bei den meisten Menschen verbreitet.

Das Katalanische

Katalanisch ist eine romanische Sprache, die in Katalonien, Valencia, auf den Balearen, in angrenzenden Grafschaften von Aragon, in Alghero (Sardinien), im Roussillon (Südfrankreich) und in Andorra gesprochen wird, wo es Amtssprache ist.

Herkunft und Entwicklung:

Die Sprache entstand im Nordosten des katalanischen Festlandes. Ab dem späten dreizehnten Jahrhundert war sie nicht nur die Sprache Kataloniens, sondern auch des Königreichs Valencia und der Balearen. Ihr mittelalterliches Prestige, unterstützt durch eine reiche literarische Tradition, gipfelte in den Werken von Ramon Llull und den historischen Chroniken. Im fünfzehnten Jahrhundert stechen in Valencia die Figur des Dichters Ausias March und der Ritterroman Tirant lo Blanch hervor.

Im neunzehnten Jahrhundert entstand die Renaixença, eine Bewegung zur Wiederbelebung der katalanischen Sprache und Kultur. Neben literarischen Werken wurden erstmals Periodika auf Katalanisch veröffentlicht. Es wurde auch die Notwendigkeit betont, die Sprache zu erfassen und zu kodifizieren.

Bereits im zwanzigsten Jahrhundert wurde das Institut d'Estudis Catalans (1907) gegründet und die Gramàtica Catalana (1918) von Pompeu Fabra veröffentlicht. Mit der Zweiten Republik und der Annahme des Statuts wurde Katalanisch Amtssprache, doch der Bürgerkrieg unterbrach seine Umsetzung. Ab den 50er Jahren begann die kulturelle Erholung. Mit der Verfassung von 1978 wurde Katalanisch wieder offiziell.

Das Baskische oder Euskera

Die baskische oder Euskera ist eine vorromanische Sprache. Sie wird im Baskenland, im Norden Navarras und in den Grenzgebieten Frankreichs gesprochen.

Herkunft und Entwicklung:

Euskera ist die älteste der Sprachen Spaniens. Sie stammt nicht von den gemeinsamen indogermanischen Sprachen der Halbinsel ab, und es gibt keine Gewissheit über ihre Herkunft: Sie wird mit kaukasischen Sprachen oder Berbersprachen in Nordafrika in Verbindung gebracht. Die baskische Volksliteratur war im Wesentlichen mündlich.

Im neunzehnten Jahrhundert, mit dem Aufkommen des baskischen Nationalismus, wurden Anstrengungen unternommen, die Sprache wiederzubeleben, was 1919 zur Gründung der Euskaltzaindia (Akademie der Baskischen Sprache) führte. Während der Zweiten Republik wurde Euskera durch das Statut offiziell, doch der Bürgerkrieg unterbrach seine Anwendung. Die Vielfalt und Streuung der baskischen Dialekte erforderte eine Vereinheitlichung, und seit 1968 wird an der Schaffung eines gemeinsamen Kodex, des Euskara Batua (Vereinheitlichtes Baskisch), gearbeitet, der auf den zentralen Dialekten basiert. Der Status der Amtssprache, der durch die Verfassung von 1978 erlangt wurde, hat zu Fortschritten in der Kenntnis und Nutzung des Baskischen und seiner Wertschätzung geführt.

Die Konsonanten im Spanischen (Unit 4)

Das spanische phonologische System umfasst 19 Konsonanten, die sich je nach Art und Ort der Artikulation und dem Verhalten der Stimmbänder unterscheiden lassen.

Nach der Artikulationsart:

  1. Plosive (Verschlusslaute): Die Artikulatoren sind geschlossen.
  2. Frikative (Reibelaute): Fast geschlossen.
  3. Affrikaten: Plosive, gefolgt von Frikativen.
  4. Nasale: Die Luft entweicht durch die Nase.
  5. Laterale: Die Zungenspitze teilt den Luftstrom in zwei Teile.
  6. Vibranten (Zitterlaute): Die Zungenspitze schwingt gegen die Alveolen.

Nach dem Artikulationsort:

  1. Bilabial: Beteiligung der Lippen.
  2. Labiodental: Die Unterlippe trifft auf die oberen Zähne.
  3. Interdental: Die Zunge liegt zwischen den Zähnen.
  4. Dental: Die Zunge liegt an den oberen Zähnen.
  5. Alveolar: Die Zunge nähert sich den Alveolen (Zahndamm).
  6. Palatal: Die Zunge nähert sich dem harten Gaumen.
  7. Velar: Die Zunge nähert sich dem weichen Gaumen (Velum).

Nach der Schwingung der Stimmbänder:

  1. Stimmlos: Die Stimmbänder vibrieren nicht.
  2. Stimmhaft: Die Stimmbänder vibrieren.

Die Lyrik (Item 11)

In der Lyrik werden Stimmungen imitiert.

Merkmale lyrischer Texte:

  1. Sie bieten eine sehr subjektive Sprache.
  2. Sie entwickeln keine Geschichte.
  3. Sie konzentrieren sich in der Regel auf einen Aspekt und sind meist kurz.
  4. Sie treten in der Regel in Versen auf, obwohl es Werke lyrischer Prosa gibt.

Poetische Formen (Subgenres):

  1. Volkslied (Canción popular): Seine Themen sind Liebe und Religion, auch wenn es satirische Versionen gibt. Monolog ist üblich, kann aber Dialoge enthalten. Der Wortschatz und Satzbau sind einfach, und das Metrum ist abwechslungsreich, mit Vorherrschung der Kleinkunst. Beispiele: Jarchas, Weihnachtslieder.
  2. Petrarca-Lied (Canción petrarquista): Es behandelt die gleichen Themen, jedoch mit individualistischem Ton und Anbetung. Metrisch besteht es aus fünf bis zehn Estancias. Beispiele: Garcilaso de la Vega.
  3. Ekloge: Präsentiert das Landleben als paradiesischen Zustand, oft nostalgisch und melancholisch. Besteht gewöhnlich aus Einleitung, Schluss und eingeschobenen Dialogen zwischen Hirten, die sich meist mit Liebesabenteuern befassen. Das Metrum ist vielfältig. Beispiele: Eklogen I, II und III von Garcilaso de la Vega.
  4. Hymne: Im antiken Griechenland war es ein Loblied auf Götter und Helden und enthielt religiöse, patriotische, militärische und politische Ideale. Seit dem Mittelalter existiert auch die liturgische Hymne. Das Metrum ist vielfältig. Beispiele: Hymne an die Sonne, Espronceda.
  5. Epigramm: Ursprünglich war sein Thema das Lob, schrittweise wurden jedoch alle Umstände mit einem überraschenden Ausgang einbezogen. Es weist metrische Vielfalt auf. Beispiele: Góngoras burleske Sonette und Quevedo.
  6. Elegie: Mischt traurige, melancholische, sentimentale und gedenkende Elemente. Das Metrum ist vielfältig. Beispiele: Die Verse über den Tod seines Vaters, Jorge Manrique.
  7. Ode: Gewidmet großen Persönlichkeiten, schönen Landschaften oder kontemplativer Spekulation. Die Sprache ist gehoben. Beispiele: Oden von Fray Luis de León.

Kommunikationsprozess im lyrischen Text:

Die poetische Stimme (Emitter) kann drei Haltungen einnehmen:

  1. Sichtbare Objektivität: Beschränkt sich darauf, eine externe Realität scheinbar mit der dritten Person darzustellen.
  2. Appell: Der lyrische Adressat (zweite Person) erhält explizite Präsenz.
  3. Reiner Ausdruck: Die poetische Stimme wird nur durch die poetische Stimme (erste Person) zum Ausdruck gebracht.

Andere Möglichkeiten sind Spaltung oder Selbst-Initiierung.

Die Erzählung (Narrative)

Die Erzählung umfasst Texte, die Geschichten durch einen Erzähler erzählen.

Merkmale des Erzählgenres:

  1. Entwicklung einer Geschichte, d. h. einer Abfolge von Handlungen, wobei die referenzielle Funktion neben der poetischen dominiert.
  2. Die Geschichte wird von einem Erzähler erzählt.
  3. Die vorherrschende Diskursform ist die Prosa.

Subgenres der Erzählung:

  1. Epos: Umfangreiche Erzählungen in Versen, die sich mit der Geschichte eines Helden befassen, die mit dem Schicksal seines Volkes verbunden ist. Es zeichnet sich durch die Verwendung von großen Beschreibungen und Phrasen zur Charakterisierung von Figuren aus, bekannt als epische Beinamen. Beispiele: Cantar de Mio Cid, La Araucana von Alonso de Ercilla.
  2. Geschichte (Erzählung/Kurzgeschichte): Kurze Geschichten in Prosa, die einen Konflikt darstellen, dessen Ende offen oder geschlossen sein kann. Sie entwickeln sich meist in einer einzigen Zeit und an einem einzigen Ort, und Dialoge sind, wenn sie vorkommen, in der Regel kurz. Geschichten können eine belehrende Aussage (Moral) enthalten. Beispiele: Der Graf.

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