Meisterwerke der römischen Architektur: Pantheon und Maison Carrée
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Das Pantheon
Das Pantheon ist ein Tempel im Stil der römischen Kaiserzeit, der Anfang des zweiten Jahrhunderts erbaut wurde. Als Materialien wurden Beton, Granit, Marmor, Holz und Ziegel verwendet. Es befindet sich auf dem Marsfeld in Rom. Der Name bedeutet „Tempel aller Götter“.
Geschichte und Bauweise
Die Weihe der ursprünglichen Konstruktion wurde von Agrippa, einem römischen Politiker und General, durchgeführt. Im Jahr 80 n. Chr. zerstörte ein Feuer fast den gesamten Tempel. Er wurde Anfang des zweiten Jahrhunderts n. Chr. von Hadrian restauriert und wieder aufgebaut.
Die Kuppel des Pantheons gilt als die größte Errungenschaft der römischen Ingenieurskunst. Sie stellte eine enorme Herausforderung dar, da sie die Grenzen der Materialbeständigkeit aufzeigte.
Das Gebäude verfügt über eine Vorhalle oder einen Portikus mit acht (oktastylen) korinthischen Säulen aus Granit, die ein Gebälk mit der einfachen Inschrift „M. Agrippa“ tragen. Darüber befindet sich ein dreieckiger Giebel. Der Tempel ist rund, hat aber einen rechteckigen Portikus.
Technisch gesehen basiert die römische Konstruktion des Pantheons auf Mörtel (opus cementicium) und Backstein (opus latericium). Die Kuppel erhebt sich über einer Trommel und ist mit einem Oculus versehen, der Licht und Belüftung ermöglicht. Der Innenraum der Cella ist mit einer Reihe von Kapellen ausgestattet und öffnet sich zu einem Dachboden, auf dem die Kuppel ruht. Die Kassettendecke verleiht dem Raum eine grandiose Wirkung und führt zum zenitalen Oculus.
Bedeutung und Einfluss
Es befindet sich im Herzen Roms und fügt sich trotz seiner Dimensionen perfekt in die städtische Umgebung ein. Das Pantheon war ein Tempel, der allen Göttern des Olymps gewidmet war.
Der Innenraum repräsentiert eine römische Kosmologie (nach Aristoteles) mit den sieben himmlischen Göttern. Die große Kuppel symbolisiert das Himmelsgewölbe, das die Erde bedeckt, und der Oculus stellt die Sonne dar. Dem Menschen wurde hier die Möglichkeit gegeben, sich mit dem Göttlichen zu vereinen.
Diese Bauweise war keine römische Erfindung, da sie bereits in der mykenischen Welt und in Mesopotamien bekannt war.
Diese Kuppel ist eine Quelle des Studiums und der Inspiration für verschiedene Architekten wie Michelangelo (Kuppel des Petersdoms) und Bernini.
Die Maison Carrée
Die Maison Carrée ist ein kaiserlich-römischer Tempel aus dem 1. Jahrhundert v. Chr., dessen Architekt unbekannt ist. Sie befindet sich heute in Nîmes, Frankreich, und wurde aus Kalkstein erbaut.
Architektur und Merkmale
Dieser Tempel ist auf einem Podium etruskischen Einflusses erbaut, was den Zugang zum Inneren nur über eine große Treppe an der Vorderseite ermöglicht. Der Portikus wird von sechs schlanken, 17 Meter hohen korinthischen Säulen dominiert.
Das Gebälk umfasst einen Architrav mit drei Bändern, einen verzierten Fries und ein Gesims. Es gibt einen dreieckigen Giebel ohne Verzierung. Die Seitenwände sind mit korinthischen Halbsäulen verziert, die größtenteils mit der Cella-Wand verbunden sind. Die Seiten haben einen Fries mit Blumenschmuck. Das Dach ist mit einer Abdeckung versehen und hat zwei Dachschrägen.
Die Maison Carrée ist ein rechteckiger Pseudoperipteros-Tempel. Er besitzt einen monumentalen hexastylen Portikus, an den sich vier Säulen an den Seiten anschließen. Im Inneren umgeben 20 angebaute Säulen die Cella. Die Cella hat keine Öffnungen nach außen und keine interne Unterteilung.
Bedeutung und Kontext
Die Betonung der Stirnseite gegenüber den anderen Seiten des Gebäudes macht römische Tempel zu einem wichtigen Bestandteil der städtebaulichen Gestaltung und sollte von vorne betrachtet werden.
Dieser Tempel wurde im Auftrag von Agrippa zu Ehren von Kaiser Augustus und seiner Familie erbaut. Er war auch den Göttern Roms sowie Gaius und Lucius Caesar, den Enkeln des Kaisers, gewidmet.
Während der augusteischen Epoche wurden viele öffentliche Bauwerke errichtet, darunter Aquädukte, Triumphbögen und Amphitheater.