Literarische Begriffe & Stilmittel: Ein Glossar
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Assonanz (Vokalreim)
Die Assonanz ist eine Übereinstimmung der Vokal-Phoneme ab der letzten betonten Silbe in zwei oder mehr Wörtern, während die Konsonanten unterschiedlich sein können. Sie wird oft als unvollkommener Reim verwendet.
Romanze (Gedichtform)
Ein strophisches Gedicht, das Assonanzreime verwendet, in der Regel achtsilbig, wobei die Assonanzen paarweise auftreten.
Villancico (Carol)
Ein Gedicht mit einem Refrain (zwei oder drei Zeilen) und Strophen (oft Verse 6, 7, 8), wobei der Refrain oder ein Teil davon wiederholt wird, oft in achtsilbigen Varianten.
Cuaderna Vía
Eine Strophenform, bestehend aus vier Alexandrinerversen mit Konsonantenreim, typisch für die Dichtung der Geistlichen (Mester de Clerecía) im mittelalterlichen Spanien.
Soleá Andaluza
Eine dreizeilige Kurzform (Strophe), bei der die erste und dritte Zeile Assonanzreime aufweisen und die zweite Zeile in der Regel reimlos ist. Typisch für den Flamenco.
Epigramm
Ursprünglich war das Thema des Epigramms das Lob, entwickelte sich aber schrittweise zu einer Form, die alle möglichen Umstände behandelt und dabei beeindruckende Ergebnisse erzielt. Es bietet eine Vielzahl metrischer Möglichkeiten. Beispiele: Burleske Gedichte von Góngora und Quevedo.
Komödie
Die Komödie nähert sich der Geschichte aus einer komischen Perspektive, in der die menschliche Unvollkommenheit als natürliche Eigenschaft dargestellt wird. Ihre Charaktere sind oft gleich oder schlimmer als reale Menschen. Beispiele: El perro del hortelano (Der Hund im Garten) von Lope de Vega.
Elegie
Eine Elegie ist eine Mischung aus traurigen, melancholischen, sentimentalen und beerdigungsbezogenen Elementen. Ihre Metrik ist vielfältig. Beispiele: Coplas por la muerte de su padre (Verse über den Tod seines Vaters) von Jorge Manrique.
Narrative Ellipse
Die narrative Ellipse ist ein Stilmittel, das einige der Ereignisse in einer Erzählung auslässt, die durch einen Zeitsprung beschrieben werden, um die Handlung zu straffen oder Spannung zu erzeugen.
Sermon (Predigt)
Ein mündliches Genre, ein Monolog, eine Rede, die von einem Redner an ein Publikum gerichtet ist. Es handelt sich um einen einseitigen kommunikativen Prozess, in dem Exposition und Argumentation stattfinden.
Roman
Der Roman ist eine erweiterte Prosa-Erzählung, die eine problematische und vielfältige Welt präsentiert, deren Geschichte in Raum und Zeit variieren kann. Er unterscheidet sich vom Epos durch das Vorhandensein komplexer Charaktere, die reich an Nuancen sind. Beispiele: Lazarillo de Tormes, Don Quijote von Cervantes.
Anadiplose
Die Anadiplose ist die Wiederholung des letzten Wortes eines Verses oder Satzteils am Anfang des folgenden. Beispiel: „Die Nacht war lang, lang und dunkel.“
Reduplikation
Die Reduplikation ist die Wiederholung eines oder mehrerer Wörter am Anfang eines Satzes oder Satzteils zur Verstärkung. Beispiel: „Grüne Wiese, grüne Bäume.“
Metapher
Ein sprachliches Bild, bei dem ein Wort oder eine Wortgruppe aus ihrem eigentlichen Bedeutungszusammenhang in einen anderen übertragen wird, ohne dass ein Vergleichswort (wie „wie“ oder „als“) verwendet wird. Typen: A ist B, reine Metapher (nur der imaginierte Begriff wird genannt). Beispiel: „Das Meer ist ein Spiegel.“
Paradoxon
Eine scheinbar widersinnige oder widersprüchliche Aussage, die bei genauerer Betrachtung eine tiefere Wahrheit offenbart. Beispiel: „Weniger ist mehr.“
Hyperbaton
Das Hyperbaton ist die Umstellung der üblichen oder logischen Wortstellung in einem Satz, um eine bestimmte Betonung oder Wirkung zu erzielen. Beispiel: „Des Herzens tiefe Wunde.“