Menschwerdung & Gehirnentwicklung: Evolution der Hominiden
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Menschwerdung: Evolution der Hominiden
Die Entstehung und Evolution der Hominiden vor etwa 3 Millionen Jahren ist mit großen globalen Klimaveränderungen verbunden. Der afrikanische Dschungel wich zunehmend der Savanne, was die Anpassung an ein Leben außerhalb der Bäume erforderlich machte.
Anpassungen an den aufrechten Gang und die Savanne:
- Bipedalismus: Der aufrechte, zweibeinige Gang entwickelte sich. Dies bot eine bessere Übersicht (z. B. beim Überqueren von Gewässern) und machte die Hände frei für das Tragen und Benutzen von Objekten wie Werkzeugen oder Waffen sowie zum Klettern. Die Hand entwickelte einen Präzisions- und Kraftgriff mit erhöhter Mobilität. Die komplexe Koordination zwischen Händen und Augen förderte die Entwicklung entsprechender Gehirnareale.
- Skelettveränderungen: Die unteren Gliedmaßen verlängerten sich, das Becken wurde breiter und kürzer, die Oberschenkel richteten sich nach innen aus und das Kniegelenk passte sich an den aufrechten Gang an. Der große Zeh verlor seine Greiffähigkeit (Opponierbarkeit). Die Wirbelsäule nahm die charakteristische S-Form an.
- Ernährung und Gebiss: Die Ernährung wurde vielfältiger und umfasste vermehrt Fleisch. Dies führte zu einer Anpassung der Zähne, die tendenziell kleiner wurden. Der Schädelbau wurde graziler.
- Gehirnentwicklung (Enzephalisation): Das Verhältnis von Gehirn- zu Körpergröße nahm zu. Begünstigt wurde dies durch eine reichhaltigere Ernährung, die Entwicklung komplexer sozialer Strukturen und Kommunikation (bis hin zur Sprache), eine hohe Wachstumsrate des Gehirns während der Entwicklung und eine verlängerte Kindheit, die intensives Lernen und soziale Bindungen ermöglichte.
Das menschliche Gehirn
Das menschliche Gehirn ist das Zentrum höherer kognitiver Fähigkeiten und Intelligenz. Es gliedert sich in zwei Hemisphären (links und rechts), die jeweils vier Lappen aufweisen: Frontallappen (Stirnlappen), Temporallappen (Schläfenlappen), Parietallappen (Scheitellappen) und Okzipitallappen (Hinterhauptslappen). Die äußere Schicht, die Hirnrinde (Kortex), wird unterteilt in:
- Paläokortex: Verarbeitung von Geruchsreizen.
- Neokortex: Der evolutionär jüngste und komplexeste Teil, verantwortlich für höhere kognitive Funktionen. Seine Faltung ermöglicht eine enorme Oberfläche und hohe Spezialisierung.
Spezialisierungen des Neokortex:
- Lateralisation: Funktionale Spezialisierung der beiden Gehirnhälften. Beispiel: Die linke Hemisphäre ist oft dominant für Sprache, die rechte für räumliche Wahrnehmung und Emotionen.
- Frontallappen-Entwicklung: Der stark entwickelte Frontallappen steuert Motorik, exekutive Funktionen (Planung, Entscheidungsfindung), Arbeitsgedächtnis und emotionale Regulation.
- Sprachzentren: Spezifische Areale, vor allem im Temporal- und Frontallappen (z. B. Broca- und Wernicke-Areal), sind für Sprachproduktion und -verständnis entscheidend.