Marktstrukturen: Vollkommener und Unvollkommener Wettbewerb

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Marktstrukturen: Wettbewerb und Marktformen

Die Struktur der Märkte verändert sich ständig. Ein Markt, der einst von Wettbewerb geprägt war, kann irgendwann ohne Konkurrenz oder Wettbewerb dastehen. Heute können viele Firmen in einer Branche tätig sein, und morgen nur noch sehr wenige.

Vollkommener Wettbewerb: Grundlagen und Merkmale

Das Modell des vollkommenen Wettbewerbs aus der traditionellen Theorie kann die verschiedenen ökonomischen Variablen leicht erklären. Vollkommener Wettbewerb liegt vor, wenn kein einzelner Akteur oder Unternehmen die Preise beeinflussen kann (z.B. bei Brot, Tomaten, Orangen).

Im Allgemeinen ist diese Bedingung unter den folgenden Eigenschaften gegeben:

  • Es gibt eine große Anzahl von Wettbewerbern.
  • Es gibt perfekte Informationen: Alle Teilnehmer kennen die Preise ihrer Konkurrenten und alle Käufer die Produktangebote.
  • Das Unternehmen kann jede gewünschte Menge seines Produkts verkaufen.

Unvollkommener Wettbewerb: Definition und Typen

Unvollkommener Wettbewerb liegt in einer Branche oder auf einem Markt vor, wenn die Akteure eine gewisse Kontrolle über die Preise haben. Die Realität liegt meist irgendwo im unvollkommenen Wettbewerb.

Es gibt drei Haupttypen:

Monopol: Der Extremfall des unvollkommenen Wettbewerbs

Ein Monopol (z.B. heute Renfe, früher Telefónica) ist der Extremfall des unvollkommenen Wettbewerbs und tritt auf, wenn ein Hersteller die vollständige Kontrolle über die Preisgestaltung hat. Ein Monopol bedeutet auch, dass es kein Ersatzprodukt gibt, das das Produkt des Monopolisten ersetzen könnte.

Oligopol: Wenige Anbieter dominieren den Markt

Ein Oligopol (z.B. der Markt für Automarken) liegt vor, wenn es wenige Wettbewerber auf dem Markt gibt, die aber den Preis beeinflussen können. Normalerweise gibt es in einem oligopolistischen Markt Marktführer mit großem Einfluss auf die Preise und kleinere Unternehmen, die den Wettbewerb nicht beeinflussen können. Dies führt dazu, dass die Marktführer (wenige Unternehmen) die Preise kontrollieren.

Ein großes Anliegen ist es, Absprachen, sogenannte Kartelle, zu verhindern, die Preise kontrollieren und den Wettbewerb behindern.

Differenziertes Oligopol: Produktvielfalt trotz weniger Anbieter

Ein Typ ist das differenzierte Oligopol. Es entsteht, wenn die führenden Unternehmen in einem Sektor differenzierte Produkte herstellen, aber die Kontrolle über die Preise behalten.

Der häufigste Fall ist in der Automobilindustrie, wo trotz weniger Marken (Toyota, GM, Ford) die Produktpalette sehr breit ist und ein differenziertes Oligopol entsteht.

Marktstrukturen auf der Käuferseite: Monopson und Oligopson

Auf der Käuferseite: Wenn es auf einem Markt einen einzigen Käufer oder nur wenige Unternehmen gibt, die ein Gut erwerben, treten Monopson und Oligopson auf.

Monopson: Ein Käufer dominiert den Markt

Ein Monopson (z.B. Verteidigungsministerien, wenn sie Panzer und Waffen kaufen): Wenn es auf einem Markt einen einzigen Käufer oder einen einzelnen Konsumenten gibt, spricht man von einem Monopson.

Oligopson: Wenige Käufer beeinflussen die Preise

Ein Oligopson: Tritt auf, wenn es nur wenige Käufer eines Gutes auf dem Markt gibt, die die Preise beeinflussen können. Beispiel: Japanische Automobilhersteller kaufen Sitze von wenigen japanischen Zulieferern.

Übersicht: Marktformen nach Anbieter- und Käuferseite

  • Anbieterseite:
    • Vollkommener Wettbewerb (viele Anbieter)
    • Monopol (ein Anbieter)
    • Oligopol (wenige Anbieter)
  • Käuferseite:
    • Vollkommener Wettbewerb (viele Käufer)
    • Monopson (ein Käufer)
    • Oligopson (wenige Käufer)

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