Literarische Gattungen: Merkmale & Formen

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Lyrik

Merkmale

  • Ausdruck der eigenen Persönlichkeit (oft 1. Person).
  • Verwendung von Ausrufen, Klagen und wertenden Adjektiven.
  • Wiederholung von phonetischen, morphosyntaktischen oder semantischen Ressourcen.
  • Subjektivität und Expressivität stehen im Vordergrund (poetische Funktion).
  • Der Ausdruck ist wesentlich; meist in Versform, aber auch Prosa möglich.
  • Der Sender drückt seine Gefühle durch den Diskurs aus.

Wichtige Formen

  • Hymne: Feierlicher Lobgesang.
  • Ode: Feierliches, oft an eine Person oder Sache gerichtetes Gedicht.
  • Lied: Einfache, oft strophische Form, häufig mit melancholischem oder liebevollem Inhalt.
  • Ekloge: Drückt Gefühle von Hirten aus (Hirtengedicht).
  • Elegie: Klagegedicht über den Verlust eines geliebten Menschen oder einen schmerzlichen Zustand.
  • Letrilla: Kurzes, oft satirisches oder festliches Gedicht mit Refrain.
  • Romanze: Nicht-strophisches Gedicht mit breiter Thematik, oft erzählend.
  • Madrigal: Kunstvolles, oft weltliches Vokalstück oder Gedicht.

Epik (Narrativik)

Merkmale

  • Erzählung von wahren oder fiktiven Ereignissen.
  • Verbale Darstellung von Handlungen.
  • Beinhaltet Beschreibung, Dialog und Erzählung.
  • Vorhandensein eines Erzählers (Erzählinstanz, die die Handlung führt und die Personen belebt).
  • Bewusste Gestaltung der Wirklichkeit durch Auswahl, Organisation und Anpassung von Elementen durch den Autor.

Formen

  • Epos: Umfangreiche Erzählung in Versen, oft kollektiven Ursprungs, besingt Taten von Helden eines Volkes.
  • Heldenlied/Chanson de geste: Besingt Taten nationaler Helden (mittelalterlich).
  • Erzählung: Kürzere mündliche oder schriftliche Darstellung von Ereignissen.
  • Roman: Meist umfangreiche Prosaerzählung mit fiktiven Ereignissen und Personen.
  • Novelle/Kurzgeschichte: Kurze Erzählung mit fiktiven Personen und konzentrierter Handlung.
  • Fabel: Kurze Erzählung, oft mit Tieren, die menschlich handeln, mit moralischer Lehre.
  • Legende: Traditionelle Erzählung, die historische Ereignisse oft mit fantastischen Elementen verbindet.

Dramatik (Theater)

Merkmale

  • Für die Aufführung vor einem Publikum konzipiert (Text und Inszenierung).
  • Handlung entfaltet sich hauptsächlich durch Dialog und Monolog.
  • Verwendung von gesprochener Sprache sowie visuellen und gestischen Codes.
  • Fokus auf Personen (Charaktere) und deren Konflikte.

Hauptformen

  • Tragödie: Stellt einen ernsten, oft unlösbaren Konflikt dar, der für die Hauptfiguren meist katastrophal endet. Konfrontation der Charaktere mit hohen Einsätzen.
  • Komödie: Stellt menschliche Schwächen und Konflikte auf heitere Weise dar, oft mit glücklichem Ausgang. Zeigt die festliche und heitere Seite des alltäglichen Lebens.
  • Schauspiel (Drama im engeren Sinne): Mischform zwischen Tragödie und Komödie.

Weitere Formen

  • Auto Sacramental: Geistliches Spiel mit allegorischen Figuren und religiöser Thematik.
  • Entremés/Zwischenspiel: Kurzes, komisches Stück, das zwischen den Akten eines längeren Dramas aufgeführt wurde.
  • Farce: Groteske Komödie mit übertriebenen Charakteren und Situationen, oft derb-komisch.
  • Vaudeville: Leichtes Theaterstück mit Gesangseinlagen, oft auf Missverständnissen und Situationskomik basierend.
  • Oper: Musiktheaterwerk, bei dem die Handlung überwiegend durch Gesang und Musik (oft mit Tanz) dargestellt wird.
  • Zarzuela: Spanische Form des Musiktheaters, die gesprochene Dialoge mit Gesangs- und Tanznummern mischt.
  • Operette: Heitere Opernform mit gesprochenen Dialogen und eingängiger Musik.
  • Revue: Unterhaltungstheater mit lockerer Szenenfolge, Musik, Tanz und oft humorvollen Dialogen.

Didaktik

Ziel und Merkmale

  • Ziel ist die Belehrung oder moralische Beeinflussung des Lesers.
  • Nutzt Darstellung und Argumentation.
  • Strukturelle Modelle, die es ermöglichen, Texte nach Merkmalen wie Form, Struktur und Thematik zu gruppieren.

Formen

  • Fabel: Kurze Erzählung, oft in Versen, mit Tieren, die menschliche Eigenschaften zeigen, und einer expliziten Moral (Lehre).
  • Lehrbrief/Epistel: Text in Briefform, der moralische, philosophische oder wissenschaftliche Inhalte vermittelt.
  • Essay: Behandelt ein Thema auf persönliche und subjektive Weise, ohne streng wissenschaftlichen Anspruch, aber mit stilistischem Gestaltungswillen.

Analyse literarischer Gattungen

Die Analyse literarischer Werke erfordert die Berücksichtigung gattungsspezifischer Aspekte:

Lyrik-Analyse

  • Poetische Merkmale: Originalität, sprachliche Mittel (phonetische Aspekte, rhetorische Figuren).
  • Formale Struktur (Verse, Strophen, Metrum, Reim).
  • Ausdruck und Stimmung.

Dramatik-Analyse

  • Raum und Zeit.
  • Charaktere und ihre Beziehungen (Konstellation).
  • Dialogführung und Handlung (Konfliktentwicklung).
  • Theatertechnische Aspekte und Bühnenbild (Inszenierung).

Epik-Analyse

  • Elemente der Erzählung (Handlung, Figuren, Raum, Zeit).
  • Erzähler und Erzählperspektive.
  • Stil und Sprache.

Didaktik-Analyse

  • Eignung der Argumente und Annäherung an das Thema.
  • Suggestive Kraft und beabsichtigte Wirkung.
  • Vermittelte Lehre oder Moral.

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