Merkmale effektiver Schulen: Ein Leitfaden für Qualität
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Was ist eine effektive Schule?
Eine effektive Schule fördert dauerhaft die ganzheitliche Entwicklung jedes einzelnen Schülers, unter Berücksichtigung seiner ursprünglichen Leistungen sowie seines sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Hintergrunds.
Drei wichtige Grundsätze
- Chancengerechtigkeit: Die Förderung der Entwicklung jedes einzelnen Schülers.
- Mehrwert: Die Ergebnisse übertreffen die von Schulen mit Schülern ähnlicher Merkmale.
- Ganzheitliche Entwicklung: Umfasst Lernergebnisse, persönliche Entwicklung, Wertebildung und soziale Fähigkeiten.
Entscheidende Faktoren für gute Ergebnisse
Was sind die entscheidenden Faktoren, die erklären, warum bestimmte Schulen gute Ergebnisse erzielen? Die folgenden Bereiche geben Aufschluss darüber.
Untersuchungs- und Beobachtungsbereiche
Institutionelles Management und Bildungspolitik
- Organisation und Verwaltung
- Merkmale des pädagogischen Projekts und dessen Einfluss
- Pädagogische Entscheidungen: Lehrplan, Lehrerbildung, Materialien, Auswahl von Schülern und Lehrern, Teamarbeit, Planung und Bewertung, Kriterien für die Kurszuteilung
- Beziehung zwischen Schule und Träger
- Erwartungen von Führungskräften und Lehrern an das Lernen der Schüler
Pädagogische Praxis im Klassenzimmer
- Unterrichtspraxis
- Lehrer-Schüler-Interaktion auf emotionaler und sozialer Ebene
Zusammenarbeit mit Eltern und lokalem Umfeld
- Image der Schule bei den Eltern
- Angebote zur Zusammenarbeit
- Öffnung der Schule für externe Evaluationen
Ressourcen der Schule
- Infrastruktur und Ausstattung
- Zugang zu Bildungsressourcen
- Verfügbarkeit von Personalressourcen
- Unterstützung durch externe Partner (z. B. Ministerien, NGOs, Stiftungen)
Geschichte und Meilensteine der Schulentwicklung
Feldarbeit und Instrumente
- Instrumente: Unterrichtsbeobachtung, Interviews mit Schülern und Lehrern, Analyse der physischen und materiellen Aspekte, Prüfung wichtiger Dokumente (z. B. Schulprogramm, Verordnungen).
- Befragung: Durchführung durch circa zwei geschulte Personen über einen Zeitraum von drei Tagen an jeder Schule.
Analyse der gesammelten Informationen
- Schul-Essay: Beschreibung von Merkmalen, Betrieb, Geschichte und Lernergebnissen.
- Querschnittsanalyse: Vergleich von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen effektiven Schulen.
- Kontrastanalyse: Vergleich mit Schulen in vulnerablen Kontexten, die nicht effektiv sind.
Wodurch gute Ergebnisse nicht erklärt werden
Gute Ergebnisse lassen sich nicht allein durch leicht identifizierbare äußere Merkmale erklären, wie:
- Verwaltungseinheit, städtische oder ländliche Lage, Größe, Schülerzahl pro Klasse oder Verfügbarkeit von Ressourcen.
- Merkmale der Lehrkräfte wie Alter, Ausbildung oder Erfahrung, die nicht vom nationalen Durchschnitt abweichen.
- Die Auswahl der besten Schüler und der Ausschluss von leistungsschwächeren.
System zur Qualitätssicherung im Schulmanagement
Ein System zur Qualitätssicherung im Schulmanagement ist ein koordinierter Satz von Prozessen, Phasen und Instrumenten. Es schafft die Voraussetzungen für eine kontinuierliche Verbesserung der Prozess- und Ergebnisqualität, indem es eine ständige Überwachung und Bewertung ermöglicht.
Das Qualitätsmodell
Qualitätsmodelle werfen relevante Fragen auf, schaffen Differenzierungen und regen so zur Reflexion innerhalb der Organisation an (interne Sicht). Sie bieten keine fertigen Antworten oder Lösungen, ermöglichen aber eine koordinierte und systemische Analyse des institutionellen Managements und der damit verbundenen Ergebnisse.
Woher stammen die Fragen?
Aus der Identifizierung gemeinsamer Faktoren in Bildungseinrichtungen mit guten Ergebnissen und institutionellem Lernen.
Ein Qualitätssicherungssystem bietet einen Rahmen, der sich in erster Linie an die Schule richtet und ihre Fähigkeit zur kontinuierlichen Verbesserung von Prozessen und Ergebnissen fördert. Es erfordert jedoch die Einbindung des gesamten Systems:
- Schulleiter und Lehrer: Aufstellung von Standards und Verantwortungsbereichen.
- Bildungsministerium: Bereitstellung von Rahmenbedingungen und Aufsichtsstandards.
- Lokale Verwaltung: Definition ihrer Rolle bei der technischen Unterstützung für Schulen und dem Qualitätsmanagement auf kommunaler Ebene.
- Universitäten und Bildungseinrichtungen: Qualitätsrahmen für die Aus- und Weiterbildung, Forschung und Lehre.
Leitfaden zur Selbstbewertung
Ein Instrument, das den Prozess der Selbstbewertung in Bildungseinrichtungen anleitet, um deren Praktiken und Standards zu beurteilen. Der Leitfaden basiert auf der Struktur des Qualitätsmanagementmodells für Schulen.
Der Prozess der Selbstbewertung
- Die Mitglieder der Einrichtung bewerten ihre Managementpraktiken, indem sie die Fragen des Leitfadens beantworten.
- Ihre Antworten (Belege) werden anhand einer Skala bewertet, um das Niveau des Qualitätsmanagements zu bestimmen.
- Der Prozess wird validiert, indem die Kohärenz zwischen den bestehenden Praktiken und den zugeordneten Niveaus nachgewiesen wird.
Merkmale des Selbstbewertungsprozesses
- Ein interner Prozess der Bildungseinrichtung.
- Umfasst einen kooperativen Prozess der kritischen Reflexion über die Praktiken der Schule.
- Ermöglicht die Ableitung von Maßnahmen zur Prozessverbesserung.
- Anwendbar für jede Art und Form von Bildungseinrichtung.
- Dient der internen Feststellung und Bewertung des Leistungsniveaus.
- Beinhaltet die aktive Beteiligung aller Akteure der Schulgemeinschaft.
Management vs. Leadership
Management (Aufrechterhaltung)
- Setzt messbare Ziele
- Sorgt für vorhersagbare Leistungen
- Kontrolliert Verfahren
- Erledigt die Dinge
- Bewältigt aktuelle Herausforderungen
- Fokus auf Effizienz
- Die Dinge richtig tun
Leadership (Veränderung)
- Kommuniziert hohe Erwartungen
- Schöpft Potenziale aus
- Orientiert sich an Prinzipien
- Findet Verbesserungsmöglichkeiten
- Antizipiert zukünftige Bedürfnisse
- Fokus auf Nutzen
- Die richtigen Dinge tun
Merkmale wirksamer Schulen
- Pädagogische Führung (Leadership)
- Gemeinsame Vision und Ziele
- Positive Lernatmosphäre
- Fokus auf Lehren und Lernen
- Explizit hohe Erwartungen
- Positive Verstärkung
- Fortschrittsüberwachung
- Rechte und Pflichten der Schüler
- Zielgerichteter Unterricht
- Eine lernende Organisation
- Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus