Meisterwerke der Kunstgeschichte: Romanik, Gotik, Renaissance
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Allgemeine Merkmale der Romanik
- Der architektonische Beitrag ist in der Romanik fundamental; davon abhängig sind Skulptur und Malerei.
- Fast alle Elemente der romanischen Architektur (Quaderwände, Säulen und Pfeiler, Bögen, Tonnengewölbe) waren bereits in früheren Stilen vorhanden, erscheinen aber nun mit einem neuen Geist, der ihren formalen Werten mehr Raum gibt.
- Die meisten Gebäude sind religiöse Bauten: Kirchen, Kathedralen und Klöster.
- Es gab jedoch auch viele zivile Gebäude, Stadtpaläste und vor allem Burgen.
Anlagenplanung und Bautypen der Romanik
A) Der Grundriss
- Während der Romanik verallgemeinert sich der **lateinische Kreuzgrundriss**, bestehend aus einem oder mehreren Längsschiffen. Das Querschiff befindet sich an der Kreuzung der beiden und rundet das Ganze ab, indem es den Kopf bildet, die Apsiden oder halbrunden Kapellen.
- Wenn die Schiffe mehr als eine Seite haben und den Chor sowie den Altarbereich für den Klerus umschließen, spricht man von einem **Ambulatorium** oder **Chorumgang**. In monumentalen Kirchen kann es in den Gängen eine offene Galerie mit Bögen zum Kirchenschiff hin geben, die als **Empore** (oder Tribüne) bezeichnet wird.
- Rund um das Ambulatorium können sich kleine **Kranzkapellen** befinden, manchmal auch in den Armen des Querschiffs, bekannt als Apsiden.
- Am Fuß der Hauptfassade erheben sich in der Regel flankierende **Glockentürme**, sie können aber auch am Kopf, an den Querarmen, an der Vierung oder sogar isoliert erscheinen.
- Ebenso kann sich am Fuße ein kleines Querschiff befinden, das als **Vorhalle** bezeichnet wird, wenn es sich innerhalb der Kirche befindet, oder als **Narthex** (oder Gericht), wenn es von der Fassade hervorragt.
Allgemeine Merkmale der Romanischen Bildhauerkunst
Vorgänger der Romanischen Skulptur
- Die Vorläufer der romanischen Skulptur finden sich in der vorromanischen und orientalisch-griechisch-römischen Skulptur, die jedoch durch christliche Elemente transformiert wurde.
- Die romanische Skulptur hatte wenig Bezug zur monumentalen griechisch-römischen Welt. Die klassische Bildhauertradition war in Vergessenheit geraten; stattdessen bevorzugte man kleine Formate wie Elfenbein- oder Goldarbeiten, die als originell und eigenständig galten.
Stilistische Entwicklung des Reliefs
- Während der Romanik interessierte die Bildhauer vor allem der **intellektuelle Aspekt der Botschaft**, nicht der Naturalismus oder eine getreue Darstellung der Realität.
- Daher sind die Figuren einfach, in **flachem Relief** ausgeführt, mit sitzender Kleidung und einfachen, parallelen Falten. Sie sind oft **unverhältnismäßig**, meist künstlich länglich, ohne Volumen, in sehr einfachen Kompositionen, oft nebeneinander angeordnet. Es gibt keine Perspektive, keine Atmosphäre, keine räumliche Tiefe, keine Ausdruckskraft; die Figuren sind **hieratisch**, ohne Bewegung und ohne Bezug zueinander innerhalb der Szenen.
- Die romanische Skulptur entwickelte sich im 11. Jahrhundert, wobei die ersten Werke oft Kopien von Elfenbein-, Metall-, Textil- und Miniaturarbeiten waren.
Dekorative und didaktische Funktion der Skulptur
- Die romanische Skulptur diente dazu, die Kirchen zu schmücken. Aus diesem Grund war sie der Architektur untergeordnet und wurde nicht als eigenständige Kunstform verstanden. In diesem Sinne erfüllt sie das **„Rahmengesetz“**, bei dem sich die Figuren an die architektonische Struktur anpassen.
Allgemeine Merkmale der Romanischen Malerei
Quellen und Einflüsse
- Die romanische Malerei basiert auf byzantinischen Mosaiken und Malereien sowie auf den jeweiligen lokalen vorromanischen Traditionen, insbesondere den romanischen Miniaturen.
Techniken der Romanischen Malerei
A) Das Fresko
- Malerei auf frischem Kalkputz. Dies war die am häufigsten verwendete Technik (Wandmalerei).
B) Die Tafelmalerei
- Malerei auf Holz, oft für Altarfronten oder frühe Altarbilder.
C) Miniaturen
- Fortsetzung einer langen Tradition in der Illumination christlicher Handschriften und Bücher.
Allgemeine Merkmale der Gotischen Architektur
Die beiden Hauptmerkmale der Gotischen Architektur
A) Die Vertikalität
- Der vertikale Aufstieg, die große Höhe und die unglaubliche Schlankheit der gotischen Architektur symbolisieren den Wunsch, zu Gott aufzusteigen.
B) Die Helligkeit und Lichtdurchflutung
- Mit den gotischen architektonischen Neuerungen verliert die Wand ihre strukturelle Rolle und wird durch Glas ersetzt. Da das neue Bausystem die Lasten an bestimmten Punkten konzentriert, verwandeln sich die Wände in äußere Hüllen, nicht in tragende Elemente.
Hauptgebäude der Gotik
A) Die Kathedrale
- Die Kathedrale, die sich über der Stadt erhebt, ist das repräsentativste Gebäude und ihr Kern, im Gegensatz zur ländlichen Kirche oder den romanischen Klöstern.
- Sie besitzt meist drei bis fünf Schiffe.
- Das Mittelschiff ist leicht und konzentrierter als in romanischen Kathedralen.
- Am Kopf müssen wir zwischen dem **Presbyterium** und dem **Chor** unterscheiden, dem **Ambulatorium**, das nun verdoppelt sein kann, und den **Kranzkapellen**, die meist polygonal sind.
Wichtige Bauteile der Gotischen Architektur
- Der Bogen und das Gewölbe bestimmen den Rest der Konstruktion in der gotischen Architektur.
A) Der Spitzbogen
- Er erzeugt weniger Seitenschub als der Rundbogen. Er ist in der Regel mit **Maßwerk** in den Öffnungen verziert, dem sogenannten gotischen Maßwerk.
B) Das Kreuzrippengewölbe
- Das wichtigste Stilelement, das die Architektur revolutionierte und den Bau in erhebliche Höhen ermöglichte.
Stützsysteme zur Ableitung des Seitenschubs
- Die Säule nimmt den vertikalen Schub auf, aber das ist nicht ausreichend; es gibt auch die schrägen Kräfte.
- Der **Strebebogen** oder **Schwibbogen** ist eine Art äußerer Bogen mit dekorativer Funktion, der aber meist konstruktiv ist, indem er schräge Kräfte aufnimmt und zu den Stützpfeilern leitet.
- Das **Strebewerk** oder der **Strebepfeiler**, der in der Gotik isoliert und frei steht, nicht an der Wand befestigt, ist dafür verantwortlich, den Schub des Gebäudes auf den Boden abzuleiten.
- Der **Fiale** (Höhepunkt), obwohl hauptsächlich ein dekoratives Element auf der Pfeilerkrone, hat auch eine konstruktive Rolle, indem er den seitlichen Schub mit vertikalem Schub entgegenwirkt.
Merkmale der Gotischen Malerei
Vorgänger der Gotischen Malerei
- Die Grundlagen der gotischen Malerei finden sich in der westlichen romanischen Malerei, Fresken, Altarfronten und vor allem in der Buchmalerei, sowie in der byzantinischen Malerei und Mosaiken, insbesondere Ikonen.
Medien und Techniken
- Die gotische Malerei erfuhr große Veränderungen gegenüber der romanischen Malerei, bedingt durch den Wandel der Wand- und Fenstergestaltung, was die Suche nach anderen Medien und Techniken erforderte.
- Zunächst spielte die **Glasmalerei** und die **Buchmalerei** mit Miniaturen eine fast vollständige Rolle, bevor sich in einem fortgeschritteneren Stadium die gotische **Tafelmalerei** entwickelte.
- Die Maltechniken waren je nach Medium vielfältig: **Tafelmalerei** auf Holz, oft mit Eitempera oder Leim als Bindemittel, ermöglichte den Einsatz feiner Pinsel und erzielte sehr detaillierte, lebendigere und hellere Farben. Ab dem 15. Jahrhundert kam auch die **Ölmalerei** auf, bei der Öl als Bindemittel für die Farben diente, was frischere und nuanciertere Arbeiten ermöglichte, während Wandmalereien weiterhin wichtig blieben.
A) Die Glasmalerei
- Die Technik der Glasmalerei begann in Frankreich im 12. Jahrhundert. Dabei wurden farbige Glasstücke (blau, rot, gelb und grün) in einer Glasschmelzpaste oder später in einem bleihaltigen Rahmen zusammengefügt, wodurch der Effekt eines transparenten Mosaiks entstand. Ihren Höhepunkt erreichte sie im 13. Jahrhundert mit den großen Zyklen von Chartres, Reims und León. Anschließend entwickelte sie sich parallel zur Malerei weiter, mit einer breiteren Farbskala und dem Übergang von isolierten Figuren zu komplexeren narrativen Darstellungen.
B) Das Altarbild
- Das gotische Altarbild ist ein wichtiges Medium, das sich weiterentwickelte, von einer einzelnen Tafel zu zwei (**„Diptychon“**), drei (**„Triptychon“**) oder mehreren (**„Polyptychon“**) Tafeln. Manchmal waren die Seitenflügel klappbar, um sie schließen zu können; in diesem Fall wurde ihre äußere Oberfläche in Grautönen, der sogenannten **„Grisaille“**, bemalt, um Skulpturen zu ähneln.
- Bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts war das Altarbild einfach eine Reihe von Tafeln, die erklärende und beschreibende Szenen aus dem Leben eines Heiligen darstellten, wobei das Hauptbildnis in der Mitte und kleinere Szenen aus seinem Leben in umliegenden Feldern platziert wurden.
- In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts entwickelte sich das Altarbild zu einer starren Struktur mit mehreren Tafeln und einer architektonischen sowie ikonografischen Basis mit gleichmäßiger Verteilung. Seine Organisation ist wie folgt:
- In der **Predella** oder **Bank**, dem unteren Bereich, sind Büsten von Heiligen gemalt.
- Im **Zentralfeld** ist das Hauptthema des Werkes dargestellt.
- In den **Straßen** oder vertikalen Zonen sind Szenen oder ergänzende Nebenthemen angeordnet, in horizontalen Feldern oder Kästen, die mit einem Rahmen aus **Kleeblatt-Maßwerk** und einer oft extravagant verzierten Bekrönung versehen sind.
- In den **Rillen** (oder Zwischenräumen) befinden sich kleine Tafeln mit Heiligen in einigen Retabeln und andere feine Säulen oder Pfeiler. In beiden Fällen sind sie mit Zinnen und **Kardin** (dekorativem Blattwerk) gekrönt.
- Die **Rippen** oder **Spitzen** sind die oberen Bekrönungen in den Straßen. Im zentralen Gemälde ist fast ausnahmslos eine **Kreuzigungsszene** dargestellt; in den übrigen Feldern sind die Themen nicht festgelegt.
Renaissance-Architektur in Italien
Allgemeine Merkmale der Renaissance-Architektur
- Im Gegensatz zu den gotischen Formen orientiert sich die Renaissance-Architektur an den Formen und Prinzipien der klassischen Architektur. Es handelt sich jedoch nicht um eine bloße Kopie, sondern um eine Interpretation der zugrunde liegenden Gesetze der klassischen Kunst. Sie übernimmt Elemente der griechischen und römischen Architektur, verändert aber deren Proportionen und Anwendungen.
- Sie basiert auf deutlich sichtbaren geometrischen Grundformen: Kreis, Quadrat, Kubus usw. Es zeigt sich ein besonderes Augenmerk für die **mathematischen Proportionen** der Gebäude, sowohl in den Strukturen als auch in der Gestaltung der Grundrisse, mit einfachen Beziehungen von Länge, Höhe und Tiefe, abgeleitet von Einzelmodulen und mathematischen Berechnungen. Es besteht ein Gleichgewicht zwischen Grundrissgröße und Höhe, wobei die Vertikale die Horizontale nicht dominiert.
Die Architekten des Quattrocento (15. Jahrhundert)
- **Florenz** ist das wichtigste Zentrum dieser Periode, unter dem Patronat der Medici.
- Diese Periode ist gekennzeichnet durch wissenschaftliche Studien zur **Perspektive** und die Idee der **Proportion**. Die zweite Hälfte des Jahrhunderts zeichnet sich durch reiche und feine Dekoration aus.
Die Architekten des Cinquecento (16. Jahrhundert)
- Die Kunsthauptstadt verlagert sich von Florenz nach **Rom** unter der Schirmherrschaft der Päpste (Julius II., Leo X. und Sixtus V.).
- Zur Demonstration der wachsenden Macht von Kirche und Staat wendet man sich dem **Klassizismus** zu, der strenger nach den klassischen Ordnungen vorgeht. Es ist eine feierliche und monumentale Kunst, die jedoch alles entmenschlicht Kolossale vermeidet. Dominierend sind Maß, Balance und Proportion. Die zierliche frühere Dekoration nimmt ab und verschwindet fast vollständig. Bevorzugt wird ein Stil, der von der monumentalen Wirkung architektonischer Elemente inspiriert ist, wie die kombinierte Verwendung von dreieckigen und halbkreisförmigen Giebeln. Dies führt zur verstärkten Nutzung von **Zentralbauten** mit Kuppeln, die als Symbol der göttlichen Ordnung im Universum gelten.
Renaissance-Skulptur in Italien
Allgemeine Merkmale der Renaissance-Skulptur
- Die Wiederbelebung der klassischen Skulptur zeigt sich zuerst in der Architektur, ähnlich wie in der Gotik in Europa.
- Im **Trecento** (14. Jahrhundert) vermitteln Nicola und Giovanni Pisano in Siena und Pisa eine naturalistische und moderne Kunst. Dieser frühe Aufbruch zeigt sich in Italien aufgrund der dort reichlich vorhandenen Überreste römischer Skulpturen.
- Verwendet werden Materialien wie **Marmor** und **Bronze**, die eine große Vollkommenheit erreichen.
- Die Protagonisten sind der **Mensch** und die **Natur**. Betont wird der **Naturalismus**, die realitätsnahe Darstellung der Wirklichkeit, die jedoch manchmal idealisiert wird, um ideale Modelle zu schaffen, die das in der Renaissance konzipierte menschliche Ideal ausdrücken. Wichtig ist auch die Sorge um die Ausdruckskraft der Figuren.
- In der **Rundplastik** werden Büsten, vollplastische Figuren, Grabmäler und Reiterstandbilder geschaffen. Auch das **Relief** wird nicht vernachlässigt, wobei Hoch-, Mittel- und Flachreliefs verwendet werden, um die Illusion von Tiefe zu erzeugen.
- Schließlich ist die Renaissance-Skulptur durch **Proportion**, **Symmetrie** und den **Kanon** gekennzeichnet. Obwohl die christlich-religiöse Symbolik weiterhin überwiegt, ist sie dem Streben nach Schönheit untergeordnet, mit einem Fokus auf die formale Schönheit der Figuren und dem Studium der Anatomie durch Akte und Porträts. Auch mythologische Themen kehren wieder.
Die Skulptur des Quattrocento (15. Jahrhundert)
- Das Quattrocento ist ein Jahrhundert der **Florentiner Skulptur**, die alle Techniken und Stile beherrscht.