Masaccios Heilige Dreifaltigkeit: Perspektive und Architektur-Analyse

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Masaccios Heilige Dreifaltigkeit: Analyse der Perspektive

Die Illusion des Raumes und die Figuren

Die Arbeit stellt eine architektonische Nische dar, die zwei unterschiedliche Räume trennt:

  1. Einen unteren Raum, der aus der Kirchenwand herausragt und den Altar sowie die Stifter im gleichen Raum wie den Betrachter positioniert.
  2. Einen oberen Raum, der in die Wand eingelassen ist und von der Dreifaltigkeit (Gott Vater, Christus, Heiliger Geist), der Jungfrau Maria und dem Heiligen Johannes besetzt wird.

Beide Bereiche sind durch die Gesetze der Perspektive verbunden, die der Maler (Masaccio) beherrschte und wahrscheinlich von Brunelleschi erlernte. Der Fluchtpunkt liegt über der Augenhöhe des Betrachters. Während die Stifter frontal dargestellt sind, sind die göttlichen Figuren, die von unten betrachtet werden, in einer Kurve gemalt.

Architektonische Elemente und Aufbau

Der Triumphbogen besteht aus zwei ionischen Säulen, die einen Bogen und ein Gesims tragen. Dieser Bogen wird von zwei korinthischen Pilastern eingerahmt. Darüber befindet sich ein klassisches Gebälk mit Architrav und Fries. Die Architektur ist von einem kassettierten (lacunar) klassischen Tonnengewölbe bedeckt.

Wahrnehmung und Maßstab

Die perspektivische Gestaltung der Figuren und ihre Größe im Verhältnis zum Betrachter erzeugen die Illusion, dass der Beobachter sich innerhalb des dargestellten Raumes befindet.

Geometrie und Proportionen

Die Anordnung der Kapitelle bildet ein Dreieck, dessen Spitze am Fuße des Kreuzes und in der Mitte liegt. Die gesamte Szene ist in drei sich überschneidende Quadrate gerahmt, um das Proportionssystem zu organisieren, das sich vom Holz des Kreuzes bis zur Spitze von Gott dem Vater erstreckt.

Lichtführung und Farbwahl (Chiaroscuro)

Die Beleuchtung (der „Lichtkasten“) setzt die Helligkeit der Kirche fort und lässt den gemalten Raum realer erscheinen. In der durch das falsche Licht der Renaissance geschaffenen Architektur kann das Licht nur durch den Torbogen eintreten und Christus und den Vater beleuchten. Es gibt jedoch Bereiche, in die das Kirchenlicht nicht gelangt, wo aber der Heilige Geist zu leuchten scheint.

Das Innere der Kapelle ist gedämpft, wodurch nur die Figuren hervorgehoben werden. Dieses Helldunkel (Chiaroscuro) eliminiert harte Schatten und schafft eine Ebene tiefer Gefühle.

Farbpalette

Die farbige Gestaltung des Bogens und der Pilaster ist typisch für die Renaissance: Säulen aus Terrakotta, Rot und Ocker. Diese Farben setzen zusammen mit den dunklen Tönen der Gewänder einen leicht schrillen, aber vorherrschenden Farbakzent, der die Volumina und die Bedeutung der Farben hervorhebt.

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