Medina Azahara: Prachtvolle Kalifats-Architektur & Design

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Der Kalifats-Palastkomplex: Ein Überblick

Eine Passage, die mit der Moschee verbunden war, wurde entdeckt. Es gibt ein Bad, das zum Kalifat gehörte, und das luxuriöseste Haus des Komplexes. Die Ausgrabungs- und Rekonstruktionsarbeiten konzentrieren sich auf diesen Teil, um die Merkmale der klassischen Kunst der Kalifatszeit sichtbar zu machen.

Der Majlis: Grundriss und Struktur

Der Majlis ist ein Bereich mit fünf Schiffen, basilikal angelegt, von denen drei durch auf Säulen ruhende Bögen miteinander verbunden sind. Die beiden Seiten sind unabhängig, aber durch eine Tür verbunden.

Zwei Räume mit einer Vorderwand aus Kuppeln dienten dem Kalifen als Ruhestätte während der Feierlichkeiten. Die Veranda ist kreuzförmig angelegt und verfügt über zwei separate Räume an den Enden. Einer davon ist mit dem Haus des Kalifen verbunden, der andere mit der Moschee.

Die Veranden des Majlis

Die offene Veranda besitzt Hufeisenbögen, die auf Formteilen und Säulen ruhen. Traditionelle Bogenfelder umgeben die Bögen. Die transversale Veranda hat ein flaches Holzdach, das die Ausstattung aufwertet.

Das Interieur des Majlis

Das Innere des Schiffes ist geprägt von der Trennung der Schiffe durch ineinandergreifende Bögen mit Kapitellen. Die Marmorsäulen sind abwechselnd blau und rosa geschäftet und setzen sich bis in die Moschee fort. Der blinde Hufeisenbogen ist ein zentrales Element, wo sich der Kalif aufhielt.

Dekorative Elemente und Details im Majlis

Alles ist mit Dekorationen bedeckt und mit Marmor verkleidet – ein Beispiel für Horror vacui. Es finden sich wiederkehrende und originelle Elemente. Am unteren Ende der Wand gibt es Löcher, die als Regale für gekühlte Flüssigkeiten für den Kalifen und seine Assistenten dienten.

Im Inneren gibt es ein großes Repertoire an verschiedenen pflanzlichen Formen, die auf eine Verbindung zu den Abbasiden hindeuten. Die Kapitelle sind tief und durchbrochen geschnitzt, mit verschachtelten Mustern. Die Basen sind mit geschnitzten Inschriften versehen, die auf den Kalifen oder den Künstler hinweisen.

Ein Modell einer Dekorplatte zeigt Symmetrie. Auf der Vorderseite befindet sich ein Hom-Motiv oder der Baum des Lebens, umgeben von einer Bordüre. Auch hier ist der Abbasidische Einfluss erkennbar.

Die Prunkhalle und ihre Umgebung

Vor der Prunkhalle befindet sich eine riesige Plattform, die sich auf die mittlere Terrasse erstreckt und mit Erde gefüllt ist. Dieser Bereich liegt auf der gleichen Höhe wie der Hochgarten und vier Becken. Das Hauptbecken befindet sich direkt vor der Halle.

Im mittleren Bereich befand sich vermutlich ein hoher, architektonisch komplexer Raum, über den nur wenig bekannt ist. Er könnte Gewölbe besessen haben. Es sind viele dekorative Überreste erhalten.

Die Mittlere Terrasse und der Kreuzgarten

Auf der linken Seite, im Westen, liegt der tiefer gelegene Garten. Es handelt sich um einen Kreuzgarten, der später in der Nasriden-Architektur sehr wichtig wurde.

Die Moschee des Palastkomplexes

Die Moschee ist eines der ersten errichteten Gebäude und liegt im Osten des Komplexes. Sie wurde neben den wichtigsten religiösen Gebäuden Córdobas aus der Kalifatszeit errichtet und ist kleiner als die Hauptmoschee in Córdoba.

Heute sind nur noch Ruinen erhalten, darunter die Fundamente, Teile der Mauern, einige Säulen und gestufte Zinnen. Hier wurden architektonische Lösungen vorweggenommen, die später in Córdoba Anwendung fanden.

Grundriss und Besonderheiten der Moschee

Die westliche islamische Kunst ist hier charakteristisch. Die Moschee verfügt über eine Säulenhalle (Riwaqs), eine Terrasse, einen Betsaal und ein Minarett an der Nordwand, ähnlich dem von Abd al-Rahman III. Im Gegensatz zur Moschee in Córdoba, wo der Mihrab im Südosten liegt, hat diese Moschee fünf Gänge senkrecht zur Qibla-Wand.

Der Untergrund war so schwierig, dass für die Qibla-Wand eine doppelte Stützmauer errichtet werden musste.

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