Meisterwerke der Spanischen Literatur: Mystik und Renaissance

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Die Wege der Asketischen Läuterung

Die asketische Lehre beschreibt drei Wege, durch die die Seele von irdischen Fesseln befreit wird:

  • Läuterung: Die Seele wird von allen irdischen Bindungen befreit.
  • Erleuchtung: Die Seele ist frei von irdischer Macht und bereit, Gott zu sehen.
  • Vereinigung: Die vollständige Vereinigung mit Gott wird erreicht.

Asketische Literatur: Das Unsagbare in Worten

Asketische Literatur ist oft unaussprechlich; das heißt, sie kann nicht allein durch die Sinne verstanden werden. Schriftsteller wie Johannes vom Kreuz (San Juan de la Cruz) nutzten daher Metaphern und Vergleiche, um ihre tiefgründige Poesie den Menschen zugänglich zu machen.

Santa Teresa de Jesús: Mystikerin und Reformerin

Eine weitere bedeutende Autorin war Santa Teresa de Jesús (Teresa de Cepeda y Ahumada). Sie war eine autodidaktische Schriftstellerin und unermüdliche Arbeiterin, die die Unbeschuhten Karmeliter gründete. Sie verfasste sowohl Poesie als auch Prosa.

Zu ihren Hauptwerken zählen:

  • Das Buch meines Lebens (autobiographisch, beschreibt die Gründung verschiedener Klöster und ihren Eintritt in diese).
  • Der Weg der Vollkommenheit
  • Die inneren Burg (auch bekannt als „Die Wohnungen“), ein Werk, das die drei Formen der Askese detailliert beschreibt.

Literarische Topoi und Themen

Wichtige literarische Topoi und Themen dieser Epoche sind:

  • Ubi sunt? (Wo sind sie geblieben?)
  • Carpe diem (Nutze den Tag)
  • Tempus fugit (Die Zeit flieht)
  • Die Vergänglichkeit des Lebens

Fernando de Rojas und „La Celestina“

Ende des 15. Jahrhunderts veröffentlichte Fernando de Rojas das Werk „La Celestina“. Rojas, geboren 1476 in Puebla de Montalbán in einer ehemaligen jüdischen Familie, studierte Jura und arbeitete als Gelehrter (Letrado).

Im Vorwort des Stücks erklärt Rojas selbst, dass er das Werk ab dem ersten Akt, wie es heute bekannt ist, schrieb. Dies führte zur Annahme, dass es zwei Autoren gab, wobei Rojas den Großteil des Werkes vollendete.

Das Stück erzählt die tragische Liebesgeschichte von Calisto und Melibea. Der Autor betont, dass sein Ziel moralischer Natur ist, indem er unverantwortliche und irrationale Handlungen der Liebe kritisiert.

Garcilaso de la Vega: Der Renaissance-Dichter

Garcilaso de la Vega, geboren 1501 in Toledo, verkörpert das Ideal des höfischen Renaissance-Mannes, der sowohl in den Waffen als auch in den Wissenschaften (Briefen) bewandert ist. Er heiratete Elena de Zúñiga, doch seine wahre Liebe war Isabel Freire, eine portugiesische Dame, die viele seiner Verse inspirierte. Er starb 1536.

Garcilasos poetisches Werk umfasst:

  • 38 Sonette
  • 5 Lieder
  • 3 Eklogen
  • 2 Elegien
  • Einige Couplets in achtsilbigen Versen

Eklogen sind Kompositionen, in denen Hirten in einer idyllischen Landschaft über ihre Liebesgefühle sprechen.

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