Maritime Sicherheit: SAR, Schleppen und Rettungsausrüstung
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SAR-Gebiete und Seenotrettung
SAR steht für „Search and Rescue“ (Such- und Rettungsmaßnahmen). Um eine globale Abdeckung zu gewährleisten, wird die Zuständigkeit für ein Gebiet von der jeweiligen Verwaltung festgelegt, basierend auf ihrem Potenzial und in Abstimmung mit den umliegenden Staaten.
SAR-Zonen in Spanien
In Spanien gibt es vier SAR-Gebiete, in denen der Staat die vollständige Rettungsabdeckung gewährleistet:
- Atlantik: Erstreckt sich von der Grenze zu Frankreich (Biskaya) bis zur Grenze zu Portugal.
- Kanarische Inseln: Das spezielle SAR-Gebiet der Kanaren.
- Straße von Gibraltar: Ein strategisch wichtiger Bereich.
- Mittelmeer: Dieses Gebiet wird mit Marokko und anderen europäischen Staaten geteilt.
Diese SAR-Gebiete müssen über eine vollständige Abdeckung verfügen und folgende Ausrüstung bereithalten: Rettungsgeräte, Bereitschaftsboote mit großem Aktionsradius, Such- und Rettungsflugzeuge sowie eine umfassende Funkabdeckung.
Manöver: Richtiges Schleppen von Wasserfahrzeugen
Das Schleppen eines Bootes ist ein sehr sensibles Manöver. Es sollte mit einer sehr langsamen Geschwindigkeit durchgeführt werden, wobei das geschleppte Boot in derselben Richtung (vorwärts oder rückwärts) gezogen wird wie der Schlepper.
Durchführung des Schleppvorgangs
- Kursänderungen: Kursänderungen müssen sehr langsam erfolgen (z. B. 10 Grad auf einmal), um das geschleppte Boot zu unterstützen.
- Steuerung des Geschleppten: Wenn das geschleppte Boot abdriften will, muss der Rudergänger des geschleppten Bootes das Ruder in die entgegengesetzte Richtung legen, um der Bewegung des Schleppers zu folgen.
- Schleppleine: Die Schleppleine muss eine ausreichende Oberleitung haben und aus elastischem Material bestehen.
- Länge der Leine: Die Länge der Schleppverbindung sollte zwischen 75 und 200 Metern liegen (idealerweise ein Vielfaches der Wellenlänge).
- Kollisionsvermeidung: Um Kollisionen zu vermeiden, kann Gewicht in der Nähe der Schleppverbindung platziert werden.
- Befestigung: Die Leine muss an mindestens zwei Punkten (z. B. Klampen) befestigt werden, um die größtmögliche Stabilität zu gewährleisten.
- Wellenbewegung: Schlepper und Geschleppter sollten versuchen, gleichzeitig den Wellenberg zu erreichen (unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Wellenbewegungen).
Funkfrequenz-Leuchtfeuer (EPIRB)
Ein Funkfeuer (EPIRB – Emergency Position Indicating Radio Beacon) ist ein schwimmender Funksender, der wasserdicht und orangefarben ist. Es kann manuell oder automatisch (mittels hydrostatischem Auslöser) verstaut werden und muss auf einer Liste geführt werden, wenn es manuell ausgelöst oder in einem Überlebensfahrzeug transportiert wird.
Wartung und Funktion
- Die hydrostatischen Auslöseeinheiten und das Funkfeuer müssen alle zwei Jahre überprüft werden.
- Das Funkfeuer sendet auf einer Frequenz von 406 MHz und bietet weltweite Abdeckung.
Typen von EPIRBs
Es gibt zwei Haupttypen von EPIRBs:
- Typ A: Sendet die MMSI (Maritime Mobile Service Identity).
- Typ B: Sendet die MMSI und die Position (Längen- und Breitengrad) durch die Integration eines GPS-Moduls.
Verstauen und Aussetzen der Rettungsinsel
Manuelles Aussetzen
Beim manuellen Aussetzen der Rettungsinsel sind folgende Schritte zu beachten:
- Den Haken der Auswurfvorrichtung lösen.
- Überprüfen, ob die Fangleine (Painter) fest angebracht ist und frei liegt.
- Den Container ins Meer werfen.
- Die Fangleine straffen, um den pyrotechnischen Mechanismus auszulösen, der die Explosion und die Inflation bewirkt (die Kapazität der Luft beträgt das 9-fache des Volumens der Rettungsinsel).
- Das Boot zur Seite bringen.
- Ins Wasser springen (Füße zuerst, Arme verschränkt und Nase zuhalten).
- Sobald man im Wasser ist (ohne Schuhe), die Verbindung der Fangleine zum Schiff mit dem stumpfen Messer, das sich im Floß befindet, durchtrennen.
Automatisches Auslösen
Beim automatischen Auslösen muss das Schiff nicht manuell verlassen werden. Der Mechanismus verfügt über zwei Fangleinen:
- Erste Fangleine: Diese (mit einer Länge von 15 Metern oder 9 Sportbootlängen) wird automatisch durch einen hydrostatischen Mechanismus gekappt, sobald dieser einen bestimmten Druckbereich erreicht (ca. 4 Meter Tiefe).
- Zweite Fangleine: Diese ist schwächer und mit dem Boot verbunden. Sie reißt durch den Druck, der entsteht, wenn der Container versucht, an die Oberfläche zu steigen.
Der Container bricht durch die Inflation auf. Automatisch wird ein Treibanker ausgeworfen, um das Floß aufrecht zu halten und vom Schiff wegzutreiben. Die Rettungsinsel richtet sich selbstständig auf (sie sind entsprechend konstruiert).