Menschliche Fortpflanzung: Anatomie, Spermatogenese und Oogenese
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Spermatogenese: Prozess der Keimzellbildung
Die Spermatogenese ist verantwortlich für die Produktion der Keimzellen, genannt Gameten. Sie erreicht ihre maximale Entwicklung in der Pubertät, die bei Jungen und Mädchen in unterschiedlichen Altersstufen auftritt. Der Geschlechtsdimorphismus ist bei beiden Geschlechtern unterschiedlich ausgeprägt. Die Spermatogenese ist zusammen mit den Hormonen auch für das Auftreten der sekundären Geschlechtsmerkmale, wie zum Beispiel Schamhaare, verantwortlich.
Männliche Geschlechtsorgane und ihre Funktion
Innere männliche Geschlechtsorgane
Die inneren Geschlechtsorgane umfassen die Hoden, den Genitaltrakt und die akzessorischen Drüsen. Sie sind verantwortlich für die Produktion von Spermien und männlichen Sexualhormonen, welche die Reifung der Geschlechtsorgane auslösen.
Äußere männliche Geschlechtsorgane
Die äußeren Genitalien sind der Penis und der Hodensack.
Die Hoden: Spermien- und Hormonproduktion
Die Hoden sind zwei Drüsen, die sich im Hodensack außerhalb der Bauchhöhle befinden. Sie bestehen aus zahlreichen kleinen Röhrchen, den sogenannten Samenkanälchen, deren Wände Spermien bilden. Die Hoden produzieren auch das Sexualhormon Testosteron.
Der Genitaltrakt: Transport und Reifung der Spermien
Im Genitaltrakt werden die Spermien aus den Hoden für etwa 10 Tage in einem verbundenen Rohr, dem Nebenhoden, gespeichert. Während dieser Zeit reifen sie und erwerben die Fähigkeit zur Bewegung. Von jedem Hoden führt ein Samenleiter in die Bauchhöhle zur Prostata. Dort verbindet er sich mit der Harnröhre, die durch den Penis verläuft und die Abgabe von Spermien ermöglicht.
Akzessorische Drüsen: Bildung der Samenflüssigkeit
Die mit dem Genitaltrakt assoziierten akzessorischen Drüsen sind die Prostata, die Samenblasen und die Bulbourethraldrüsen. Sie sondern eine alkalische und schmierende Flüssigkeit (die Samenflüssigkeit) ab, die Nährstoffe für die Spermien enthält. Die Mischung aus Samenflüssigkeit und Spermien wird als Samen bezeichnet.
Der Penis: Funktion bei Geschlechtsverkehr und Ejakulation
Der Penis dient dazu, Spermien während des Geschlechtsverkehrs in den weiblichen Fortpflanzungstrakt abzugeben. Die Abgabe des Spermas durch den Penis wird als Ejakulation bezeichnet. Der Penis besteht aus drei Schwellkörpern. Die innere Form der Eichel wird von der Harnröhre durchzogen. Die Haut um die Eichel bildet eine Falte, die sie bedeckt und als Vorhaut bezeichnet wird. Bei sexueller Erregung füllt sich das erektile Gewebe mit Blut und schwillt an, was eine Erektion des Penis hervorruft.
Wichtige Begriffe der menschlichen Fortpflanzung
- Spermatogenese
- Der Prozess der Bildung der männlichen Gameten (Spermien).
- Oogenese
- Der Prozess der Bildung der weiblichen Gameten (Eizellen), der bereits in der embryonalen Phase beginnt.
- Chromosomenzahl in Gameten
- Jede Gamete (Spermium oder Eizelle) enthält 23 Chromosomen.
- Pubertät
- Der Zeitpunkt, an dem die Spermatogenese beginnt.
- Hypophyse
- Eine Drüse, die Hormone produziert und den Menstruationszyklus reguliert.
- Menstruation
- Die Phase des Menstruationszyklus, in der die Gebärmutterschleimhaut degeneriert und abgestoßen wird.
- Eisprung (Ovulation)
- Der Prozess der endometrialen Reifung und Freisetzung einer reifen Eizelle.
- Follikuläre Phase
- Eine Phase des Menstruationszyklus, in der die Eizelle noch nicht reif ist und keine Befruchtung stattfinden kann.
- Zygote
- Die Zelle, die aus der Vereinigung von männlichen und weiblichen Gameten (Befruchtung) entsteht.
- Morula
- Ein Embryo im frühen Entwicklungsstadium, bestehend aus 16 oder mehr Zellen.
Weibliche Geschlechtsorgane und ihre Funktionen
Die Ovarien: Eizellproduktion und Hormonbildung
Die Ovarien (Eierstöcke) sind paarige Drüsen, die sich im Beckenbereich auf beiden Seiten des Uterus befinden. Sie enthalten die Eizellen, die bei Reife zu Eiern werden.
Die Eileiter: Transport und Befruchtung der Eizelle
Jeder Eierstock kommuniziert über einen trichterförmigen Gang, den Eileiter (oder Salpinx), mit der Gebärmutter. Die Eileiter sind für den Transport der Eizelle vom Eierstock zur Gebärmutter verantwortlich. Die Befruchtung der Eizelle findet typischerweise im Eileiter statt.
Der Uterus: Einnistung und Entwicklung des Embryos
Der Uterus (Gebärmutter) ist ein muskulöses, hohles Organ mit dicken Wänden, das einer umgedrehten Birne ähnelt. Er ist nach hinten zum Körper hin ausgerichtet. Sein vorderer Teil, der mit der Vagina verbunden ist, ist der Gebärmutterhals. Im Uterus nistet sich der Embryo ein und entwickelt sich.
Die Vagina: Funktion bei Geschlechtsverkehr und Geburt
Die Vagina (Scheide) ist ein leicht abgeflachter, sehr elastischer, muskulöser Schlauch mit dünnen Wänden, der nach außen offen ist. Bis zum ersten Geschlechtsverkehr ist sie oft von einer Membran, dem Hymen (Jungfernhäutchen), teilweise umschlossen.
Die Vulva: Äußere weibliche Geschlechtsorgane
Die Vulva besteht aus zwei Hautfalten, den sogenannten Schamlippen. Die großen Schamlippen umgeben die kleineren Schamlippen und die Klitoris. Die Klitoris, die sich an der oberen Spitze befindet, besteht wie der Penis aus hochsensiblem erektilem Gewebe.