Marxistische Ideologie und die Evolution der Produktionsformen
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Die marxistische Konzept der Ideologie
Die Ideologie ist die Reihe von Überzeugungen und Lehren, die die Gesellschaft und Kultur einer Epoche prägen. Die ideologischen Formen spiegeln die materiellen Bedingungen der menschlichen Existenz wider. Sie sind ein verzerrtes Spiegelbild der Realität, das das soziale Bewusstsein projiziert, aber zwangsläufig von der ökonomischen Ausrichtung der Gesellschaft beeinflusst wird. Daher ist Ideologie nicht nur ein falsches Bewusstsein, sondern auch ein Instrument der Unterdrückung in den Händen der herrschenden Klasse jeder Epoche.
Beispiele für Ideologien
- Religion: Marx bezeichnete sie als "Opium des Volkes", da sie das Gewissen des Proletariats betäubt und ihm mit dem Versprechen eines besseren Lebens die Ausbeutung erträglicher macht.
- Philosophie: Eine idealistische Interpretation der Wirklichkeit, die eine Ausnahme vom revolutionären Engagement darstellt.
- Bürgerliche Moral: Eine Begründung, um das Gewissen der Kapitalisten zu beschwichtigen.
- Staatslehre: Ideologien, die darauf abzielen, den Status der herrschenden Klasse zu erhalten.
Die Philosophie des Verdachts
Marx war einer der Initiatoren der Philosophie des Verdachts. Diese Philosophie geht systematisch von verborgenen Absichten hinter rationalen Erklärungen aus. Während im siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert die Philosophie ein Ausdruck großen Vertrauens in die Vernunft war, praktizierten die Philosophen des neunzehnten Jahrhunderts, nach Hegel, Misstrauen gegenüber der Vernunft. So wird die Vernunft zum Verdacht.
Die soziologische Perspektive im Marxismus
Was den Marxismus charakterisiert, ist die Annahme einer grundlegend soziologischen Perspektive.
Die Evolution der Formen der Produktion
Die Geschichte, so Marx, beginnt mit der Teilung der Arbeit und dem daraus resultierenden Privateigentum an den Mitteln der gesellschaftlichen Produktion. Dies begründet eine Teilung der Menschheit in eine ausbeutende und eine ausgebeutete Klasse. Der nachfolgende Klassenkampf ist das Antriebsmoment des historischen Prozesses. Zwischen den Elementen der ökonomischen Struktur, den Produktivkräften und den gesellschaftlichen Produktionsverhältnissen, besteht eine dialektische Beziehung, die zu notwendigen Konflikten führt. So schreitet die Geschichte nach Marx in der Abfolge verschiedener Wirtschaftsformen voran.
Produktionsweisen nach Marx
- Asiatisch: Eine Nation dominiert eine andere.
- Antik oder Sklavenhalter: Sklaven sind die unterdrückte Klasse, die niedere Arbeiten zugunsten der freien Bürger verrichtet (z.B. Griechenland und Rom).
- Feudal: Die Feudalherren sind die herrschende Klasse, mit einer weitgehend agrarischen Wirtschaft.
- Kapitalistisch oder bürgerlich: Maximaler Grad der Ausbeutung. Die Universalität der Produktion, die das kapitalistische System erreicht, ist beispiellos. Ebenso ist die Ausbeutung der unterdrückten Klasse, des Proletariats, erhöht, was zur Revolution führt.
Die autonome Dynamik der kapitalistischen Produktionsweise wird von Marx verstärkt, was zu ihrer Zerstörung führt. Die proletarische Revolution beendet den Kapitalismus.