Medizinische Fortschritte: Diabetes, Biotechnologie und Infektionskrankheiten
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Medizinische Fortschritte in der Diabetesbehandlung und Genetik
Diabetes mellitus: Typen und Behandlung
Typ-1-Diabetes: Autoimmunerkrankung und Insulintherapie
Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse kein oder nur sehr wenig Insulin produziert. Sie wird durch die Interaktion mehrerer geerbter Gene verursacht und hat einen autoimmunen Ursprung. Die Behandlung erfordert eine chronische Insulintherapie mit täglichen Injektionen. Regelmäßige Blutzuckermessungen (z.B. mittels Urinanalyse) sind notwendig, und eine angepasste Ernährung ist ebenfalls von großer Bedeutung.
Typ-2-Diabetes: Lebensstil und Insulinresistenz
Typ-2-Diabetes tritt häufig bei Erwachsenen auf und ist oft mit Übergewicht und einem ungesunden Lebensstil verbunden. Die Bauchspeicheldrüse produziert zwar Insulin, dessen Wirkung ist jedoch stark vermindert (Insulinresistenz). Medikamente, eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung können helfen, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.
Die Genetische Revolution in der Medizin
Die genetische Revolution hat die Medizin grundlegend verändert. Über viele Jahre hinweg wurde Insulin aus der Bauchspeicheldrüse von Schweinen gewonnen, was jedoch unerwünschte Immunreaktionen hervorrufen konnte. Die genetische Ingenieurwissenschaft, insbesondere die rekombinante DNA-Technologie, hat die Behandlung von Diabetes revolutioniert. Sie ist auch entscheidend für pränatale Diagnosetests und die Erforschung vieler anderer Krankheiten.
Die Entdeckung der molekularen Struktur der DNA war ein Meilenstein für den menschlichen Fortschritt in der Biomedizin. Das menschliche Genom besteht aus den Basen Adenin (A), Thymin (T), Guanin (G) und Cytosin (C).
Rekombinantes Insulin: Produktion und Anwendung
Rekombinantes Insulin wird von genetisch modifizierten Bakterien produziert. Dabei wird das menschliche Insulin-Gen isoliert und in das Genom eines Bakteriums wie Escherichia coli (E. coli) eingefügt. Diese „transgenen“ Bakterien produzieren dann menschliches Insulin, das anschließend gereinigt, isoliert und für Diabetiker verwendet wird.
Patente und die Biotechnologie-Branche
Die Biotechnologiebranche ist von großer wirtschaftlicher und medizinischer Bedeutung. Patente schützen neu entdeckte Moleküle mit pharmakologischer Wirkung, wie zum Beispiel Insulin. Patente sind eine wichtige Einnahmequelle, da Lizenzgebühren (Prozentsätze des Umsatzes) an die Patentinhaber gezahlt werden. Die Verfügbarkeit und Entwicklung neuer Medikamente hängt stark von der wirtschaftlichen Macht und den Ressourcen der beteiligten Unternehmen ab.
Bekämpfung von Infektionskrankheiten: Herausforderungen und Fortschritte
Malaria: Eine globale Bedrohung
Malaria ist eine gefährliche Infektionskrankheit, die durch einen Mikroorganismus, ein Protozoon der Gattung Plasmodium (insbesondere Plasmodium falciparum), verursacht wird. Die Parasiten infizieren Leber- und Blutzellen, vermehren sich darin und zerstören sie. Dies führt zu intensiven Symptomen wie Fieber, Anämie, Schüttelfrost und einer vergrößerten Milz, da das Immunsystem mobilisiert wird.
Die Krankheit wird durch Mücken übertragen, in denen sich die Parasiten sexuell vermehren, in die Speicheldrüsen wandern und dann bei einem Stich infizieren. Die Behandlung mit Medikamenten ist möglich, aber Mückenstiche können zu Reinfektionen führen. Es gibt noch keinen 100% wirksamen Impfstoff, was die Bekämpfung erschwert.
Herausforderungen in der Krankheitsbekämpfung
Herausforderungen bestehen weiterhin bei der Bekämpfung von Krankheiten, die noch immer tödlich sind oder Resistenzen entwickeln. Dennoch wurden erhebliche Fortschritte bei der Behandlung und Eindämmung von Infektionen durch Mikroorganismen wie Typhus, Malaria und Pocken erzielt.
Durchfallerkrankungen: Ursachen, Übertragung und Prävention
Durchfallerkrankungen wie Cholera, Ruhr, Salmonellose und Typhus sind sehr ernst und stellen weltweit eine große Gesundheitsgefahr dar. Sie werden durch pathogene Mikroorganismen verursacht, die im Darm infizierter Menschen leben und über Fäkalien ausgeschieden werden.
Die Ansteckung erfolgt über den Verdauungstrakt, durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel oder Getränke (z.B. verunreinigtes Wasser), durch Fliegen oder durch direkten Kontakt mit Trägern bei schlechter Hygiene. Symptome sind Durchfall, Erbrechen und der Verlust von Wasser und Mineralsalzen, was unbehandelt zum Tod führen kann. Eine Rehydrierung (oral oder intravenös) ist entscheidend. Die Verbesserung der Trinkwasserqualität und der Hygiene ist besonders in Regionen wie Afrika und Indien von großer Bedeutung.
Tuberkulose (TB): Eine hartnäckige Infektion
Tuberkulose (TB) ist eine hoch ansteckende chronische Krankheit, die hauptsächlich die Lunge, aber auch andere Organe befällt. Sie wird durch Bakterien verursacht, die in Speichel- oder Schleimtröpfchen reisen, die von infizierten Personen ausgestoßen werden, und über die Atemwege in den Organismus eindringen. Die Ansteckung erfolgt durch Niesen, Husten usw.
Symptome sind Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust oder auch keine schwerwiegenden Symptome in frühen Stadien. Die Bakterien können sehr resistent sein, was eine lange medikamentöse Therapie erfordert. Prävention erfolgt durch Impfungen und Medikamente.
Impfungen: Schutz durch Immunisierung
Impfungen schützen uns, indem sie eine Immunität gegen bestimmte Krankheiten aufbauen. Das Prinzip basiert auf Antikörpern, Proteinen, die als Abwehrreaktion auf ein Antigen reagieren.
Es gibt zwei Hauptarten von Immunisierungen:
- Passive Immunisierung: Hierbei werden dem Körper direkt Antikörper gegen den Erreger verabreicht. Dies bietet sofortigen, aber kurzfristigen Schutz (ca. 3-6 Monate).
- Aktive Immunisierung: Dabei wird der Körper mit abgetöteten oder abgeschwächten Mikroorganismen oder deren Bestandteilen konfrontiert. Dies regt den Körper an, eigene Antikörper gegen den Erreger zu produzieren. Diese Form der Immunisierung ist sehr wirksam und bietet langfristigen Schutz.
Antibiotika: Kampf gegen bakterielle Infektionen
Antibiotika sind Substanzen, die von Mikroorganismen produziert werden und das Wachstum anderer Mikroorganismen hemmen oder abtöten. Sie sind nicht wirksam gegen Viren. Alexander Fleming entdeckte Penicillin, das das Wachstum von Bakterien hemmt oder sie abtötet und für den Menschen (abgesehen von Allergien) ungefährlich ist.
Bakterien können Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln. Daher müssen die Dosis und Dauer der Antibiotikatherapie genau eingehalten werden, um die Infektion vollständig zu beseitigen und die Entwicklung von Resistenzen zu minimieren.