Medizinische Grundlagen: Hämophilie, Antibiotika & Reproduktionstechniken
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Hämophilie: Ursachen, Symptome & Behandlung
Hämophilie ist eine Erkrankung, die die Blutgerinnung verhindert oder erheblich verlangsamt. Sie äußert sich durch Blutungen, die intern oder extern, spontan oder durch Verletzungen verursacht werden können. Der Blutgerinnungsprozess umfasst zwei Hauptkomponenten: Thrombozyten und Blutplasma-Gerinnungsfaktoren. Hämophilie ist eine unheilbare Krankheit, die eine angepasste Gerinnungsfaktorentherapie erfordert. Es gibt zwei Hauptarten der Behandlung:
- Bedarfsbehandlung: Hierbei wird der Gerinnungsfaktor nach dem Auftreten der ersten Symptome verabreicht.
- Prophylaxe: Eine regelmäßige Verabreichung des Gerinnungsfaktors zur Vorbeugung von Blutungen.
Der Gerinnungsfaktor kann auf zwei Arten gewonnen werden: durch Reinigung und Trennung aus Spenderblut oder durch rekombinante Herstellung, die eine höhere Reinheit ermöglicht.
Vererbung der Hämophilie: Geschlechtsgebundene Krankheit
Die Geschlechtschromosomen bestimmen das Geschlecht beim Menschen. Das X-Chromosom ist größer als das Y-Chromosom und enthält mehr Gene. Auf dem X-Chromosom befindet sich das Gen, das für die Produktion des Gerinnungsfaktors verantwortlich ist, während das Y-Chromosom dieses Gen nicht trägt. Mädchen mit einem betroffenen X-Chromosom sind in der Regel nur Trägerinnen der Krankheit.
Was ist ein Antibiotikum? Wirkung & Anwendungsgebiete
Ein Antibiotikum ist ein Stoff, der von Mikroorganismen produziert wird und die Eigenschaft besitzt, das Wachstum anderer Mikroorganismen abzutöten oder zu hemmen. Antibiotika sind nicht wirksam gegen Viren.
Assistierte Reproduktion: PID & IVF
Präimplantationsdiagnostik (PID): Genetische Krankheiten
Die Präimplantationsdiagnostik (PID) ist eine Technik der assistierten Reproduktion, die eingesetzt werden kann, um die Vererbung genetischer Krankheiten auf die Nachkommen zu verhindern. Der Ablauf umfasst mehrere Schritte:
- Hormonelle Stimulation: Zunächst erfolgt eine hormonelle Stimulation der Eierstöcke, um die Eizellreifung anzuregen.
- Eizellentnahme & Befruchtung: Anschließend werden die Eizellen entnommen und in vitro befruchtet.
- Embryokultivierung: Die befruchtete Zygote wird im Labor kultiviert, bis sie das 8-Zell-Stadium erreicht hat.
- Analyse & Implantation: Nach einer genetischen und biochemischen Analyse einzelner Zellen des Prä-Embryos werden die gesunden Embryonen in die Gebärmutter implantiert.
In-vitro-Fertilisation (IVF): Ablauf & Erfolgsraten
Die In-vitro-Fertilisation (IVF) ist eine Technik der assistierten Reproduktion, bei der eine oder mehrere Eizellen der Frau im Labor mit Spermien zusammengebracht werden. Dies ermöglicht eine Befruchtung außerhalb des Körpers, insbesondere bei Fruchtbarkeitsproblemen. Der Prozess beinhaltet:
- Ovarielle Stimulation: Zuerst erfolgt eine hormonelle Stimulation der Eierstöcke.
- Follikelpunktion: Eine Follikelpunktion zur Entnahme der Eizellen wird durchgeführt.
- Befruchtung im Labor: Die Eizellen werden im Labor mit Spermienproben des Paares oder aus einer Samenbank befruchtet.
- Embryotransfer: Die resultierenden Embryonen werden in die Gebärmutter der Frau übertragen.
Die durchschnittliche Erfolgsrate für Schwangerschaften liegt bei etwa 40%.