Die Merowinger und Karolinger: Aufstieg des Fränkischen Reiches

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Die Merowinger-Dynastie: Anfänge des Fränkischen Reiches

Chlodwig I. und die Christianisierung

Die Merowinger-Dynastie begann mit Chlodwig I., der sein Reich erweiterte. Es gelang ihm, die gallo-römische Bevölkerung durch die Heirat mit einer christlichen Prinzessin zu gewinnen. Dieser Akt sollte die Akzeptanz seiner Herrschaft bei den Gallo-Römern fördern und sie zur selben Religion bekehren.

Der Aufstieg der Hausmeier und die Karolinger

Die Macht der Hausmeier

Im Fränkischen Reich gab es die Hausmeier (lateinisch: Maior Domus), die als eine Art „Premierminister“ fungierten. Diese Machtposition wurde erblich.

Karl Martell: Der faktische Herrscher

Einer der wichtigsten Hausmeier war Karl Martell. Er festigte seine Macht, besiegte die Hausmeier von Neustrien und später Aquitanien. Er wehrte sich erfolgreich gegen Neustrien und eroberte Gebiete an der Ostgrenze des Reiches, darunter Österreich und Südbayern.

Pippin der Jüngere und die Königserhebung

Nach dem Tod seines Vaters Karl Martell erbte Pippin der Jüngere (der Kurze) das Hausmeieramt in Neustrien. Da der Hausmeier zu dieser Zeit der faktische Herrscher war, führte Pippin zusammen mit seinem Bruder Karlmann zwei Reichsversammlungen (eine für Austrasien und eine für Neustrien).

Später setzte Pippin Childerich III. ab, den letzten Merowingerkönig. In einem Gespräch mit Papst Zacharias wurde Pippin das Recht zugesprochen, den Thron zu besteigen. Die Begründung war, dass derjenige König sein sollte, der die tatsächliche Macht besaß und das göttliche Recht erfüllte (indem er die ihm von Gott anvertrauten Menschen führte). Dieser Akt der Machtübernahme führte zur Gründung der Karolinger-Dynastie.

Karl der Große: Höhepunkt des Fränkischen Reiches

Reichserweiterung und Konsolidierung

Karl der Große war einer der wichtigsten fränkischen Könige der mittelalterlichen Geschichte. Er bildete eine starke staatliche Zentralgewalt und erweiterte seine Herrschaftsgebiete, um ein großes Reich im Westen aufzubauen.

Wichtige Eroberungen und Eingliederungen:

  • Die Eroberung der Sachsen (im heutigen Norddeutschland) und deren Bekehrung zum Christentum.
  • Die Ausrottung der Awaren (Völker mongolischer Herkunft), die das heutige Gebiet Österreichs bedrohten.
  • Die Eingliederung des Langobardenreiches in Norditalien (Karl wurde zum König der Langobarden gekrönt).
  • Feldzüge über die Pyrenäen nach muslimischem Spanien (die jedoch scheiterten).
  • Die Einrichtung der Spanischen Mark als Grenzprovinz in den Pyrenäen.

Karl der Große gelang es, die Grenzen des Fränkischen Reiches vom Atlantik bis zur Elbe und vom Meer bis zu den Pyrenäen auszudehnen und so ein riesiges Reich aufzubauen.

Die Kaiserkrönung im Jahr 800

Im Jahr 800 wurde er von Papst Leo III. zum Kaiser gekrönt. Die Vereinigung von Papst und Karl ermöglichte die Kaiserkrönung. Dies verlieh dem König die göttliche Legitimation und den Schutz des Papstes, während der König im Gegenzug dem Papst Treue und Schutz zusicherte und die Religion förderte.

Die Karolingische Renaissance

Die Karolingische Renaissance war eine Wiederbelebung der klassischen lateinischen Kultur im Karolingerreich vom späten 8. bis zum 9. Jahrhundert. Sie war eine Periode intellektuellen und kulturellen Aufschwungs.

Das Ende der Karolinger-Dynastie

Nach dem Tod Karls des Großen wurde sein Reich unter seinen drei Söhnen aufgeteilt. Der frühe Tod zweier Söhne führte jedoch zu einer sofortigen Neuordnung, bis schließlich nur der überlebende Nachfolger, Ludwig der Fromme, das gesamte Reich erbte. Auch Ludwig der Fromme teilte sein Reich unter seinen drei Söhnen auf. Die Dynastie setzte sich bis ins 10. Jahrhundert fort und regierte den Thron Frankreichs bis 987.

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