Management: Funktionen, Fähigkeiten & Fayols Prinzipien

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Soziale Funktion des Unternehmens

Soziale Aspekte gewinnen gegenüber rein wirtschaftlichen Problemen an Bedeutung. Zu den Zielen des Unternehmens muss auch eine echte soziale Rendite gehören. Wir müssen zwei Trends unterscheiden:

  • Personal: Das Unternehmen muss sicherstellen, dass Mitarbeiter in einer Position sind, in der sie ihre Arbeit optimal erfüllen können.
  • Gemeinde: Der materielle Wohlstand der Gesellschaft hängt stark vom Unternehmen ab, sowohl durch den gestiegenen Pro-Kopf-Verbrauch als auch durch Gewinnspannen, die im Wettbewerb zu niedrigeren Preisen führen können. Mit steigender Kaufkraft erhöht sich die Kundenzufriedenheit. Der sittliche Wert des Unternehmens zeigt sich, wenn seine Tätigkeit den gesellschaftlichen Reichtum mehrt.

Informationsfunktion des Unternehmens

Es muss unterschieden werden zwischen:

  • Interne Information: Die Information der Arbeitnehmer vermeidet Unsicherheit durch übermäßige Abhängigkeit und beugt Gefühlen der Unterlegenheit vor. Dies erfordert gezielte Information und Kommunikation.
  • Externe Information: Im Gegensatz zu früher, als Unternehmen oft nur ihren Aktionären Rechenschaft ablegten, sind sie heute stärker auf die öffentliche Meinung, ihre Kunden und Verbraucher angewiesen.

Führungsfunktion und Management

Traditionell führte der Arbeitgeber sein Unternehmen persönlich. Heute werden zunehmend professionelle Führungskräfte gesucht, die für eine effektive Arbeitsdurchführung ausgebildet sind.

Es muss zwischen der Führungsrolle und der reinen Ausübung von Befehlen unterschieden werden. Management umfasst Prognosen, die Festlegung von Zielen und Wegen zu deren Erreichung. Die Ausübung von Befehlen bedeutet, Anweisungen zu geben und deren Ausführung sicherzustellen.

Führung bedeutet nicht, seinen Willen aufzuzwingen, sondern die Bedürfnisse zu verstehen. Autorität wird durch persönlichen Einfluss gewonnen. Eine gute Führungskraft wird für ihre moralischen und intellektuellen Qualitäten, ihre menschliche Reife und ihr technisches Know-how geachtet. Die wahre Aufgabe der Führung ist es, zu überzeugen, nicht zu befehlen.

Gelinier definiert Führung wie folgt: "Die Leitung ist das Ergebnis der Arbeit anderer Menschen, für die wir die gleiche Verantwortung tragen wie für unsere eigene."

Delegation ist die Fähigkeit, Ergebnisse durch andere zu erzielen. Jede Führungskraft sollte wissen, wie sie Autorität delegiert, damit Aufgaben auch in ihrer Abwesenheit erledigt werden können. Dies erfordert eine geschickte Auswahl kompetenter Mitarbeiter.

Die Delegation hat eine doppelte Wirkung: Wer eine Aufgabe übernimmt, erhält Autorität und Verantwortung. Wer delegiert, überträgt Ausführungsbefugnis, bleibt aber letztendlich für die delegierten Aufgaben und Kompetenzen verantwortlich.

Administrative Funktionen auf Organisationsebenen

Alle Manager führen administrative Aufgaben durch, auch wenn der Zeitaufwand für jede Funktion je nach Ebene variieren kann.

Managementfähigkeiten und Hierarchie

Es gibt vier grundlegende Arten von Managementfähigkeiten:

  • Technische Fähigkeiten: Besitz von Wissen und Fertigkeiten zur Anwendung spezifischer Methoden und Techniken.
  • Menschliche Fähigkeiten (Sozialkompetenz): Die Fähigkeit, effektiv mit Menschen zusammenzuarbeiten.
  • Konzeptionelle Fähigkeiten: Die Fähigkeit, das große Ganze zu sehen und komplexe Zusammenhänge zu verstehen.
  • Problemlösungsfähigkeiten: Die Fähigkeit, Probleme zu identifizieren und zum Wohle des Unternehmens zu lösen.

Henri Fayol: Managementprinzipien

Henri Fayol gilt als Vater der modernen Managementtheorie. Er gliederte industrielle Tätigkeiten in sechs Gruppen: technische, kommerzielle, finanzielle, sicherheitsbezogene, buchhalterische und administrative Funktionen. Er formulierte 14 Managementprinzipien:

Fayols 14 Managementprinzipien

  1. Unterordnung spezieller Interessen: Die Interessen des Unternehmens haben Vorrang vor den Interessen einzelner Mitarbeiter.
  2. Einheit der Auftragserteilung: Jeder Mitarbeiter sollte nur von einem Vorgesetzten Anweisungen erhalten.
  3. Einheit der Leitung: Ein Leiter und ein Plan für alle Aktivitäten mit demselben Ziel. Dies ist entscheidend für Handlungseinheit und Koordinierung. Einheit der Auftragserteilung erfordert Einheit der Leitung, aber nicht umgekehrt.
  4. Zentralisierung: Konzentration der Entscheidungsbefugnis in den oberen Hierarchieebenen (Grad variiert).
  5. Hierarchie (Skalare Kette): Die Befehlskette von der obersten zur untersten Ebene, die den Weg für die Kommunikation vorgibt.
  6. Arbeitsteilung: Spezialisierung der Aufgaben zur Effizienzsteigerung und Kompetenzentwicklung der Mitarbeiter.
  7. Autorität und Verantwortung: Das Recht, Anweisungen zu geben und Gehorsam zu erwarten, geht mit Verantwortung einher.
  8. Disziplin: Respekt vor Regeln und Vereinbarungen, basierend auf Arbeitsbereitschaft, Gehorsam und korrektem Verhalten.
  9. Gerechte Entlohnung des Personals: Faire Bezahlung, die Zufriedenheit bei Mitarbeitern und Unternehmen gewährleistet.
  10. Ordnung: Alles und jeder hat seinen richtigen Platz (materielle und soziale Ordnung).
  11. Billigkeit: Freundlichkeit und Gerechtigkeit im Umgang mit dem Personal zur Sicherung der Loyalität.
  12. Stabilität des Personals: Geringe Fluktuation; Zeit für Mitarbeiter, sich einzuarbeiten und Leistung zu bringen.
  13. Initiative: Die Fähigkeit, einen Plan zu entwickeln und dessen erfolgreiche Umsetzung sicherzustellen. Ermutigung zur Initiative auf allen Ebenen.
  14. Esprit de Corps (Teamgeist): Förderung von Harmonie und Einigkeit im Team als Stärke der Organisation.

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