Marx und die industrielle Revolution

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Marx' materialistische Geschichtsauffassung

Marx' materialistische Geschichtsauffassung steht im Gegensatz zum Idealismus Hegels. Marx glaubt nicht, dass die Gesetze des Denkens die Naturgesetze bestimmen, sondern dass die materiellen Bedingungen des Lebens ausschlaggebend sind. Um die Gesetze des sozialen Lebens zu verstehen, müssen die materiellen Lebensbedingungen der Menschen untersucht werden. Dies nennt man die materialistische Geschichtsauffassung. Die ökonomische Analyse der materiellen Lebensbedingungen ist die Grundlage der politischen Wissenschaft. Laut Marx führt die wissenschaftliche Analyse zur Revolution der Arbeiterklasse. Da die Menschen ohne Arbeit nicht leben können, ist Arbeit eine Notwendigkeit. Ein Teil der Arbeitskraft wird für die Produktion von Gütern verwendet. Die Produktionsmittel des Mittelalters und der frühen Neuzeit waren vor allem mit der Massentierhaltung verbunden. Die Arbeit ist nicht immer individuell, sondern erfolgt in Kooperation mit anderen. Die Produktionsverhältnisse, d.h. die Beziehungen, die Menschen im Arbeitsprozess eingehen, haben sich im Laufe der Geschichte verändert. Sklavenhalter waren frei, während Sklaven keine Rechte hatten. Der Herr war für die Arbeit auf seinem Gebiet verantwortlich. Der Proletarier ist gezwungen, für die Bourgeoisie zu arbeiten.

Der Klassenkampf als Motor der Geschichte

Die Produktionsverhältnisse ändern sich mit der Entwicklung der Produktivkräfte. Die Gesamtheit der Produktionsverhältnisse und der Produktivkräfte wird als Produktionsweise bezeichnet. Die politische Ökonomie untersucht die Beziehungen zwischen den Menschen und den Produktivkräften. Diese Kräfte bestimmen die Produktionsverhältnisse, die wiederum die rechtlichen und politischen Strukturen bestimmen. Die industrielle Revolution führte zu einem sozialen Kampf zwischen zwei Klassen: dem Proletariat und der Bourgeoisie. Die Bourgeoisie besitzt die Produktionsmittel, während das Proletariat nur seine Arbeitskraft besitzt. Die Bourgeoisie strebt nach Profit, der durch die Ausbeutung der Arbeiterklasse entsteht. Die Entwicklung von Technologie und Maschinen steigert die Produktivität, was zu einer Überproduktion und sinkenden Löhnen führt. Die Armut des Proletariats nimmt zu. Wenn sich das Proletariat seiner Lage bewusst wird, kommt es zur Revolution.

Die Diktatur des Proletariats und der Kommunismus

Nach der Machtergreifung errichtet das Proletariat eine Diktatur, um die Unterschiede zwischen den sozialen Klassen zu beseitigen und eine Gesellschaft zu schaffen, in der die Arbeiter die volle Kontrolle haben. Marx glaubte nicht an Gott und das Himmelreich und sah Religion als "Opium des Volkes", das die Menschen von ihrem Leid ablenkt. Der Kommunismus ist die letzte Stufe der Geschichte, in der der Klassenkampf beendet ist und eine gewaltfreie Gesellschaft entsteht. Im Kommunismus wird jeder nach seinen Bedürfnissen versorgt. Der Staat spielt eine zentrale Rolle bei der Verteilung der Ressourcen.

Die industrielle Revolution in England

Die industrielle Revolution begann in England mit der Erfindung der Dampfmaschine. Große Städte und Fabriken entstanden. Reiche Landbesitzer investierten in Fabriken. Bauern, die ihr Land verloren hatten, zogen in die Städte, um Arbeit zu finden. Die Lebensbedingungen der Arbeiter waren hart, mit langen Arbeitszeiten (bis zu 14 Stunden) und schlechten Arbeitsbedingungen. Auch Kinder mussten arbeiten, oft in Bergwerken. Die Löhne wurden oft nach Stückzahl und nicht nach Stunden bezahlt. Arbeitslosigkeit und Armut nahmen zu. Arbeiter begannen, sich in Gewerkschaften zu organisieren, um ihre Interessen zu vertreten. Diese Gewerkschaften wurden jedoch vom britischen Parlament zwischen 1800 und 1824 verboten. Die industrielle Revolution breitete sich später auf andere europäische Länder wie Deutschland, Belgien und Frankreich aus.

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