Matisse: Der grüne Streifen - Fauvismus Analyse

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Madame Matisse – Der grüne Streifen

Katalogisierung

  • Autor: Henri Matisse (Le Cateau-Cambrésis, 1869 – Nizza, 1954)
  • Werk: Der grüne Streifen (Madame Matisse)
  • Technik: Öl und Tempera auf Leinwand
  • Stil: Fauvismus
  • Chronologie: 1905
  • Standort: Staatliches Museum für Kunst, Kopenhagen

Beschreibung und Analyse

1905 produzierte Matisse Bilder, die mit allem Bisherigen brachen. Hervorgehoben wird "Der grüne Streifen", ein expressionistisches Porträt seiner Frau Amélie. Der Titel leitet sich von dem breiten Streifen leuchtenden Grüns ab, der die Stirn und die Nase seiner Frau definiert.

Das Werk zeigt ein Porträt von Matisse' Frau. Amélie posiert in einer Position, die den Anschein von Ruhe und Spannung zugleich vermittelt.

Das Wichtigste an der Komposition ist das Spiel von Linien und Farben. Scharf definierte Linien bilden die Grenze des Gesichts und der Kleidung. Grün hebt die berühmte Linie hervor, die dem Bild seinen Namen gibt und die beiden Seiten des Gesichts abgrenzt. Die meisten der dunkelsten Farben werden von zwei helleren Farben wie Orange und Rosa definiert, die nicht mit einer naturalistischen Darstellung eines Porträts übereinstimmen.

Die Farbkomposition, die im Salon d'Automne von 1905 präsentiert wurde, war ein Schock. Die Fauves trugen die Palette heller Farben auf den Hintergrund oder die Kleidung auf, aber auch auf das Gesicht, was das Gemälde noch provokanter machte.

Technische und stilistische Aspekte

Matisses Malerei verbindet die Idee der Farbsättigung mit einem intimen und privaten Thema, dem Porträt seiner Frau. Sein Stil ist eine Präferenz für ein Gefühl der dekorativen Malerei. Seine künstlerische Philosophie könnte so zusammengefasst werden: Ein Gemälde muss nicht unbedingt mit der Welt um uns herum identisch sein.

Die Farben sind das wichtigste Thema des Werkes. Der Ursprung des Wortes "Fauvismus" ist ein Satz des französischen Kritikers Louis Vauxcelles. Der Stil zeichnet sich durch flache Formen und die Behandlung von freien und kräftigen Farben aus. In dieser Komposition entspricht er den ersten deutschen Expressionisten. Die Bewegung wurde 1907 offiziell als solche vorgestellt.

Entwicklung des Werks des Autors

Matisse wurde am 31. Dezember 1869 in Le Cateau-Cambrésis in Nordfrankreich geboren. Er stammte aus einer bürgerlichen Familie. Zwischen 1887 und 1889 studierte er Rechtswissenschaften in Paris. 1890, während er sich von einer Blinddarmoperation erholte, entdeckte er die Malerei. 1892 gab er seine Karriere als Anwalt auf und wurde an der École des Beaux-Arts aufgenommen.

Sein erster Stil war eine konventionelle Form des Naturalismus, wobei er zahlreiche Kopien von Gemälden alter Meister anfertigte. Er studierte zeitgenössische Kunst, vor allem die der Impressionisten.

Matisses wahre künstlerische Befreiung erfolgte unter dem Einfluss von Paul Gauguin, Paul Cézanne und Vincent van Gogh. Später, zwischen 1903 und 1904, traf Matisse auf die pointillistische Malerei von Henri-Edmond Cross.

Stillleben spielten eine führende Rolle bei der Reifung von Matisses Malerei; sein erstes Bild war ein Stillleben. 1906 reiste er für zwei Wochen nach Algerien. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich malte er in Collioure "Blauer Akt", in dem der Einfluss der afrikanischen Skulptur und die Verwendung von schlecht differenzierten Farben zu beobachten sind.

Matisse gewann die Zustimmung einflussreicher Kritiker und Sammler. Zu den wichtigsten Aufträgen, die er erhielt, gehört der des russischen Sammlers Sergei Schtschukin, der Wandtafeln mit den Themen Tanz und Musik in Auftrag gab: "Musik" und "Tanz". Seine Figuren, insbesondere die Tänzer, zeigen die Ausdruckskraft der Form.

Von 1917 bis zu seinem Tod verbrachte Matisse viel Zeit in Südfrankreich, vor allem in Nizza. Hier beginnt die sogenannte "Nizza-Periode", die vom Thema der Frauen dominiert wird. Bis 1928 vereinfachte er seine Formen und interessierte sich besonders für Linie und Farbe.

In seinen späteren Jahren, als ihm der Umgang mit dem Pinsel schwerfiel, wandte er sich dem Découpage zu (Technik des Papierschnitts oder Gouachen), wodurch er brillante farbige Werke schuf, die an abstrakte Kunst grenzen. 1952 wurde das Matisse-Museum eingeweiht. Matisse starb am 3. November 1954 in Nizza.

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