Literarische Analyse: Erzählstil, Charaktere und Sprache
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Der Erzähler: Aleksei
Aleksei ist der Erzählercharakter, der seine Gefühle und Beobachtungen schildert. Er beschreibt und bewertet Situationen subjektiv, zeigt unmoralisches Verhalten und Verwirrung in bestimmten Momenten. Der Roman ist in der Ich-Perspektive verfasst und gleicht einem Tagebuch, Memoiren oder einer Sammlung von Notizen, die gelegentlich die Führung übernehmen. Es gibt keine regelmäßigen Überschriften oder Datumsangaben; stattdessen finden sich nur gelegentliche zeitliche Verweise. Die Zeit vergeht unregelmäßig: 24 Stunden können vergehen, ein Monat oder sogar ein Jahr und acht Monate.
Sprache und Stil
Einfachheit und Schlichtheit dominieren den Stil. Der Autor vermeidet Künstlichkeit und stilistische Verzierungen. Im Text finden sich einige wenige Stilfiguren:
- Hyperbel: „Polina ist so hoch und dünn, dass ich den Eindruck habe, man könnte einen Knoten mit ihr machen oder sie in der Hälfte falten.“
- Karge poetische Beschreibung: „Der Herbst kommt leise, Blätter werden gelb.“
- Rhetorische Fragen: Sie sind das Ergebnis der Überlegungen des Protagonisten.
- Vergleiche: „Wenn jemand ins Spiel gerät, als ob er von der Spitze eines Schneeberges rutschte, wird er schneller und schneller.“; „Das Geld auf den Casinotischen häuft sich wie glühende Kohlen.“
Beschreibungen
Die Ortsbeschreibungen sind sehr kurz; funktionale Räume werden nur angedeutet oder sind fast nicht existent. Der Autor konzentriert sich auf die physische Beschreibung (Prosopographie) und die psychologische Beschreibung (Etopeya) der Charaktere, wobei die Prosopographie bei den weiblichen Charakteren am deutlichsten ausgeprägt ist. Detaillierte Beschreibungen finden sich nur im Casino-Milieu (Tische, Gestik und Stimmung der Spieler, der Modus Operandi der Diebe, die Arbeit der Händler) oder bei den Freizeitgewohnheiten der europäischen Oberschicht jener Zeit.
Dialoggestaltung
Der Text kombiniert direkten und indirekten Dialog. Zahlreiche französische Ausdrücke, manchmal ganze Sätze oder sogar Gespräche, zeugen vom großen Einfluss und Prestige, das diese Sprache im 19. Jahrhundert unter der europäischen, insbesondere der russischen, Oberschicht genoss.