Literarische Gattungen und Textlinguistik: Eine Übersicht

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Renaissance-Romane: Typen und Merkmale

Haupttypen des Romans in der Renaissance (3)

  • Pastoralroman

    Dieser Romantyp zeichnet sich durch die Darstellung von Hirten und idealisierten Landschaften aus, in denen Liebesbeziehungen eine zentrale Rolle spielen.

  • Byzantinischer Roman

    Handelt von Liebenden, die nach vielen Prüfungen, Abenteuern und Trennungen schließlich wieder vereint werden und ein glückliches Ende finden.

  • Schelmenroman (Pikareske)

    Der Protagonist ist ein Schelm, der sich durch List und Witz in verschiedenen Situationen behaupten und ums Überleben kämpfen muss.

Weitere Romantypen der Renaissance (2)

  • Ritterroman

    Obwohl in der Renaissance noch verbreitet, verlor dieser Typ an Popularität, da das Publikum der übertriebenen ritterlichen Heldentaten überdrüssig wurde.

  • Sentimentaler Roman

    Ähnlich dem Pastoralroman, aber oft rührselig und emotional. Erfreute sich aufgrund seiner gefühlvollen Darstellung großer Beliebtheit.

Der Schelmenroman (Pikareske) im Detail

Ursprung und Verbreitung

Der Schelmenroman, auch Pikareske genannt, erschien erstmals 1554 mit der Veröffentlichung von Lazarillo de Tormes in Europa. Von hier aus wurde das Genre in andere europäische Literaturen exportiert und prägte diese maßgeblich.

Merkmale des Schelmenromans

  • Der Protagonist als Antiheld

    Zum ersten Mal ist die Hauptfigur ein Schurke oder Antiheld, der zum Überleben handelt und sich durch verschiedene soziale Schichten bewegt.

  • Alltagskämpfe statt Heldentaten

    Die Kämpfe des Gauners um sein Unglück haben nichts mit den glorreichen Schlachten der Ritter zu tun; er erlangt keinen Ruhm, sondern kämpft um die bloße Existenz.

  • Ich-Erzählung

    Die Geschichte wird in der ersten Person erzählt, was einen direkten Einblick in die Gedanken und Erlebnisse des Schelms ermöglicht.

  • Fokus auf Kindheit und Jugend

    Der Roman konzentriert sich hauptsächlich auf die Kindheit und Jugend des Protagonisten und seine Entwicklung in einer oft feindseligen Welt.

  • Naturalistischer Stil

    Der Stil des Lazarillo ist naturalistisch. Der Autor streut erzählerische Passagen und Dialoge zwischen dem Schelm und seinen wechselnden Herren ein. Dies spiegelt einen gewissen Realismus wider, obwohl es sich um Fiktion handelt.

Bedeutung des Protagonisten

  • Lernprozess und Moral

    Der Schelm lernt im Roman zu lügen und zu stehlen, entwickelt aber auch die Fähigkeit, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.

  • Kritik am Establishment

    Der Autor nutzt die Figur des Schelms, um das religiöse und soziale Establishment seiner Zeit zu kritisieren.

  • Anziehungskraft auf das Publikum

    Die Geschichten ziehen das erwachsene Publikum mit ihren oft frechen, aber unschuldigen Witzen an.

Textlinguistische Konzepte

Angemessenheit (Register)

Das Register, das in einem Text verwendet wird, zeigt die kommunikative Situation an und passt sich dieser an.

Aspekte der Angemessenheit

  • Die Absicht des Sprechers
  • Das Thema des Textes
  • Der verwendete Kanal zur Übermittlung der Botschaft

Kohärenz (Sinnzusammenhang)

Ein kohärenter Text enthält alle notwendigen Informationen, die übermittelt werden sollen. Diese Informationen sind geordnet und strukturiert, sodass ein globaler Sinn entsteht.

Aspekte der Kohärenz

  • Die Hauptideen des Textes
  • Die Organisation der Absätze
  • Die Anordnung der Ideen gemäß einer Gliederung (Einleitung, Hauptteil, Schluss)

Satzverbindungen

Nebenordnung (Koordination)

  • Gegenüberstellung (Juxtaposition)

    Sätze oder Satzteile werden durch Komma oder Semikolon getrennt.

  • Konjunktionen
    • Kopulativ: Verbindet gleichrangige Elemente (z.B. und, oder).
    • Disjunktiv: Drückt eine Alternative aus (z.B. entweder ... oder).
    • Adversativ: Drückt einen Gegensatz aus (z.B. aber, sondern).
    • Distributiv: Verteilt die Aussage auf mehrere Elemente (z.B. einige ... andere ...). Beispiel: Einige sprachen, andere lauschten.
    • Erklärend: Erläutert oder präzisiert eine Aussage (z.B. d.h., das heißt). Beispiel: Jetzt ist das erste Ziel, d.h. es ist Champion der Etappe verkündet worden.

Unterordnung (Subordination)

Ein Nebensatz ist einem Hauptsatz untergeordnet und kann verschiedene Funktionen erfüllen:

  • Nominalsatz

    Fungiert als Subjekt oder Objekt im Hauptsatz. Beispiel: Es stört mich, dass ich so nervös bin.

  • Adjektivsatz

    Bezieht sich auf ein Nomen im Hauptsatz und beschreibt dieses näher. Beispiel: Sie hat einen Freund, der reist.

  • Adverbialsatz

    Gibt nähere Umstände (Zeit, Ort, Art und Weise, Grund etc.) an. Beispiel: Sie traten ein, als sie sich setzen wollten.

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