Mester de Clerecía & Juglaría: Merkmale & Werke
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Mester de Clerecía und Mester de Juglaría
Traditionell wird die mittelalterliche Poesie des 13. und 14. Jahrhunderts in zwei Hauptrichtungen unterteilt:
Mester de Clerecía
Gebildete Dichter, kultivierte Quellen, regelmäßige Verse, poetische Universitätsschule.
Mester de Juglaría
Populäre Autoren, intuitive Eingebung, unregelmäßige Verse, oft anonyme Autoren (auch Kleriker).
Das Versmaß Cuadernavía
Das Versmaß Cuadernavía wurde im 13. und 14. Jahrhundert verwendet, um die Merkmale des Mester de Clerecía auszudrücken.
Merkmale des Mester de Clerecía
- Themen: Unoriginell, religiös oder mythisch, manchmal mit lyrischem Ton.
- Zweck: Moralisch und didaktisch.
- Metrik: Verwendung der Cuadernavía (4 Alexandriner-Verse mit Konsonantenreim, Schema 14A, 14A, 14A, 14A).
- Übertragung: Mündliche Übertragung oder lautes Vorlesen.
- Sprache: Gepflegt und kunstvoll.
Wichtige Autoren und Werke
Gonzalo de Berceo (13. Jahrhundert)
Milagros de Nuestra Señora
Dies sind Geschichten von Wundern, die zeigen, wie die Jungfrau Maria ihre Anhänger schützt und ihnen Fehler verzeiht.
Struktur der 25 Wunder
- Vorstellung der Schwierigkeiten des frommen Charakters.
- Erscheinung des Wunders.
- Abschließende Reflexion (Moral).
Merkmale der 25 Wunder
- Es erscheinen alltägliche und humoristische Elemente, um die Aufmerksamkeit des Zuhörers zu fesseln.
- Elemente des Spielmannsgesangs zur Aufmerksamkeitslenkung.
- Am Ende jedes Wunders erscheint die Moral, die die Vorteile der Verehrung der Jungfrau hervorhebt.
Juan Ruiz, Erzpriester von Hita (14. Jahrhundert)
El libro de buen amor
Umfangreiche und vielfältige Komposition von etwa 1700 Versen. Das Thema ist eine fiktive Autobiografie des Autors, dargestellt durch 'Herrn Melon aus der Huerta'.
Es ist eine Reflexion über die Übel der irdischen Liebe im Gegensatz zur Güte der göttlichen Liebe ('gute Liebe').
Das Buch ist in mehrere Abschnitte/Liebesgeschichten unterteilt. Der Erzpriester hat Affären mit vielen Frauen.
Episoden/Abschnitte
- Planktonische Klage: Traurige Klage über den Tod der Trotaconventos (Kupplerin).
- Gebete und Lobgesänge auf die Jungfrau.
- Epische Episode: Der Kampf zwischen Don Carnal (Herr Fleisch) und Doña Cuaresma (Frau Fastenzeit).
- Serranas: Begegnungen des Erzpriesters mit Frauen aus den Bergen.
Beispiele für didaktischen Ton. Wichtige Modalitäten: Verwendung von Parodie und Ambiguität.
Linguistische Konzepte
Modalitäten des Satzes
Die Art und Weise oder Haltung, die der Sprecher einnimmt, um eine Absicht auszudrücken: Ausrufend, fragend, zögernd, wünschend, auffordernd (hortativ) und aussagend (deklarativ).
Verbale Umschreibung
Eine Verbindung, die notwendigerweise aus zwei Verben besteht, die eventuell durch eine Präposition verbunden sind. Das erste Verb ist das Hilfsverb (konjugiert), das zweite das Hauptverb (nicht-konjugiert: Infinitiv, Gerundium oder Partizip).
Es gibt 2 Arten:
- Aspektuelle Umschreibungen: Drücken den Verlauf der Handlung aus.
- Modale Umschreibungen: Drücken die Haltung des Sprechers zur Handlung aus (Verpflichtung, Wahrscheinlichkeit und Zweifel).
Kohärenz und Kohäsion im Text
Ordnung
Herstellung einer Ordnung im Text (z. B. 'in erster Linie... endlich...').
Kontrast
Ausdruck eines Gegensatzes, einer Idee (z. B. 'aber', 'im Gegenteil').
Deixis
Verweis auf ein Element, das zuvor im Text erschien. Dies geschieht oft mit Pronomen oder Funktionswörtern.
Distribution
Alternative Darstellung von zwei oder mehr Ideen, sodass sie logisch aufeinander folgen.
Hypernym
Ein sprachliches Verfahren, das in einer Beziehung der Einbeziehung eines höheren Sinns in einen anderen besteht (Oberbegriff).