Linguistik Grundlagen: Semantik, Morphologie & Wortbedeutung

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Semantisches Feld

Ein semantisches Feld ist eine Reihe von Wörtern, die miteinander assoziiert sind, weil sie derselben grammatischen Kategorie angehören und einen Teil ihrer Bedeutung teilen.

Bezeichnung (Denotation)

Die Bezeichnung (Denotation) ist die primäre, objektive Bedeutung eines Wortes, die für alle Sprecher gleich ist und sich nicht je nach Kontext verändert. Sie beschreibt das Bezeichnete.

Konnotation

Die Konnotation ist die subjektive Bedeutung eines Wortes, die von den Umständen des Sprechers abhängt. Sie ist eine sekundäre Bedeutung, die mit dem Begriff verbunden ist.

Lehnwörter

Lehnwörter sind Wörter, die aus anderen Sprachen übernommen und in eine Zielsprache integriert wurden.

Erbwörter

Ein Erbwort entsteht durch die sprachliche Evolution eines Wortes von seiner ursprünglichen Form bis heute. Beispiel: Lateinisch factum → Deutsch getan.

Gelehrte Wörter / Fremdwörter

Gelehrte Wörter (oder Fremdwörter) haben sich nicht auf dem normalen Weg der Sprachentwicklung verändert, sondern bewahren eine Form, die dem ursprünglichen lateinischen Wort sehr nahe ist. Beispiel: Lateinisch rapidum → Deutsch rapide (im Gegensatz zu schnell, das ein Erbwort wäre).

Neologismus

Ein Neologismus ist ein Wort, das vor Kurzem in eine Sprache integriert wurde. Beispiele: googeln, twittern, parken.

Tabuwort

Ein Tabuwort ist ein Wort, dessen Aussprache aus sozialen Gründen vermieden wird, da es als geschmacklos oder anstößig empfunden wird.

Euphemismus

Ein Euphemismus ist ein beschönigendes Wort oder ein Ausdruck, der einen unangenehmen oder anstößigen Begriff ersetzt, um ihn sozial akzeptabler zu machen. Beispiel: „austreten“ statt „pinkeln“.

Phonetische und Phonologische Ebene

Die phonetische Ebene befasst sich mit der Untersuchung der mündlichen Sprache, ihrer Laute (Phoneme), des Klangs, des Akzents und der Intonation.

Phonem

Ein Phonem ist die kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit der Sprache, die aus der zweiten Artikulationsebene stammt. Es ist eine abstrakte Einheit.

Morphologische Ebene

Die morphologische Ebene untersucht die Elemente, die Wörter bilden, um deren Struktur und Form zu analysieren.

Monem

Ein Monem ist die kleinste bedeutungstragende Einheit der Sprache, bestehend aus Signifikant (Ausdruck) und Signifikat (Inhalt).

Semantik

Die Semantik ist die sprachwissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Erforschung der Bedeutung von Wörtern und Sätzen befasst. Sie analysiert, welche Bedeutungen im Wörterbuch enthalten sind und wie diese Bedeutungen entstehen und sich verändern.

Semantische Konzepte

  • Seme (denotativ): Objektive Merkmale der Bedeutung eines Wortes, die im Wörterbuch beschrieben sind.
  • Seme (konnotativ): Subjektive Bedeutungsaspekte und assoziative Seiten eines Wortes.
  • Semantische Felder: Gruppen von Wörtern, die inhaltlich miteinander verbunden sind (siehe oben).

Semantische Beziehungen

Synonymie

Synonymie bezeichnet die Beziehung zwischen zwei oder mehr Wörtern derselben Wortart, die eine ähnliche oder gleiche Bedeutung haben. Beispiele: sagen, erzählen; beginnen, anfangen.

Polysemie

Polysemie tritt auf, wenn ein einziges Wort mehrere miteinander verwandte Bedeutungen hat. Beispiel: „Bank“ (Sitzgelegenheit, Geldinstitut).

Homonymie

Homonymie liegt vor, wenn zwei oder mehr Wörter die gleiche Form (Schreibung und/oder Aussprache) haben, aber unterschiedliche, nicht miteinander verwandte Bedeutungen. Beispiele: „Leiter“ (Person) und „Leiter“ (Steighilfe).

Antonymie

Antonymie beschreibt die Beziehung zwischen Wörtern mit entgegengesetzten Bedeutungen. Beispiele: schwarz – weiß, groß – klein, Tag – Nacht.

Semantischer Wandel

Der semantische Wandel beschreibt die Veränderungen, die die Bedeutung eines Wortes im Laufe der Zeit aus historischen, sozialen oder kulturellen Gründen erfahren kann.

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