Marxismus, Nietzsche und Wittgenstein: Analyse

Classified in Philosophie und Ethik

Written at on Deutsch with a size of 3,53 KB.

Grundkonzepte in Marxismus, Nietzsche und Wittgenstein

Marxismus: Mehrwert, Produktivkräfte und Klassenkampf

8. Mehrwert: Nach Marx entsteht Mehrwert aus der Differenz zwischen dem Wert, den ein Arbeiter produziert, und dem Lohn, den er erhält. Diese Ausbeutung der Arbeitskraft ist ein zentrales Merkmal des Kapitalismus und die Grundlage der kapitalistischen Akkumulation.

9. Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse: Im Marxismus sind die Produktivkräfte (Werkzeuge, Maschinen, Technologien) nicht zwangsläufig an eine bestimmte Form der Produktionsverhältnisse (Eigentumsverhältnisse, soziale Beziehungen in der Produktion) gebunden. Engels argumentierte, dass die begrenzte Entwicklung der Produktivkräfte in primitiven Gesellschaften zum Fehlen von Privateigentum und antagonistischen Klassen führte. Diese Gesellschaftsform bezeichnete er als primitiven Kommunismus. Die Produktivkräfte entwickeln sich jedoch unabhängig weiter und können durch die Produktionsverhältnisse und den politischen und ideologischen Überbau gefördert oder behindert werden.

Klassenkampf: Für Marx und Engels ist die Geschichte von Klassenkämpfen geprägt, die sich über Jahrhunderte in verschiedenen Formen und Kulturen manifestieren. Der Konflikt zwischen den Klassen entsteht aus dem ungleich verteilten Eigentum an den produzierten Gütern. Die herrschende Klasse nutzt die Struktur (Produktionsverhältnisse) und den Überbau (Recht, Politik, Ideologie), um ihre Macht zu sichern. Die marxistische Geschichtsauffassung sieht den Klassenkampf als treibende Kraft der Geschichte, nicht die Entwicklung des Geistes. Die materielle Basis, der Produktionsmodus, bestimmt die sozialen Beziehungen und damit die Struktur und den Überbau. In dieser materialistischen Dialektik bedingen sich die Produktivkräfte und die Produktionsverhältnisse gegenseitig. Der Überbau dient als rechtliche und ideologische Rechtfertigung, als verzerrtes Bild der Realität.

Nietzsche vs. Sokrates: Vernunft und Körper

Vernunft = Tugend = Glück: Diese sokratische Formel wird von Nietzsche kritisiert. Sokrates setzt Vernunft mit Tugend gleich, da Vernunft im Menschen wohnt. Nietzsche hingegen betont die körperliche Realität, während Sokrates die Realität der Vernunft hervorhebt. Die Gleichsetzung von Körper und Vernunft ist für Nietzsche widersprüchlich, da der Körper umfassender ist als die Vernunft. Der Wille zur Macht, der den Körper antreibt, ist stärker als das Streben nach Vernunft. Nur wer Schmerz vermeiden will, strebt nach Glück, so Nietzsche.

Wittgenstein: Das Unaussprechliche und die Grenzen der Sprache

"Was unaussprechlich ist, das gibt es gewiss. Es zeigt sich, es ist das Mystische." Dieses Zitat von Wittgenstein verdeutlicht seine Auffassung von den Grenzen der Sprache. Was gezeigt werden kann, das Mystische, wie Schönheit, Gut und Böse, ist unaussprechlich, da es nicht Teil der Welt der Tatsachen ist. Die Welt zu kennen, wäre eine Aufgabe. Über Schönheit, Gut und Böse kann man nicht sprechen, da sie nicht klar gesagt werden können. Das Unaussprechliche ist nicht Teil der Welt. Es gibt keine Rätsel, da die Frage nicht gestellt werden kann. "Hier ist ein Nashorn!" kann man sagen, da es eine Tatsache ist. "Hier gibt es ein Nashorn!" kann man nicht sagen, da man nicht über das sprechen kann, was keine Tatsache ist.

Entradas relacionadas: