Literarische Gattungen: Die Generation von 27 und der Essay

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Die Generation von 27: Eine Einführung

Die Generation von 27 war eine Gruppe von Dichtern, die innerhalb von zwanzig Jahren zur bedeutendsten Schriftstellergruppe ihrer Zeit wurde. Die Wahl dieses Datums für den Namen der Gruppe erfolgte, da sich in diesem Jahr die meisten Schriftsteller in Sevilla trafen, um Góngora am dritten Jahrestag seines Todes zu huldigen.

Merkmale und Einflüsse

Ihre Mitglieder hatten einen ähnlichen sozialen Hintergrund, eine tiefe literarische Berufung, arbeiteten in denselben literarischen Zeitschriften zusammen, und einige lebten in Madrid in der Residencia de Estudiantes, einem führenden kulturellen Zentrum, das liberal ausgerichtet und mit der Institución Libre de Enseñanza verbunden war, wodurch es offen, säkular und tolerant war. Vor allem die Autoren dieser Generation folgten den Lehren von Juan Ramón Jiménez, Ortega y Gasset und Gómez de la Serna.

Sie brachen nicht mit früheren Generationen. Der Wunsch nach Erneuerung verband sich mit Respekt und Bewunderung für die Literatur der Vergangenheit. Sie bewunderten Unamuno und Antonio Machado; darüber hinaus beeinflusste sie Bécquer, dessen Sprache bei der Suche nach einer streng poetischen Ausdrucksweise instrumental war. Von Góngora übernahmen sie den Anti-Realismus, die Metamorphose und das intellektuelle Spiel als reine Poesie. In der Generation von 27 gab es auch eine tiefe Verehrung für populäre Formen der traditionellen Dichtung (Lieder und Balladen). Sie nahmen auch ausländische Einflüsse und Strömungen des Surrealismus und der Avantgarde auf.

Phasen der Generation von 27

Innerhalb der Generation von 27 können folgende Phasen identifiziert werden:

  • 1. 1920-1928: Beginn unter dem Einfluss von Bécquer; Juan Ramón Jiménez orientiert sich an reiner Poesie.
  • 2. 1928-1936: Die Humanisierung der Poesie nimmt zu. Themen wie Liebe, der Wunsch nach Vollständigkeit, Existenz und ihre Probleme gewinnen an Bedeutung. Dies ist der Höhepunkt ihres Ruhms. In den Jahren vor dem Bürgerkrieg wird allen die Dringlichkeit sozialer Literatur und politischen Engagements auferlegt, wobei sie fast die republikanische Sache unterstützen.
  • 3. Ab 1936 (nach dem Bürgerkrieg): Viele werden im Krieg getötet oder zum Schweigen gebracht oder gänzlich politisiert, indem sie sich der Propaganda republikanischer Ideen widmen. Nach dem Krieg ist die Poesie oft verbannt und gleitet in einen qualvollen Humanismus ab. Das wichtigste Thema ist die Sehnsucht nach der verlorenen Heimat.

Stilistische Neuerungen

Der Stil, den die Generation von 27 bot, war neu: Sie suchten nach einer anderen Sprache und betonten die Erneuerung der Metapher. Sie verzichteten auf Sorten modernistischer Lyrik und bevorzugten einfachere Formen und freie Verse. Die Dichter der Generation von 27 strebten eine Synthese an: zwischen dem Intellektuellen und dem Emotionalen, zwischen einer mystischen Vorstellung von Lyrik und großer technischer Sorgfalt bei der Entwicklung des Gedichts, zwischen dem Gebildeten und dem Populären, dem Universellen und dem Spanischen.


Der Essay: Eine literarische Gattung

Der Essay ist eine Gattung, die eine persönliche Reflexion über ein Thema in einem freien und zugänglichen Stil darstellt. Es ist daher eine offene Gattung sowohl in Inhalt als auch in Form, die derzeit eine wichtige Entwicklung durchmacht.

Struktur eines Essays

Seine Struktur variiert je nach Thema, Zweck und Kreativität des Autors. Sachtexte präsentieren ihre Ideen in der Regel im Rahmen einer Darstellung und Argumentation. Argumentative Essays dienen dazu, Aussagen zu untermauern und zu überzeugen. Die Struktur des Essays ist oft didaktisch:

  • Einleitung: Das Thema wird vorgestellt. Ihr Zweck ist es, die Aufmerksamkeit der Leser zu wecken.
  • Hauptteil: Dies ist der umfassendste Teil. Er enthält die Darstellung und Analyse des Themas. Hier werden sowohl die eigenen Ideen als auch benötigte Informationen (z.B. aus Zeitschriften, Enzyklopädien) entwickelt.
  • Fazit: Eine Zusammenfassung der vom Autor vorgeschlagenen Ideen zum Thema, alternative Lösungen oder eine Betrachtung der entwickelten Ideen.
  • Literaturverzeichnis/Quellen: Angabe der verwendeten Quellen.

Allgemeine Merkmale des Essays

Hier sind die allgemeinen Merkmale des Essays:

  1. Die Länge kann variieren.
  2. Es handelt sich im Wesentlichen um argumentative Texte, in denen der Autor eine bestimmte These vertritt.
  3. Man kann zwischen fachspezifischen Essays und informativen Essays für ein breites Publikum unterscheiden.
  4. Er behandelt eine breite Palette von Themen, ohne notwendigerweise eine wissenschaftliche Demonstration zu sein. Daraus ergibt sich eine große Agilität der Gattung.
  5. Der Essay nutzt eine breite kreative Freiheit (Metaphern, Gleichnisse etc.).
  6. Diese Texte haben zudem eine aufklärende und didaktische Absicht, um den Lesern alle interessanten Fragen näherzubringen.
  7. Die häufigste Form der Präsentation ist die geschriebene Sprache, obwohl die Themen auch mündlich übermittelt werden können.

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