Management-Informationssysteme: Ein umfassender Leitfaden

Classified in Informatik

Written at on Deutsch with a size of 10,47 KB.

Grundlegende Merkmale von Management-Informationssystemen

Vier grundlegende Merkmale, die in einem Management-Informationssystem (MIS) vorhanden sein müssen:

  • Interaktivität: Das System sollte in der Lage sein, mit Benutzern zu interagieren.
  • Benutzervielfalt: Es sollte eine Vielzahl von Benutzern unterstützen.
  • Flexibilität: Es sollte flexibel genug sein, um sich ändernden Anforderungen gerecht zu werden.
  • Zugriff auf Datenbanken: Es sollte Zugriff auf relevante Datenbanken ermöglichen.

Strategische Informationssysteme entwickeln

Unternehmen können strategische Informationssysteme entwickeln, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Beispiele hierfür sind:

  • Kostensenkung durch Automatisierung.
  • Differenzierte Dienstleistungen für Kunden und Lieferanten.
  • Verbesserte Kundenbindung durch personalisierte Angebote.

Klassifizierung von EDV-Informationssystemen

Informationssysteme können nach ihrer Funktionalität und ihren Zielen klassifiziert werden:

  • Management Information Systems (MIS): Unterstützen die Entscheidungsfindung auf Managementebene. (z.B. Berichtswesen, Controlling)
  • Betriebliche Systeme: Automatisieren und unterstützen die täglichen Geschäftsabläufe. (z.B. Auftragsabwicklung, Lagerverwaltung)
  • Strategische Informationssysteme: Verschaffen Wettbewerbsvorteile. (z.B. Data Mining, Kundenbeziehungsmanagement)

Kriterien für den Erwerb extern entwickelter Software

Fünf wichtige Punkte, die bei der Anschaffung von Softwarepaketen zu berücksichtigen sind:

  1. Erfüllung der Anforderungen: Das Paket muss alle Benutzeranforderungen erfüllen.
  2. Zuverlässigkeit: Es sollte zuverlässig arbeiten und fehlerfrei sein.
  3. Termingerechte Lieferung: Die Lieferung muss rechtzeitig erfolgen.
  4. Budgeteinhaltung: Die Kosten müssen im Budgetrahmen liegen.
  5. Anpassungsfähigkeit: Das Ausmaß der erforderlichen Anpassungen sollte bewertet werden.

Data Warehouse und Data Mining: Wettbewerbsvorteile

Data Warehouse: Daten werden für strategische Geschäftszwecke ausgewählt und in einer zentralen Quelle zusammengeführt. Vorteile:

  • Datenorientierung statt Prozessorientierung.
  • Konsolidierte Daten aus operativen Datenbanken.
  • Langfristige Datenspeicherung (5-10 Jahre).

Data Mining: Entdeckung strategischer Beziehungen und Kundenverhaltensmuster. Vorteile:

  • Statistische Analysen zur Erkennung ungewöhnlicher Muster.
  • Aufdeckung impliziter, nicht-trivialer und nützlicher Informationen.
  • Geografische Visualisierungssysteme.

Outsourcing von IT-Ressourcen

Gründe für Outsourcing

  1. Kostenreduktion: Senkung der Betriebskosten.
  2. Kapitalfreisetzung: Reduzierung der Investitionen in Nicht-Kernfunktionen.
  3. Zugang zu Ressourcen: Übertragung von Vermögenswerten an den Anbieter.
  4. Management von Funktionen: Bewältigung schwieriger oder außer Kontrolle geratener Funktionen.

Risiken des Outsourcings

  1. Unzureichende Vertragsverhandlung.
  2. Abhängigkeit vom Anbieter.
  3. Erhöhte Kosten für Vertragsverhandlung und -überwachung.
  4. Keine Kontrolle über das Personal des Auftragnehmers.

Telematik-Technologien: Virtuelles Büro und Telearbeit

Virtuelles Büro: Ein virtueller Raum, in dem büroähnliche Aktivitäten ausgeführt werden können.

Telearbeit: Arbeit außerhalb des traditionellen Arbeitsplatzes, meist von zu Hause aus, unter Nutzung von Telekommunikation.

Faktoren für die Qualität der Systementwicklung

Drei Faktoren, die die Qualität der Systementwicklung beeinflussen:

  • Anforderungsdefinition: Klare und vollständige Anforderungen sind entscheidend.
  • Zeitmanagement: Realistische Zeitpläne und effektives Zeitmanagement.
  • Ressourcenallokation: Angemessene Zuweisung von Ressourcen (Personal, Budget, etc.).

Vorteile eines Datenbankmanagementsystems (DBMS)

Vier Vorteile eines DBMS:

  • Globalisierung der Information: Zentraler Zugriff auf Informationen.
  • Eliminierung von Redundanz: Vermeidung doppelter Datenhaltung.
  • Vermeidung von Inkonsistenzen: Sicherstellung der Datenintegrität.
  • Datenaustausch: Einfacher Austausch von Informationen.
  • Datenunabhängigkeit

Informationssysteme und Organisationskultur

Die Beziehung zwischen Informationssystemen und Organisationskultur ist in einer globalisierten Welt von großer Bedeutung. Wichtige Aspekte:

  • Förderung von Wissen und Kultur in der Organisation.
  • Verbesserung von Methoden und Stilen durch Selbsterkenntnis.
  • Kontrolle der Ressourcen und umfassende Organisation.
  • Mobilisierung von Humankapital.
  • Verbesserung der Einzel- und Gruppenarbeit.

Methoden zur Entwicklung von IT-Systemen

Prototypenentwicklung:

Der Benutzer wird direkt in Analyse und Design einbezogen. Vorteile:

  • Geeignet, wenn der Kunde allgemeine Ziele kennt, aber keine detaillierten Anforderungen.
  • Besserer Ansatz bei Unsicherheit über Algorithmen oder Interaktionsformen.

Extreme Programmierung:

Schnelle Entwicklung für kurzfristige Projekte. Der Endbenutzer ist Teil des Teams.

Aspekte und Kontrollen beim IT-Outsourcing

Aspekte

  • Größere Liquidität durch Freisetzung von IT-Ressourcen.
  • Reduzierung der Abschreibungskosten.
  • Zugang zu technologischen Fortschritten ohne Kapitalbindung.
  • Dezentralisierung von Aktivitäten.

Kontrollen

  • Hosting: Lösungen zur Kostensenkung (Investition, Betrieb, Modernisierung, Schulung).
  • Kontingenz: Backup-Server für Ausfallsicherheit (Überwachung, Sicherung, Verwaltung, Support).
  • Help Desk: Effiziente Anlaufstelle für technische Unterstützung, Überwachung von Vorfällen und Informationsmanagement.

Ethische und moralische Grundsätze in der IT

Ethikkodex:

  • Verantwortungsvoller Umgang mit Computerkenntnissen zum Wohle der Gesellschaft.
  • Volle Verantwortung für das eigene Handeln.
  • Aufklärung von Personen mit geringen Computerkenntnissen.

Situationen:

  • Achtung des geistigen Eigentums (Urheberrechte, Patente).
  • Schutz der Privatsphäre anderer.
  • Verantwortungsvolle Offenlegung von Risiken.
  • Verwendung geeigneter Methoden für Projekte.
  • Sicherstellung einer angemessenen Dokumentation.
  • Keine Softwarepiraterie.

Kontrollen zur Risikominderung beim IT-Outsourcing

  • Sicherstellung einer angemessenen Informationstechnologie.
  • Berücksichtigung der Organisationskultur.
  • Die Verantwortung und Aufsicht über ausgelagerte IT-Dienstleistungen sollte beim Unternehmen verbleiben.
  • Qualitätssicherung durch Dritte: Kontrolle der Qualität von Dokumenten, Dienstleistungen und Produkten während des gesamten Entwicklungszyklus.

Executive Information System (EIS)

Ein EIS automatisiert die Beschaffung wichtiger Unternehmensdaten und stellt sie Führungskräften in übersichtlicher Form zur Verfügung.

Merkmale

  • Speziell auf die Bedürfnisse der Geschäftsleitung zugeschnitten.
  • Extraktion, Filterung und Verdichtung geschäftskritischer Informationen.
  • Interaktion ohne Vermittler.
  • Hochwertige Grafiken, Tabellen und Textformate.
  • Echtzeit-Informationen für die Entscheidungsfindung.

Erfolgsfaktoren

  • Formelle Verpflichtung der Geschäftsleitung.
  • Operativer Partner zur Unterstützung der Geschäftsleitung.
  • Angemessenes IT-Personal.
  • Geeignete Technologie (Hardware, Software).
  • Klare Verbindung zu den Unternehmenszielen.
  • Angemessenes Management des Widerstands gegen Veränderungen.

Die Balanced Scorecard

Die Balanced Scorecard ist eine Methode zur Analyse der Leistungsfähigkeit einer Organisation. Sie ergänzt finanzielle Indikatoren durch Maßnahmen, die die zukünftige Performance beeinflussen.

Perspektiven

  1. Finanzperspektive: Finanzielle Indikatoren als ultimatives Ziel (z.B. Eigenkapitalrendite, Cashflow).
  2. Kundenperspektive: Kundenzufriedenheit und -anforderungen (z.B. Kundenzufriedenheitsindex, Kundenbindung).
  3. Interne Prozessperspektive: Interne Geschäftsprozesse, die für die Erfüllung der Kundenanforderungen entscheidend sind (z.B. Durchlaufzeiten, Fehlerquoten).
  4. Lern- und Entwicklungsperspektive: Personalwesen, Aus- und Weiterbildung, Organisationskultur (z.B. Mitarbeiterzufriedenheit, Fluktuationsrate).

Informationssysteme (IS) – Definition und Kernaktivitäten

Definition: Eine Reihe von Elementen, die zur Unterstützung der Aktivitäten eines Unternehmens interagieren (Computer, Personal, Daten, Programme).

Kernaktivitäten

  • Eingabe
  • Speicherung
  • Verarbeitung
  • Ausgabe

Grundlegende Ziele von IS

  • Automatisierung von Geschäftsprozessen.
  • Bereitstellung von Informationen zur Entscheidungsunterstützung.
  • Erzielung von Wettbewerbsvorteilen.

Grundlagen für den Erwerb von Softwarepaketen

  1. Der Kauf von Paketen zeichnet sich dadurch aus, dass sie extern von der Organisation erstellt werden.
  2. Es wird in Bereichen empfohlen, die auf dem Markt sehr ähnlich arbeiten oder die sehr gut zu den Details des Pakets passen. Zum Beispiel Fakturierungssysteme oder Inventare.
  3. Sie verpflichten sich, Änderungen oder Anpassungen vorzunehmen.
  4. Diese Option wird vorausgesetzt, wenn kein qualifiziertes Personal für diese Aufgabe intern zur Verfügung steht oder wenn die Zeit nicht ausreicht.

Entradas relacionadas: