Meisterwerke der Antike: Griechische und Römische Kunst & Architektur
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Griechische Architektur: Zeitlose Meisterwerke
Parthenon: Symbol der Athener Pracht
Der Parthenon ist ein religiöser Tempel der Göttin Athene, erbaut aus weißem Marmor in Sturzbauweise. Ursprünglich der Athene geweiht, diente er später als Moschee und christliche Kirche, bevor er von den Türken als Pulvermagazin (Polvorín) genutzt wurde. Das rechteckige Gebäude steht auf einer Stufe und drei Graden. Es ist oktastyl und amphiprostyl-peripteral, mit einer Vorhalle (Pronaos) und einem Opisthodom.
- Bautechnik: Sturzbauweise mit dorischen Säulen ohne Basis und Kapitellen mit Wellen (Voluten).
- Farbgebung: Der Tempel war ursprünglich polychromiert.
- Entstehungszeit: Erbaut in der maximalen Pracht Athens, in der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr.
- Architekten: Iktinos und Kallikrates.
Erechtheion: Komplexer Tempel der Akropolis
Das Erechtheion ist ein griechischer religiöser Tempel, der Athene und Poseidon gewidmet ist. Seine komplexe Struktur ist in mehrere Bereiche unterteilt:
- Eine Cella, der ein Portikus mit sechs Säulen für Athene vorgelagert ist.
- Drei miteinander verbundene Räume im Erechtheion.
- Ein Portikus mit sechs Säulen (vier vorne, zwei hinten).
- Der berühmte Portikus der Karyatiden.
- An der Westfassade sind vier angrenzende Säulen im unteren Teil aufgehoben.
Der Tempel ist im ionischen Stil gehalten, und die Säulen tragen ein architraviertes Gebälk. Die Voluten wurden hier durch die ikonischen Karyatiden ersetzt. Erbaut in der Blütezeit Athens, diente es als Heiligtum der klassischen griechisch-ionischen Architektur in der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. Sein Architekt war Mnesikles.
Theater von Epidauros: Meisterwerk der Akustik
Das Theater von Epidauros ist ein nicht-religiöses Bauwerk, errichtet aus weißem Marmor und Stein in Architravbauweise. Hier wurden Stücke zu Ehren des Dionysos inszeniert. Die Anlage ist halbkreisförmig und verfügt über ionische Säulen und Pilaster. In der Mitte befand sich ein Altar zu Ehren des Dionysos.
- Stufen: Die Treppen hatten 13 Stufen innen und 23 außen.
- Stil: Es repräsentiert den Glanz Athens im griechisch-ionischen Stil.
- Entstehungszeit: 4. Jahrhundert v. Chr.
- Architekt: Polyklet der Jüngere.
Griechische Skulptur: Ideal und Bewegung
Kouros: Archaische männliche Idealfiguren
Kouroi (Singular: Kouros) sind Skulpturen in Rundplastik, die Darstellungen von Siegern der Wettkämpfe waren. Sie sind aus Marmor gefertigt und stellen keine echten Porträts dar; ihre Gesichtszüge sind fast geometrisch. Die Figuren erscheinen nackt und gehören zur archaischen griechischen Skulptur des 7. Jahrhunderts v. Chr.
Kore: Archaische weibliche Idealfiguren
Korai (Singular: Kore) sind ebenfalls Skulpturen in Rundplastik, die Darstellungen von Frauen zeigen. Sie sind aus Marmor gefertigt, bekleidet und zeichnen sich durch das typische archaische Lächeln aus. Sie waren von unterschiedlicher Größe und ursprünglich farbig bemalt. Diese Werke gehören ebenfalls zur archaischen Zeit und wurden im 7. Jahrhundert v. Chr. von verschiedenen Schulen geschaffen.
Diskuswerfer (Discobolus): Klassische Athletendarstellung
Der Diskuswerfer (Discobolus) ist eine Skulptur in Rundplastik, die einen nackten Athleten im Moment des Diskuswurfs darstellt. Das Original war aus Bronze, während die erhaltenen Kopien aus Marmor gefertigt wurden, oft durch Schmelz- und Schnitzarbeiten. Die Skulptur erreicht keinen vollständigen Realismus, sondern zeigt eine eher geometrische Anatomie. Sie markiert den Beginn der Perikleischen Zeit in Athen und gehört zur griechischen Skulptur der klassischen Antike aus der 1. Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. Der Autor ist Myron, und eine bekannte Kopie befindet sich im Museum der Thermen in Rom.
Wagenlenker von Delphi: Früher strenger Stil
Der Wagenlenker von Delphi ist eine nicht-religiöse Skulptur in Rundplastik. Die Augen sind aus geschmolzenem Glas gefertigt. Sie stellt einen siegreichen Wagenlenker dar und besticht durch Eleganz und Schönheit, wobei das Haar noch eine archaische Steifigkeit aufweist. Das Werk stammt aus der Zeit vor dem Perikleischen Athen und gehört zur griechischen Plastik des frühen strengen Stils des 5. Jahrhunderts v. Chr. Es befindet sich im Heiligtum des Apoll in Delphi.
Doryphoros (Speerträger): Polyklets Kanon
Der Doryphoros (Speerträger) ist eine Skulptur in Rundplastik, die einen jungen, völlig nackten Mann mit einem Speer zeigt. Das Original war aus Bronze, die erhaltenen Kopien sind aus Marmor gemeißelt. Die Figur misst 2,12 m Höhe und stellt eine Jugend in harmonischer Bewegung dar. Dieses Denkmal gehört zur klassischen Periode der griechischen Kultur und wurde in der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. geschaffen. Der Autor ist Polyklet.
Panathenäischer Fries: Götter und Prozession
Der Panathenäische Fries ist eine Szene in Basrelief, die die athenische Prozession und die Versammlung der olympischen Götter zeigt. Er ist Teil des Marmorfrieses der Cella des Parthenon. Das Ideal der Schönheit und die Behandlung der Falten sind perfekt. Die Szene befindet sich an der Spitze der westlichen Wand. Die Technik der feuchten Gewänder wurde angewendet. Dieses Werk gehört zur griechischen Klassik des 5. Jahrhunderts v. Chr. und wird dem Autor Phidias zugeschrieben.
Hermes des Praxiteles: Anmut der Spätklassik
Der Hermes ist eine Skulptur in Rundplastik mit religiösem und mythologischem Thema. Das Original war aus Bronze, die Kopien sind aus Marmor. Die Figur ist nackt und gehört zum griechischen Postklassizismus des 4. Jahrhunderts v. Chr. Der Autor ist Praxiteles.
Apoxyomenos: Lysipps Athletendarstellung
Der Apoxyomenos (Ölabkratzer) ist eine Skulptur in Rundplastik, die einen jungen Athleten in einer heroischen Situation darstellt. Das Original war aus Bronze, die Kopien sind aus Marmor. Der Athlet entfernt Staub und Öl mit einem Schaber von seinem Körper, nachdem der Wettbewerb beendet ist. Die Figur ist 2,05 m hoch, hat einen kleinen Kopf und einen flexiblen Körper mit ausgestrecktem Arm. Sein Gesicht spiegelt keine Leidenschaft wider. Das Werk gehört zur klassischen Zeit und zum Postklassizismus der 2. Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. Der Autor ist Lysipp, und eine bekannte Kopie befindet sich in den Vatikanischen Museen.
Laokoon-Gruppe: Hellenistische Dramatik
Die Laokoon-Gruppe behandelt ein religiöses Thema der Mythologie. Sie ist eine Darstellung des Laokoon, der mit seinen zwei Söhnen gegen Schlangen kämpft, die von Apollo (oder Poseidon) gesandt wurden. Es handelt sich um eine Skulptur in Rundplastik. Das Original war aus Bronze, die erhaltene Kopie ist aus Marmor. Sie repräsentiert einen der dramatischsten Momente der griechischen Mythologie, die Strafe, die Poseidon sendet. Das Werk gehört zur hellenistischen Periode des 3. Jahrhunderts v. Chr. und wird den Autoren Hagesandros, Polydoros und Athanadoros von Rhodos zugeschrieben.
Römische Architektur: Ingenieurskunst und Monumentalität
Pantheon: Meisterwerk römischer Ingenieurskunst
Das Pantheon ist ein religiöser römischer Tempel, der allen Göttern des Olymp gewidmet ist. Es wurde aus leichten Materialien erbaut und verfügt über eine Bronzetür sowie reiche Marmorverkleidungen. Die Wände und Gewölbe bestehen aus Beton, die zylindrische Wand ist mit Marmorplatten verkleidet, und die äußeren Gewölbe waren mit Bronzetafeln bedeckt. Es ist ein Tempel von enormen Ausmaßen mit einer Vorhalle, die von einem oktastylen Portikus bedeckt ist, und einer halbkugelförmigen Kuppel aus leichten Materialien, die einen sorgfältig gestalteten Innenraum überspannt. Die Innenbeleuchtung wird durch ein großes zentrales Oberlicht (Oculus) gelöst.
Außen an der Vorderseite des Körpers befinden sich zwei ausgehende rechteckige Nischen, die den Rahmen der Haupttür bilden. Der Portikus davor besteht aus acht monolithischen Säulen mit glattem Schaft und korinthischen Kapitellen. Der Grundriss besteht aus einem zylindrischen Körper mit einer Kuppel. Die Mauern sind 6 m dick, und die Dicke der Kuppel nimmt nach unten ab, wobei Entlastungsbögen in den Beton eingebettet sind.
Im Inneren befindet sich ein großer runder Raum, in dem Bauelemente und Dekoration kombiniert werden, wie die großen Gewölbe oder die halbkugelförmige Kuppel, die mit Kassetten dekoriert ist und ein großes zentrales Oculus besitzt. Das Gewölbe ruht auf zwei Säulen, die mit Pilastern verziert sind, zwischen denen doppelte korinthische Säulen eingefügt sind. Ein Gesims, Fries und Architrav krönen die Medien. Nischen beherbergten die Statuen der Götter. Das Pantheon stammt aus der römischen Zeit des 1. Jahrhunderts n. Chr. und wurde von Agrippa erbaut und von Hadrian wiederaufgebaut.
Theater von Cartagena: Römisches Bühnenbauwerk
Das Theater von Cartagena ist ein öffentlich genutztes Gebäude, das aus Marmor und Kalkstein errichtet wurde. Seine Struktur ist ein architektonisches Modell:
- Szenenfront (Scaenae frons): Eine doppelte Kolonnade von Säulen aus rosa Marmor mit glatten Schäften und Kapitellen aus weißem Marmor.
- Orchestra: Ein Halbkreis vor der Bühne.
- Cavea: Der Bereich, wo sich die Zuschauer befanden.
- Proscenium: Der Platz vor der Bühne und der Säulengang hinter den Kulissen.
Es bot Platz für 6.000 Zuschauer und beherbergte drei Altäre, die Jupiter, Juno und Minerva geweiht waren. Es stammt aus der römischen Epoche, genauer gesagt aus der Zeit des Augustus, und gehört zur späten Römerzeit des 1. Jahrhunderts v. Chr.