Merkmale des Realismus in der Literatur
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Merkmale des Realismus
Der Realismus war eine kulturelle Bewegung des 19. Jahrhunderts, die sich von der Phantasie und dem Idealismus der Romantik abgrenzte und sich der bürgerlichen Gesellschaft zuwandte. Merkmale der realistischen Literatur sind:
Beobachtung und genaue Beschreibung der Wirklichkeit
Dies ist das Grundprinzip des Realismus. Das Interesse an der Beobachtung der Wirklichkeit spiegelt die Methoden der experimentellen Wissenschaften wider. Die Autoren dokumentieren ihre Beobachtungen in Feldnotizen über Charaktere oder Schauplätze oder nutzen Bücher, um präzise Informationen zu extrahieren.
Fokus auf die Realität und Sachlichkeit
Im Gegensatz zur Flucht in Raum und Zeit der Romantik schreiben die Autoren realistisch über das, was sie kennen. Der Blick richtet sich auf das Alltägliche, wobei Subjektivität und Phantasie eliminiert und die Exzesse von Phantasie und Sentimentalität kontrolliert werden.
Soziale und politische Kritik
Diese Absicht und die zugrunde liegende Ideologie variieren jedoch von Schriftsteller zu Schriftsteller. Konservative Autoren beschreiben die Realität, um deren Verfall aufzuzeigen und eine Rückkehr zu traditionellen Werten zu fordern. Progressive Autoren prangern ebenfalls soziale Missstände an, die ihrer Meinung nach durch eine anhaltend konservative Mentalität bedingt sind, welche den Fortschritt in Richtung einer neuen Welt behindert.
Einfacher und nüchterner Stil
Realisten lehnen die romantische Rhetorik ab. Stilistische Genauigkeit ist das Ideal, da der Autor die Arbeitsweise eines Wissenschaftlers nachahmt.
Präferenz für den Roman
Die literarische Gattung par excellence war der Roman, der nach Ansicht der Realisten am besten geeignet war, die Wirklichkeit in ihrer Gesamtheit wiederzugeben. Die typischen Merkmale der realistischen Fiktion sind:
Plausibilität
Die Geschichten wirken wie Fragmente der Wirklichkeit. Unwahrscheinliche Ereignisse, erstaunliche Fakten und ungewöhnliche Abenteuer verschwinden aus der Geschichte.
Individuelle oder kollektive Protagonisten
Die Protagonisten der Romane sind sowohl Einzelpersonen als auch große soziale Gruppen. Im ersten Fall steht die psychologische Analyse der Protagonisten im Vordergrund, im zweiten die Beschreibung des Milieus. Man unterscheidet daher zwei Arten von Romanen: den psychologischen Roman und den Gesellschaftsroman.
Allwissender Erzähler
Der Erzähler beherrscht den Faden der Geschichte vollständig: Er weiß, was geschehen wird, kennt die Gedanken der Figuren, arbeitet mit Fakten und fügt Entscheidungen über Charaktere und Kommentare an die Leser ein.
Didaktische Absicht
Es ist üblich, dass die Autoren mit ihren Romanen die Absicht verfolgen, dem Leser eine moralische oder soziale Entwicklung zu vermitteln. Dies zeigt sich in sogenannten Tendenzromanen, in denen der Schriftsteller eine bestimmte Wahrheit aufzeigen möchte, der Handlung, Charaktere und Atmosphäre des Werkes untergeordnet sind.