Das männliche und weibliche Fortpflanzungssystem: Funktion und Prozesse
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Das männliche Fortpflanzungssystem
Das männliche Fortpflanzungssystem ist verantwortlich für die Produktion von Spermien, Testosteron und Samenflüssigkeit und spielt eine wichtige Rolle bei der Befruchtung. Es besteht aus einigen äußeren Organen und anderen, die sich in der Bauchhöhle befinden. Einige Organe werden auch vom Harnsystem genutzt.
Spermien
Die Spermienproduktion (Spermatogenese) findet in den Hodenkanälchen (Tubuli seminiferi) statt. Sie beginnt in der Pubertät und dauert das ganze Leben an, nimmt jedoch mit dem Alter ab. Die Spermien gelangen über den Samenleiter in die Harnröhre, wo sie sich mit den Sekreten der Samenbläschen und der Prostata vermischen. Bei jeder Ejakulation werden etwa 200 bis 300 Millionen Spermien ausgestoßen. Im weiblichen Körper können Spermien 2-4 Tage überleben.
Aufbau eines Spermiums:
- Kopf: Enthält den Zellkern mit Chromosomen und eine Akrosom-Kappe mit Enzymen.
- Mittelstück: Ein Zylinder mit Mitochondrien, die Energie liefern.
- Schwanz: Ermöglicht die Bewegung des Spermiums.
Das weibliche Fortpflanzungssystem
Das weibliche Fortpflanzungssystem ist verantwortlich für die Produktion von Eizellen, Östrogen und Progesteron, sowie für die Befruchtung und die Entwicklung des Fötus. Es befindet sich im hinteren Bereich des Bauch- und Beckenraums und ist unabhängig vom Harnsystem.
Eizellen
Eizellen werden in den Eierstöcken (Ovarien) in den Follikeln produziert. Die Produktion beginnt in der Pubertät und dauert bis zur Menopause. Die Eizellen gelangen nach dem Eisprung durch den Eileiter in die Gebärmutter (Uterus). Normalerweise reift jeden Monat in einem der beiden Eierstöcke ein Follikel, der dann platzt und die Eizelle freigibt.
Aufbau einer Eizelle:
- Kern: Enthält Chromosomen und Zytoplasma mit Nährstoffen.
Eizellen sind unbeweglich und werden durch die Bewegung der Flimmerhärchen in den Eileitern transportiert. Sie bleiben etwa 1-2 Tage befruchtungsfähig.
Menstruationszyklus
- 1. - 4. Tag: Menstruation (Blutung).
- 5. - 13. Tag: Ein Follikel reift im Eierstock, und die Gebärmutterschleimhaut verdickt sich.
- 14. Tag: Eisprung – eine reife Eizelle wird aus dem Eierstock freigesetzt.
- 15. - 28. Tag: Die Gebärmutterschleimhaut verdickt sich weiter.
Wenn die Eizelle nicht befruchtet wird, beginnt am 1. - 4. Tag ein neuer Zyklus.
Befruchtung
Die Befruchtung ist die Vereinigung einer Eizelle mit einem Spermium. Sie ist möglich, wenn Geschlechtsverkehr einige Tage vor dem Eisprung stattfindet. Nur ein Spermium kann die schützende Hülle der Eizelle durchdringen. Sobald ein Spermium eingedrungen ist, verhindert die Eizelle das Eindringen weiterer Spermien. Die Verschmelzung der beiden Zellen führt zur Bildung einer Zygote (befruchtete Eizelle).
Schwangerschaft
Die Zygote teilt sich und ernährt sich von Nährstoffen aus der Eizelle und den Sekreten der Gebärmutter. Etwa 7-8 Tage nach der Befruchtung nistet sich der Embryo in die Gebärmutterschleimhaut ein und bleibt dort für die gesamte Schwangerschaftsdauer von etwa 9 Monaten. Ab dem 3. Monat wird der Embryo als Fötus bezeichnet.
Anzeichen einer Schwangerschaft:
- Ausbleiben der Menstruation.
- Keine neuen reifenden Follikel.
- Vergrößerung des Brustvolumens.
- Gewichtszunahme und Veränderung der Körperform.
Geburt
Die Geburt ist der Prozess, bei dem der Fötus aus dem Körper der Mutter ausgeschieden wird. Nach etwa 40 Wochen ist der Fötus bereit für die Geburt. Wenn eine natürliche Geburt nicht möglich ist, kann ein Kaiserschnitt durchgeführt werden. Dabei wird ein chirurgischer Schnitt in Bauchdecke und Gebärmutter gemacht, um den Fötus zu entnehmen.
Die drei Phasen der Geburt:
- Eröffnungsphase: Der Muttermund erweitert sich auf 10 cm (8-14 Stunden).
- Austreibungsphase: Der Fötus wird durch die Vagina ausgeschieden, und die Nabelschnur wird durchtrennt (ca. 30 Minuten). Die Narbe bleibt als Nabel zurück.
- Nachgeburtsphase: Die Plazenta wird etwa 15 Minuten nach der Geburt des Kindes ausgestoßen.