Linguistik & Dramaturgie: Merkmale, Wandel & Terminologie
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Merkmale der Spanischen Nationalkomödie
Die spanische Nationalkomödie, wie sie von Lope de Vega definiert wurde, verbindet Tragik und Komik und zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
- Ignoranz der dramatischen Einheiten: Sie ignoriert die klassischen Einheiten von Ort und Zeit. Es werden zwei oder drei gleichzeitige Handlungen zugelassen, sofern sie zu einem gemeinsamen Ergebnis führen.
- Drei Akte: Das Drama ist in drei Akte unterteilt, innerhalb derer verschiedene Kategorien unterschieden werden.
- Anstand, Sprache und Polymetrie:
- Anstand: Die Angemessenheit von Verhalten und Sprache an die Konventionen der sozialen Rolle und die Wahrscheinlichkeit der Handlung.
- Sprache: Lope de Vega forderte eine reine und keusche Sprache.
- Polymetrie: Die Verwendung verschiedener Versmaße.
- Dominante Themen: Ehre und tugendhafte Handlungen stehen im Vordergrund.
- Soziale Konflikte: Die Komödie präsentiert soziale Konflikte der Zeit.
Typische Charaktere der Nationalkomödie
- Die Dame: strahlend, schön und treu.
- Der Galán: schön, edel, großzügig und loyal.
- Der Mächtige: oft verkörpert durch den König; gewalttätig in der Jugend, weise im Alter. Wenn der König die Gerechtigkeit vernachlässigt, tritt er als Hüter der Ordnung auf.
- Der Alte: meist der Vater der Dame.
- Der Gracioso (Lustige): eine Gegenfigur zum edlen und tapferen Charakter, oft ein Diener. Er bildet zusammen mit einer weiblichen Gegenfigur (der Graciosa) ein komisches Paar.
Grundlegende Eigenschaften von Sprachen
Sprachen weisen verschiedene charakteristische Eigenschaften auf, darunter:
- Willkürlichkeit: Es besteht keine direkte, natürliche Beziehung zwischen den sprachlichen Zeichen (z.B. Wörtern) und der Realität, auf die sie sich beziehen.
- Verschiebung (Displacement): Die Fähigkeit, über Dinge zu sprechen, die nicht unmittelbar präsent sind (räumlich oder zeitlich).
- Lüge/Prevarikation: Die Möglichkeit, Nachrichten zu senden, die nicht der Wahrheit entsprechen.
- Reflexivität: Die Fähigkeit eines Sprachsystems, sich auf sich selbst zu beziehen und über sich selbst zu sprechen.
- Differenzierung von Einheiten: Die Töne werden von den Empfängern als getrennte, distinktive Einheiten wahrgenommen.
- Produktivität: Die Fähigkeit, unendlich viele neue Äußerungen mit einer begrenzten Anzahl von Elementen zu erzeugen.
Ursachen des Semantischen Wandels
Der semantische Wandel, also die Veränderung der Wortbedeutung, kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden:
- Historische Ursachen: Die Erfindung neuer Objekte oder der technische Fortschritt können zu Bedeutungsänderungen führen (z.B. das Wort "Maus" für ein Computergerät).
- Psychische und soziale Ursachen:
- Euphemismen: Die Ersetzung von Tabu-Wörtern durch mildere Ausdrücke.
- Bedeutungsverengung: Eine ursprünglich breitere Bedeutung wird spezifischer (z.B. "Ehe" von "Gesetz" zu "Heirat").
- Bedeutungserweiterung: Eine spezifische Bedeutung wird allgemeiner (z.B. "fertig" von "reisefertig" zu "beendet").
- Soziale/kulturelle Annahme: Wörter erhalten durch gesellschaftlichen oder kulturellen Gebrauch eine neue, spezifische oder allgemeinere Bedeutung.
- Sprachliche Ursachen: Der Einfluss des Kontextes, in dem ein Wort verwendet wird, kann seine Bedeutung verschieben.
Terminologie: Definition und Klassifikation
Terminologie bezeichnet eine Gesamtheit von Begriffen, die für ein bestimmtes Fachgebiet, einen Beruf oder eine Tätigkeit spezifisch sind. Diese Begriffe sind in der Regel denotativ, einzigartig und eindeutig.
Klassifikation von Terminologie
- Nach Herkunft und Bildung:
- Allgemeine Begriffe, die einen präzisen Fachsinn erhalten.
- Spezialisierungen aus der Alltagssprache.
- Fremdwörter und Lehnwörter.
- Neubildungen mit Namen und Eponymen (z.B. "Dieselmotor").
- Nach Form:
- Einfache Wörter.
- Begriffe, die durch sprachliche Prozesse gebildet und popularisiert wurden (z.B. Komposita, Derivationen).