Managementtheorien: Von Taylorismus bis Just-in-Time
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Klassische Schule: Taylorismus
Frederick W. Taylor (Wissenschaftliche Betriebsführung). Die zentrale Idee ist die Steigerung der Produktivität durch eine verbesserte Effizienz der Arbeiter. Dies geschieht durch die wissenschaftliche Erforschung der Arbeitsproduktivität und entsprechende Anreize. Der Mensch wird hierbei oft als Anhängsel der Maschine betrachtet.
Wichtige Aspekte
- Fokus auf Effizienz: Maximierung des Outputs.
- Arbeitsteilung: Funktionale Spezialisierung der Arbeit.
- Supervision: Die mittlere Führungsebene spezialisiert sich auf verschiedene Aspekte.
- Autorität: Klare, aber begrenzte Befugnisse.
- Anreizsysteme: Leistungsbezogene Vergütung.
Die 4 Grundsätze
- Ersetzung von praktischen Regeln durch wissenschaftliche Vorschriften.
- Harmonie statt Zwietracht.
- Kooperation statt Individualismus.
- Wissenschaftliche Auswahl, Ausbildung und Entwicklung der Arbeitnehmer.
Fayol: Theorie des Administrationsprozesses
Henri Fayol. Die Idee ist die Steigerung der Effizienz durch die Form und die Komponenten der Organisation. Der Schwerpunkt liegt auf den Bestimmungen der Administration und der Organisationsstruktur.
Die fünf Funktionen der Administration
- Vorschau (Planung): Zukünftige Entwicklungen antizipieren.
- Organisieren: Zuweisung von Ressourcen für jede der Unterfunktionen.
- Dirigieren: Strategien festlegen und verfolgen.
- Koordinieren: Ziele durch Supervision harmonisieren.
- Kontrollieren: Überprüfung der Ergebnisse.
Die 14 Grundsätze (Auszug)
1. Arbeitsteilung, 2. Autorität und Verantwortung, 3. Disziplin, 4. Einheit der Auftragserteilung, 5. Einheit der Leitung, 6. Unterordnung des Einzelinteresses unter das Gemeinwohl, 7. Gerechte Entlohnung des Personals, 8. Zentralisierung vs. Dezentralisierung, 9. Hierarchie, 10. Ordnung, 11. Gerechtigkeit, 12. Stabilität des Personals, 13. Initiative, 14. Korpsgeist (Teamgeist).
Kritik an der klassischen Schule
- Vereinfachende Ansätze der Organisation.
- Akzentuierte Zentralisierung.
- Vernachlässigung der informellen Organisation.
- Rationale, geschlossene Sichtweise.
- Übermäßige Starrheit.
- Verschwendung persönlicher Talente, Förderung von Entfremdung und mangelndem Engagement.
Bürokratische Schule nach Max Weber
Schlüsselelemente sind Autorität und (zentralisierte) Macht. Es handelt sich um eine effiziente, aber langsame Form der Organisation mit Fokus auf das Organisationsdesign. Es gilt als das Ideal einer effizienten Organisation.
Charakteristika
- Verhaltensnormen und Standards.
- Arbeitsteilung und Spezialisierung.
- Hierarchie der Autorität.
- Formalisierung durch schriftliche Regeln.
- Verfahren und qualifiziertes Personal.
- Trennung zwischen Eigentum und Verwaltung sowie feste Löhne.
Die Bürokratie verfolgt die Vorhersehbarkeit von Aufgaben und die Standardisierung des menschlichen Verhaltens.
Ergebnisse und Kritik
Erwartete Ergebnisse: Effizienz, erhöhte Produktivität, Fairness und Transparenz bei Entscheidungen.
Unvorhergesehene Folgen: Mangelnde Motivation, unpersönliche Atmosphäre, übermäßige Bürokratie, Ineffizienz und Steifigkeit.
Kritik: Übertriebener Formalismus und Routine; die individuelle Persönlichkeit und die informelle Organisation werden nicht berücksichtigt; mechanistisches Verständnis von Arbeit.
School of Human Relations: Elton Mayo
Diese Schule entstand aus den Mängeln anderer Ansätze und der Entmenschlichung der Arbeit. Grundlagen sind die Entwicklung der Industrie-Psychologie und -Soziologie sowie die Ergebnisse der Hawthorne-Experimente.
Zentrale Beiträge
- Bedeutung des persönlichen Umfelds und des Vertrauens.
- Berücksichtigung der informellen Gruppe.
- Demokratische Führung.
- Arbeitszufriedenheit führt zu höherer Produktivität.
- Dezentralisierung von Entscheidungen.
- Fokus auf Motivation und soziale Fähigkeiten statt nur auf externe Kontrolle.
Kritik: Unterbewertung technischer Faktoren, geschlossenes System, Unverständnis gegenüber Konflikten, paternalistische Züge und wenig Rücksicht auf Gewerkschaften.
Douglas McGregor: Theorie X und Theorie Y
Theorie X (nach Taylor): Der Mensch ist von Natur aus arbeitsunwillig, vermeidet Verantwortung und lässt sich primär durch wirtschaftliche Anreize motivieren.
Theorie Y (nach McGregor): Der Mensch hat den Wunsch nach Verbesserung, übernimmt Verantwortung für Ziele und zieht Motivation aus einer verantwortungsvollen Aufgabe.
Unternehmensstrategie
Die Komponenten der Strategie umfassen den Anwendungsbereich, besondere Fähigkeiten, Wettbewerbsvorteile (Kosten, Differenzierung) und Synergien.
Wachstumsstrategien
- Spezialisierung oder Diversifizierung: Relational (horizontal oder vertikal) oder konglomerat (finanzielle Synergien).
- Internationalisierung: Expansion über nationale Grenzen hinweg.
- Wachstumsmethoden: Intern, extern (Fusionen und Übernahmen) oder Hybridformen (Kooperationen).
Wettbewerbsposition: Das Unternehmen positioniert sich entweder durch Kostenführerschaft oder durch Differenzierung.
Just-in-Time-Management (JIT)
Ziel ist die Reduktion der Durchlaufzeiten und die Steigerung der Qualität (0 Fehler, 0 Pannen, 0 Papier, 0 Bestände, 0 Fristen). Es erfordert Flexibilität der Maschinen für verschiedene Produkte.
Kernmerkmale
- Kanban-System: Karten zur Identifikation von Teilen in der Produktion oder im Warenfluss.
- Human Resources: Fokus auf Autonomie, Flexibilität und gute Behandlung der Mitarbeiter.
- U-Form: Anordnung der Arbeitszellen für mehr Vielseitigkeit.
- Lieferanten: Wenige Anbieter, dafür hohe Stabilität und Engagement.
Vorteile: Senkung der Produktionskosten, höhere Qualität, Reduzierung der Lagerbestände und des Herstellungszyklus, verbesserte interne Kommunikation und Förderung der Teamarbeit.