Literaturgeschichte: Vom Mittelalter zur Renaissance
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Troubadour-Dichtung im Mittelalter
Die Troubadour-Dichtung entstand im 12. Jahrhundert an den Höfen der Provence und erlebte ihre Blütezeit im 13. Jahrhundert. Sie wurde von den Troubadouren, die Dichter waren, und von Sängern vorgetragen. Die Troubadoure wurden von den Höfen aufgenommen und versorgt und hatten die Aufgabe, die Frauen mit Liedern zu preisen. Sie beschrieben die Schönheit der Frauen und ihren Gehorsam in der Liebe.
Bedeutende Dichter des Stils
- Ausiàs March: Ein Dichter aus Valencia.
- Dante Alighieri: Er vertrat den „dolce stil novo“ (süßer neuer Stil) und besang die Schönheit und Spiritualität der Frau.
- Francesco Petrarca: Er schrieb Liederbücher (Canzoniere), vor allem Sonette, in denen er die Schönheit Lauras, seiner unmöglichen Liebe, besang.
Kastilische Lyrik im 15. Jahrhundert
Gelehrte Dichtung: Die Cancioneros
Diese Dichtung wurde durch Liederbücher, die sogenannten Cancioneros, bekannt. Die Gedichte in den Liederbüchern behandeln die Schönheit der Dame, in die der Dichter verliebt ist.
Bekannte Dichter:
- Jorge Manrique
- Íñigo López de Mendoza, Marqués de Santillana
- Juan de Mena
Volkstümliche Dichtung: Die Romanzen
Die Romanzen wurden durch Gaukler berühmt, die die Menschen unterhielten. Sie wurden von Generation zu Generation weitergegeben und begannen erst Ende des 15. Jahrhunderts, schriftlich festgehalten zu werden.
Arten von Romanzen:
- Epische Romanzen: Über Helden und karolingische Legenden.
- Grenzromanzen (fronterizos): Über Mauren, arabische Prinzen und Krieger aus Granada.
- Bretonische Romanzen
- Lyrische und novellistische Romanzen
Die Renaissance: Eine neue Epoche
Die Renaissance begann im 14. und 15. Jahrhundert in Italien, verbreitete sich aber ab dem 16. Jahrhundert in fast allen europäischen Ländern. Der Mensch und das Leben stehen im Mittelpunkt, was als Humanismus bezeichnet wird.
Ideologie: Der Humanismus
Der Leitgedanke der Renaissance war: „Der Mensch ist das Zentrum des Universums.“
Merkmale des Renaissance-Denkens:
- Der Wert des menschlichen Lebens wird betont.
- Der Mensch kann die Welt beherrschen.
- Streben nach harmonischer Entwicklung.
- Die Macht der Vernunft und der Intelligenz.
- Suche nach Schönheit durch Symmetrie und Proportionen.
- Die Welt der Natur.
- Einfluss der griechisch-lateinischen Antike.
Spanische Literatur der Renaissance
- Erste Epoche: Spanien übernimmt Ideen, die von außen kommen. Es entsteht der realistische Roman Lazarillo de Tormes, der ein neues erzählerisches Genre begründet: den Schelmenroman (novela picaresca).
- Zweite Epoche: Spanien schottet sich zur Verteidigung des Katholizismus von Europa ab.
Themen der Renaissance-Literatur
- Göttliche Liebe
- Menschliche Liebe (um die Gefühle der Menschen zu veredeln)
- Die Natur
- Griechisch-lateinische Mythen
- Patriotismus
Die Ekloge als literarische Form
Die Ekloge ist eine Form der Hirtendichtung, in der der Dichter seine Liebe zur Schönheit und Harmonie ausdrückt.
Grammatik: Funktionen des Pronomens „se“
Die verschiedenen Funktionen des spanischen Pronomens „se“:
- Pronominal: Das Pronomen ist fester Bestandteil des Verbs (z.B. arrepentirse).
- Reflexiv: Die Handlung bezieht sich auf das Subjekt zurück.
- Reziprok: Die Handlung geschieht wechselseitig.
- Passiv-reflexiv: Drückt ein Passiv aus (z.B. se revela la noticia – „die Nachricht wird enthüllt“).
- Impersonal (unpersönlich): Bildet unpersönliche Aussagen.
- Ethischer Dativ oder Dativ des Interesses: Betont die Beteiligung.