Die Menschwerdung auf der Iberischen Halbinsel
Eingeordnet in Geographie
Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 2,6 KB
Humanisierung der Iberischen Halbinsel: Neue Erkenntnisse
Menschwerdung ist der Prozess, der vor etwa 40.000 Jahren zur Entstehung des modernen Menschen führte. Die wichtigsten Merkmale dieser Entwicklung waren:
- der zweibeinige Gang
- die schrittweise Zunahme des Schädelvolumens
- der anhaltende Einsatz von Werkzeugen und Feuer
- die artikulierte Sprache
Die ersten Vertreter der Gattung Homo erschienen vor etwa 4 Millionen Jahren in Afrika. Archäologische Funde in Atapuerca (Burgos) haben die bisherigen Theorien über die menschliche Entwicklung in Europa revolutioniert.
Die Bedeutung der Atapuerca-Funde
Nach Ansicht der Forscher des Atapuerca-Forschungsteams (geleitet von Juan Luis Arsuaga) kamen die ersten Hominiden vor etwa 800.000 Jahren auf die Iberische Halbinsel. Es wird angenommen, dass sie ursprünglich aus Afrika stammten und die Halbinsel nach dem Durchqueren des Nahen Ostens und Europas erreichten.
Homo antecessor: Der Pionier
Aufgrund der morphologischen Unterschiede der in der Gran Dolina von Atapuerca gefundenen Überreste zu anderen Hominidenarten (z. B. Homo ergaster in Afrika) wurde ein neuer Name für die Fossilien vergeben: Homo antecessor (der Pionier). Diese Art gilt als der gemeinsame Vorfahr des Homo heidelbergensis, aus dem wiederum die europäischen Neandertaler hervorgingen. Homo heidelbergensis-Fossilien wurden in der Sima de los Huesos in Atapuerca gefunden.
Sima del Elefante: Neue Datierungen
Kürzlich wurden neue Überreste in der Sima del Elefante in Atapuerca gefunden, die auf ein Alter von 1,2 Millionen Jahren datiert werden. Diese Funde werden mit einer Art aus Georgien in Verbindung gebracht, was dazu geführt hat, alle Theorien über die Entstehung früher Hominiden auf der Iberischen Halbinsel zu überdenken.
Neandertaler und Cro-Magnon-Menschen
Neandertaler und Cro-Magnon-Menschen lebten vor etwa 10.000 Jahren gemeinsam auf der Halbinsel. Während die Neandertaler ausstarben, waren die Cro-Magnon-Menschen kulturell weiter fortgeschritten. Aufgrund genetischer Unterschiede gab es kaum Möglichkeiten für Kreuzungen zwischen beiden Arten.
Die frühesten Spuren des Homo sapiens auf der Halbinsel wurden im nördlichen Iberien (Kantabrien) und in der Levante gefunden. Sie waren Menschen mit ähnlichen physischen Eigenschaften wie die heutigen und konnten komplexe Werkzeuge herstellen sowie ihre Überzeugungen durch Bestattungsrituale und Höhlenmalereien in Felsüberhängen oder Höhlen zum Ausdruck bringen.