Magischer Realismus in Allendes 'Das Geisterhaus'
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Magischer Realismus in 'Das Geisterhaus'
Das Geisterhaus ist ein Roman, der die Geschichte einer Familie über vier Generationen erzählt, in der weibliche Figuren oft über magische Fähigkeiten verfügen.
Frauenfiguren und magische Gaben
Die Beziehung zwischen Mutter Clara, Tochter Blanca und Enkelin Alba ist sehr stark. Die weiblichen Charaktere verkörpern weibliche Stärke. Die Rolle der Mutterfigur beeinflusst die Präsenz von Elementen des magischen Realismus. Als Blanca gezeugt wird, erkennt Clara mit ihren hellseherischen Kräften bereits ihre Identität. Clara behandelt Blanca wie eine Erwachsene, und beide pflegen eine besondere Art der Kommunikation. Allende verwebt reale und fantastische Elemente, wie Claras Fähigkeit, die Zukunft vorherzusehen, und Geister, die zurückkehren, um ihren eigenen Tod anzukündigen.
Die Toten, Erinnerung und Realität
Die toten Geister erscheinen den Lebenden als Metapher für die Erinnerung an die Verstorbenen. So erfüllen sich Flüche, Vorahnungen werden wahr, Objekte bewegen sich von selbst und Geister erscheinen, um Abschied zu nehmen. Die Toten sind Teil der Realität; ihre Erinnerung ist in Objekten, Orten und Menschen verankert, die sie kannten. Das Imaginäre ist nicht 'unwirklich', sondern Teil des Realen, insofern Subjektivität real ist. "Die Toten" sind keine physisch anwesenden Personen, sondern die Erinnerungen und Geister in den Köpfen der Lebenden. Die Anthropologie ist hier interessant, da sie dem Emotionalen und Imaginären eine Daseinsberechtigung verleiht. Aus christlicher Perspektive sind die Toten zur Auferstehung berufen und leben durch die Gabe Gottes in Christus weiter. Die Toten sind nicht nur subjektive Geister, die aus Erinnerungen wiedererstehen, sondern haben eine Existenz, denn "das Leben ist mit Christus verborgen in Gott."
Schicksal, Erbe und Hoffnung
Claras Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass es eine schicksalhafte Verbindung zwischen den Ereignissen des Daseins geben muss. Blancas Erbe wird ihr helfen, die Leiden der Vergangenheit zu tragen und mit Hoffnung in die Zukunft zu blicken.
Tod als Übergang und neue Geburt
Clara verabschiedet sich von ihrer Enkelin ohne Angst vor dem Tod, denn der Tod ist nur eine Veränderung, wie eine Wiedergeburt. Diese Sichtweise interpretiert den Tod als eine neue Geburt. Aus dem Jenseits stehen die Toten in einer scheinbaren Kommunion mit den Lebenden in Kontakt.