Lyrik: Merkmale, Formen und ihre Bedeutung
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Lyrik: Definition und Hauptmerkmale
Definition der Lyrik
Lyrik lässt sich als ein Genre definieren, das sich durch breite und vielfältige Formen, Themen und literarische Fertigkeiten auszeichnet. Es basiert auf einer intensiven Nutzung der poetischen Funktion der Sprache und wurde daher oft als Synonym für das literarische Schaffen im Allgemeinen betrachtet. Sie ist gekennzeichnet durch die Präsenz einer Sprache, die Emotionen im Ausdruck von Gefühlen, Fantasien und Empfindungen des Autors vermittelt. Sie dient als Vehikel für die Darstellung von Privatsphäre, persönlichen Erfahrungen und subjektiven Veränderungen, oft durch Anspielungen und Konnotationen.
Charakteristische Merkmale der Lyrik
Die charakteristischen Merkmale der Lyrik sind wie folgt:
Emotion und Unmittelbarkeit
Die Lyrik ist das literarische Genre, das die Gefühle und Emotionen ihres Schöpfers ausdrückt. Daher sind die zugrunde liegenden Gefühle des Gedichts stark subjektiviert und werden vom Empfänger direkt und unmittelbar wahrgenommen, unabhängig davon, ob er von diesen Gefühlen angezogen wird oder nicht. Dies hängt mit dem allgemeinen lyrischen Charakter und dem Ausdruck von Gefühlen zusammen, wobei man sagen kann, dass die Befreiung zu einer „Reinigung“ führt.
Fehlen einer narrativen Handlung
Im Gegensatz zur dynamischen Natur des erzählenden und dramatischen Theaters, die eine Handlung aufweisen, ist die Lyrik statischer. In der Lyrik gibt es keine Geschichte im Sinne einer gegensätzlichen Kombination von Figuren, Zeit und Raum in einem Muster oder einer Abfolge von Handlungen. Eine solche erscheint nur, wenn das Objekt vom Dichter dafür verwendet wird. Es ist, als ob der lyrische Schöpfer das Rätsel um Menschen und Dinge durch Anspielungen „immobilisiert“.
Fokus auf ein einziges Thema
Der Dichter ist nicht daran interessiert, mehrere Ereignisse zu entwickeln, sondern konzentriert sich auf ein einziges Thema, das viele Aspekte haben kann.
Hervorhebung der poetischen Sprachfunktion
Aus dem Gesagten folgt, dass in der Lyrik die poetische Funktion der Sprache vorherrscht. Das bedeutet, dass Ton, Wort und Sätze einen ästhetischen Wert an sich gewinnen, aufgrund ihrer phonischen, rhythmischen oder stärker konnotativen und referenziellen Eigenschaften, die eine außertextliche Realität hervorrufen.
Das Versmaß als Merkmal der Lyrik
Das Versmaß ist keine zwingende Voraussetzung der Lyrik; das Prosagedicht ist ein unbestreitbares Zeichen dafür, dass der Dichter auf den Zähler verzichten kann. Dennoch ist zu beachten, dass die meisten lyrischen Texte mehr oder weniger geregelt sind.
Wahrheit und Fiktion im lyrischen Ich
Die Romantiker setzten das lyrische „Ich“ mit dem biografischen „Ich“ gleich und argumentierten, dass lyrische Texte eine tiefe Wahrheit ausdrücken. Viele moderne Theoretiker hingegen vertreten die Ansicht, dass das „Ich“ in der Lyrik ein fiktives „Ich“ ist, und verteidigen damit eine Gegenposition zu den Romantikern. In jüngster Zeit gibt es jedoch auch Ansätze, die das biografische „Ich“ in der extratextuellen Kategorie wieder in den Fokus rücken.
Der Ursprung des Begriffs 'Lyrik'
Wie der Literaturwissenschaftler Rafael Lapesa erklärt, geht der Name „Lyrik“ auf die Griechen zurück. Diese Dichtung wurde ursprünglich von der Lyra, aber auch von der Zither oder Flöte begleitet. In ihrer einfachsten und populärsten Form war die Lyrik ursprünglich eng mit dem Gesang verbunden. Mit der Zeit wurde sie komplexer und persönlicher, verlor ihren musikalischen Charakter und beschränkte sich schließlich auf die Rezitation oder das stille Lesen.
Wichtige poetische Formen
Zu den wichtigsten poetischen Formen gehören:
Die Hymne
Eine feierliche Komposition, oft zum Gesang bestimmt, die religiöse Gefühle, Patriotismus oder die Werte einer Gemeinschaft ausdrückt.
Das Lied
Ursprünglich ein Liebesgedicht von intimer Tonalität, das im Laufe der Zeit einen allgemeineren, oft ungenauen Wert annahm.
Die Ode
Ein Lobgesang auf ein vielfältiges, individuelles Thema, der jedoch nicht die feierliche Natur der Hymne erreicht.
Die Ekloge
Ein verliebter Dialog zwischen Hirten, der eine idyllische Atmosphäre schafft. Oft verbirgt sie eine Realität, die den Autoritäten oder der Öffentlichkeit missfällt.
Die Elegie
Der Ausdruck von Schmerz über ein individuelles oder kollektives Unglück. Sie zielt darauf ab, das Publikum zu bewegen, lädt zum stillen Nachdenken ein oder spendet Trost den von Katastrophen Betroffenen.
Das Epigramm
Ursprünglich eine Inschrift auf einem Grab oder Denkmal, später auch auf andere Themen angewandt, oft mit satirischem Witz.
Der Brief (als Gedichtform)
Der Autor wendet sich an eine reale oder imaginäre Person, um zu moralisieren, zu erziehen oder zu persiflieren.
Die Satire
Eine kritische Rüge von Fehlern oder Mängeln, sei es individuell oder kollektiv, oft mit Spott oder Ironie.