Maltechniken und Konzepte: Ein Leitfaden für Künstler
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Die Welt der Malerei ist reich an vielfältigen Techniken und Konzepten, die Künstlern ermöglichen, ihre Visionen auf die Leinwand zu bringen. Eine dieser Techniken, das Mischen auf der Palette, wurde beispielsweise von den Impressionisten intensiv genutzt. Im Folgenden werden verschiedene grundlegende Maltechniken und wichtige Konzepte detailliert erläutert.
Grundlegende Maltechniken
Lasur (Glazing): Technik und Anwendung
Die Lasur (oder Glasur) ist eine Technik, bei der eine Schicht transparenter Ölfarbe aufgetragen wird, um die darunterliegende Farbe zu verändern und eine glänzende, polierte Oberfläche zu erzeugen. Für eine Lasur wird eine transparente Farbe mit einem Bindemittel verdünnt. Das am häufigsten verwendete Bindemittel war gekochtes Leinöl, dem etwas Terpentin und Lavendelöl zugesetzt wurden. Dieses Bindemittel verändert sich mit der Zeit nicht und erzeugt einen starken, elastischen Film. Um eine Lasur aufzutragen, wird zuerst eine dünne Schicht auf den gewünschten Bereich aufgetragen. Das Licht dringt durch die transparente Schicht und wird von der darunterliegenden Schicht reflektiert, was Helligkeit und Leuchtkraft verleiht.
Scrub-Technik (Trockenbürsten)
Die Scrub-Technik (oder Trockenbürsten) besteht darin, eine transparente oder undurchsichtige Farbe auf eine dunklere, trockene Farbschicht aufzutragen, wodurch lose Farbflecken entstehen. Sie kann ungleichmäßig und schnell mit einem stark beladenen Pinsel über den Bereich bewegt werden. Dadurch verbinden sich unzählige Flecken der Hintergrundfarbe mit der dunkleren Farbe, was dem sonst flachen Ton Leben verleiht. Die Scrub-Schicht kann auch so dünn aufgetragen werden, dass das Licht die darunterliegende Schicht erreichen kann.
Füllung: Definition und pastose Technik
Der Begriff Füllung wird in zwei Bedeutungen verwendet:
- Die Masse der Farbe, die auf dem Untergrund abgelagert wird.
- Die pastose Technik, die wir analysieren: Sie besteht darin, eine dicke Farbschicht mit Pinsel oder Spachtel auf die Leinwand aufzutragen. Die Farbe baut sich auf und wird auf den Stoff gedrückt. Beim Trocknen behält sie eine reiche Textur von Spachtel- oder Pinselstrichen. Die Trocknung kann Wochen oder sogar Monate dauern.
Pinselstriche: Ausdruck und Modellierung
Die Art und Weise, wie Pinselstriche angewendet werden, dient dazu:
- Formen zu zeigen und den Eindruck von Volumen (Modellierung) zu vermitteln.
- Licht auf das Gemälde zu werfen (was ebenfalls zur Modellierung beiträgt).
- Das Gemälde auszudrücken.
- In vielen Fällen sind sie die „Signatur“ des Malers.
Wichtige Konzepte in der Malerei
Modellierung: Tiefe und Farbwerte
Modellierung dient dazu, Abstufungen der Farbwerte in einem Gemälde darzustellen. Dies wird erreicht, indem feste Formen dargestellt und verschiedene Ebenen mit einer dreidimensionalen Tiefenillusion wiedergegeben werden. Bei dieser Technik werden angrenzende Bereiche unterschiedlicher Farbwerte gemischt, um Übergänge zu bilden. Ohne Modellierung würden die Flächen der Objektoberflächen als Silhouetten erscheinen. Eine fehlerhafte Modellierung stört das Gesamtgleichgewicht des Gemäldes und wirkt unnatürlich.
Licht in der Malerei: Volumen und Hell-Dunkel
Licht ist ein Aspekt von großer Bedeutung in der Malerei. Maler nutzen es, um Volumen zu erzeugen, Figuren hervorzuheben, die Hauptszene zu betonen usw. Es ermöglicht dem Künstler, dreidimensionale Oberflächen in einem zweidimensionalen Raum darzustellen. Die Methode, die Licht und Schatten auf Objekte bringt, wird als Hell-Dunkel bezeichnet, und die Abstufungen des Lichts nennt man Werte.
Sfumato (Verschwimmen): Albertis Technik
Die Sfumato-Technik (oder Verschwimmen): Leon Battista Alberti bezeichnete den Rand als die Grenze, an der zwei Lichtwerte aufeinandertreffen, und sagte, dass die Farben an diesem Rand auf beiden Seiten so gemischt werden sollten, dass sie sich „allmählich auflösen wie Rauch in der Nähe beider Seiten.“ Diese Technik wird als Sfumato bezeichnet. Durch diese Technik mischt der Künstler den Ton sorgfältig in separaten, transparenten Schichten, sodass die Bilder wie durch Rauch erscheinen, wobei die Ränder der Ebenen wie Rauch wirken. Die Figuren sind in abgestufte oder sanfte Schatten gehüllt. Diese Technik lässt das Licht durch die Farbschichten scheinen.
Tenebrismus (Hell-Dunkel): Starker Kontrast
Die Tenebrismus-Technik (oder Hell-Dunkel): Der Tenebrismus ist die Anordnung von Figuren in einem Gemälde mit einem starken Kontrast von Licht und Schatten. Die beleuchteten Teile treten stark hervor, während die nicht beleuchteten Teile im Dunkeln bleiben.
Tonale Technik: Werte und Farbpalette
Die Tonale Technik: Hierbei wird mehr Wert auf einen hellen Farbton gelegt. Ein Gemälde kann reich an Werten (Abstufungen von Licht) sein, aber eine eingeschränkte Farbpalette verwenden. Ein Bild kann von einem einzigen dominierenden Ton geprägt sein.
Hilfsmittel zur Komposition
Camera Obscura: Geschichte und Anwendung
Die Camera Obscura ist ein Hilfsmittel, das Lichtstrahlen durch eine schmale Öffnung einfängt und dann ein umgekehrtes Bild auf einem Bildschirm erzeugt. Im späten 17. Jahrhundert wurden abgewinkelte Linsen oder Spiegel verwendet, um Bilder umzukehren oder zu glätten. Es gab Künstler, die die Camera Obscura als Richtschnur für ihre Kompositionen nutzten, um diese präzise wiederzugeben.