Meister des Goldenen Zeitalters: Góngora, Quevedo, Lope de Vega

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Luis de Góngora: Meister des Culteranismo

Leben und Persönlichkeit

Luis de Góngora wurde in Córdoba im Herzen einer illustren Familie geboren. Er studierte an der Universität Salamanca und galt als unfreundlich und arrogant. Er war der Erzfeind von Quevedo.

Poetisches Werk

Sein Werk ist rein poetisch. Der Ton seiner Gedichte reicht von ernst, schön und edel bis hin zu karikaturistisch, humorvoll und burlesk.

Letrillas und Romanzen

  • Seine Letrillas und Romanzen (z.B. Ande yo caliente, Fortuna, que me quejo, Hermana Marica) zeichnen sich durch eine große Themenvielfalt aus.
  • Während er die Vitalität, Schönheit und den Charme dieser Versgattungen bewahrt, integriert Góngora auch die Expressivität der Sprache und die stilistischen Kunstgriffe des Culteranismo.
  • In seinen Romanzen (z.B. Preso en la dura cárcel, En Orán a la inglesa, Angélica y Medoro) behandelt der Autor eine breite Palette von Themen und Motiven: Liebe, religiöse, mythologische und burleske Elemente.

Sonette

  • Themen wie Liebe, Lob und Enttäuschung finden sich in Werken wie Mientras por competir con tu cabello, Ilustre y hermosísima María oder Dulce boca que a gustar convida.
  • Die Sonette sind von perfekter und komplexer Struktur. Sie zeichnen sich durch formale Perfektion und Künstlichkeit aus.
  • Der Dichter strebt danach, eine eigenständige poetische Sprache und vollendete verbale Schönheit zu schaffen.
  • Seine helle und farbenfrohe Poesie ist oft schwer zu lesen.

Erwachsenen-Gedichte

Fabel des Polyphem und der Galatea
  • Es ist in 63 Strophen verfasst und basiert auf Ovids Metamorphosen.
  • Es erzählt, wie der Zyklop Polyphem sich in die Nymphe Galatea verliebt und den eifersüchtigen Hirten Acis tötet, indem er ihn mit einem Stein erschlägt. Die Nymphe verwandelt ihren Geliebten in einen Fluss.
  • Die Originalität liegt in der perfekten Konstruktion und Modulation des Gedichts sowie in der typischen Sprache Góngoras.
Die Einsamkeiten
  • Die Handlung dieses Gedichts ist minimal: Es beginnt mit der Ankunft eines jungen Schiffbrüchigen, der von der Liebe verschmäht wurde.
  • Die Verse sind schwer zu verstehen.
  • Es ist dem Herzog von Béjar gewidmet und blieb unvollendet.
  • Góngora beabsichtigte, das Gedicht in vier Teile zu gliedern, schrieb jedoch nur zwei Einsamkeiten, wobei die zweite unvollendet blieb.

Francisco de Quevedo: Meister des Conceptismo

Leben und Werk

Francisco de Quevedo wurde in Madrid geboren. Er war ein Mann von Kultur und politischem Einfluss. Er war sich des Niedergangs Spaniens bewusst. Er war Dichter und Prosaiker.

Poetisches Werk

  • Liebesgedichte: Sie zeichnen sich durch Künstlichkeit und sprachliche Schönheit aus, die tiefe Gefühle und Emotionen hervorrufen.
  • Metaphysische Poesie: Die Angst vor der Vergänglichkeit des Lebens und der Präsenz des Todes ist von entscheidender Bedeutung (z.B. Mirar los muros de la patria mía).
  • Moralische Poesie: Sie kritisiert, geißelt und persifliert menschliche Schwächen.
  • Satirische Dichtung: Unerschöpflicher Witz und Scharfsinn, gepaart mit der Fähigkeit zu Kritik, Spott und Verzerrung (z.B. Érase un hombre a una nariz pegado). Seine Satire richtet sich gegen die Gesellschaft, zeitgenössische Schriftsteller, Mythen, historische Figuren und Helden.

Werke in Prosa

  • Die Träume (Los Sueños): Bestehend aus fünf Visionen. Sie wurden unter dem Titel Juguetes de la niñez gedruckt. Der Autor übt darin Kritik an Sitten und Lastern und präsentiert gleichzeitig ein Panorama der verschiedensten Typen und Charaktere.
  • Der Schelm (El Buscón): Das beste Prosawerk Quevedos und der Höhepunkt des Schelmenromans. Es beschränkt sich darauf, eine Reihe von Episoden und Unglücken des Protagonisten, Don Pablos, in einer schwierigen Welt zu erzählen.

Das Theater des 17. Jahrhunderts: Goldenes Zeitalter

Merkmale der Neuen Komödie

  • Lope de Vega gab ihm mit der 'Neuen Komödie' einen kräftigen Impuls: Sie respektiert die drei Einheiten von Zeit, Ort und Handlung nicht.
  • Die Stücke sind in drei Akte oder 'Jornadas' unterteilt.
  • Es wird Polimetría verwendet.
  • Die Sprache passt sich jedem Charakter an.
  • Es umfasst Lieder und Tänze.
  • Mischung aus Komödie und Tragödie.

Themen und Inhalte

Die Stücke behandeln mythologische, pastorale und ländliche Themen. Die wichtigsten Motive sind:

  • Liebe und Eifersucht
  • Religiöse Themen aus der Bibel
  • Populäre und nationale Charaktere (Geschichten und Legenden Spaniens)
  • Ehre – die in diesem Jahrhundert noch sehr wichtig ist
  • Der Wert und die Reinheit des Blutes

Der soziale Wert des Theaters

Diese Unterhaltung diente auch dazu, Verhaltensmuster zu lernen. Das Theater thematisierte und verteidigte:

  • Die Monarchie
  • Die Aufrechterhaltung des Status quo
  • Die katholische Herrschaft

Typische Charaktere

  • Der König: verkörpert Autorität und Macht.
  • Der edle Ritter: reich und mächtig.
  • Der tapfere Liebhaber: schön, mutig und großzügig.
  • Die Dame: edel und schön.
  • Der Vater / Bruder / Ehemann: verteidigt die Ehre der Frau (Tochter/Schwester/Ehefrau) und kann dafür kämpfen.
  • Der Bösewicht (El Villano): ehrlicher, christlicher Landarbeiter.
  • Der Komische (El Gracioso): materialistischer Diener und Scharlatan, von geringem sozialen Stand, ungebildet, dem Essen und Trinken zugeneigt, feige und loyal zu seinem Herrn.

Lope de Vega: Phönix der Genies

Leben und Werk

Lope de Vega wurde in Madrid geboren. Er war Schriftsteller und Soldat; sein Leben war voller Liebesgeschichten und Enttäuschungen. Mit 52 Jahren beschloss er, Priester zu werden, verliebte sich aber später erneut. Er schrieb Lyrik, Prosa und Dramen.

Lopes dramatisches Werk

  • Historische Stücke und Legenden: z.B. Fuenteovejuna.
  • Stücke über ausländische Angelegenheiten: z.B. Der Großherzog von Moskau.
  • Komödien und Mantel-und-Degen-Stücke: z.B. Der Hund im Futtertrog (El perro del hortelano).

Merkmale des dramatischen Werks

  • Themen und Inhalte: Liebe, Ehre, religiöse Ideale, sowie die Verteidigung der Krone etc.
  • Die dramatische Handlung: zeichnet sich durch große Dynamik und Vitalität aus.
  • Sprache und Verskunst: Es wird Polimetría verwendet. Seine Sprache ist sehr volksnah und zugänglich.
  • Popularität: Er erreichte die Menschen und führte lyrische Kompositionen traditionellen Charakters ein.

Lopes Lyrik

Seine Lyrik ist dicht und abwechslungsreich (Themen: Liebe, religiöse, mythologische...) und die Metrik ist traditionell.

  • Volkstümliche Lyrik: Sehr gute und schöne Gedichte. Viele dieser kurzen Gedichte sind in seinen Stücken enthalten.
  • Romanzen: Die ersten behandeln die Liebe seiner Jugend. Die späteren zeichnen sich durch große Schönheit, formale Perfektion und poetische Tiefe aus.
  • Kultivierte Lyrik: Sie zeigt seine meisterhafte Beherrschung der Sonette und eine natürliche poetische Sprache. Die Themen seiner Eklogen sind autobiographisch und spiegeln seine letzten Lebensjahre wider.
  • Epik: Umfasst eine Vielzahl von Themen, von historischen über romantische bis hin zu religiösen.

Lopes erzählerisches Werk

Lopes Erzählprosa schildert Episoden aus seinem Liebesleben (z.B. La Dorotea), die seine Jugendliebe zu Elena Osorio offenbaren, während er als Schriftsteller tätig war.

Genres der Erzählprosa:

  • Pastoralromane
  • Byzantinische Romane
  • Novellen im Stil von Cervantes
  • Prosa im offenen Dialogstil

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