Markteffizienz: Formen, Grade und Prüfmethoden
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Effizienz der Aktienmärkte
Ein Markt gilt als effizient, wenn die verfügbaren Informationen für alle Investoren identisch sind und die Preise im Zeitverlauf unabhängig voneinander sind. Das bedeutet, dass aktuelle und zukünftige Preise keinen Bezug zur Vergangenheit haben. Zeitreihen von Preisen sind daher kein Indikator für das zukünftige Preisverhalten und können nicht zur Preisvorhersage genutzt werden.
Wenn neue Informationen den inneren Wert eines oder mehrerer Wertpapiere beeinflussen können, spiegeln effiziente Märkte diese neuen Informationen sofort wider. Es kann vorkommen, dass vom Zeitpunkt eines Gerüchts bis zum tatsächlichen Eintreten der Nachricht einige Zeit vergeht, in der erfahrene Investoren die Information sofort zu ihrem Vorteil nutzen, obwohl sie allen bekannt ist. Wenn der Markt jedoch sofort auf eine Nachricht reagiert, können selbst Experten die Informationen nicht zu ihrem Vorteil nutzen.
Die Ansicht ist daher, dass ein Markt effizient ist, wenn er sofort alle verfügbaren Informationen widerspiegelt und diese von der Öffentlichkeit gleichermaßen anerkannt werden.
Grade der Markteffizienz
Es wird davon ausgegangen, dass sich die Effizienz eines Aktienmarktes in drei Annahmen widerspiegeln kann, die drei Grade der Effizienz definieren:
- Starke Effizienz: Die Preise enthalten alle Informationen über ein Unternehmen, auch nicht-öffentliche oder schützenswerte.
- Semistarke Effizienz (oder mittlere Form): Die Preise enthalten alle öffentlich verfügbaren Informationen. Das heißt, die Preise spiegeln nicht nur Informationen über Mengen und Preise wider, sondern auch über deren Fundamentaldaten (Ergebniswachstum, Finanzlage, Wettbewerbssituation...). Dieses Konzept steht der Fundamentalanalyse am nächsten.
- Schwache Effizienz (oder schwache Form): Die Preise enthalten Informationen, die aus der historischen Entwicklung von Preisen und Mengen abgeleitet wurden. Daher kann die Analyse vergangener Kursmuster keine Regeln ableiten, die Gewinne produzieren. Dieses Konzept ähnelt dem der technischen Analyse.
Tests zur Überprüfung der Markteffizienz
Zur Überprüfung, ob sich die Preise nach einem Random-Walk-Modell verhalten, gibt es drei bekannte Tests:
- Serielle Korrelation: Hierbei wird festgestellt, dass zwischen den Preisen keine Korrelation besteht und sie unabhängig sind, ebenso wie die Renditen in verschiedenen Perioden.
- Zeichentest (Run-Test): Hierbei werden Trends analysiert. Wenn sie systematisch abgelehnt werden, stützt dies die Hypothese, dass sich die Preise nach einer Irrfahrt verhalten.
- Filterregeln: Diese analysieren die schwache Hypothese unter der Annahme, dass, wenn der Kurs eines Wertpapiers über einen bestimmten Zeitraum stärker steigt oder fällt als erwartet, er sich weiterhin in diese Richtung entwickeln wird.