Metallurgie-Fakten: Härtbarkeit, Legierungen und Gusseisen

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Wichtige Fakten zur Metallurgie und Wärmebehandlung

Härtbarkeit und Abschrecken

  • Je höher der ideale kritische Durchmesser eines Stahls, desto geringer ist die Härtbarkeit.
  • Je größer die Härtbarkeit des Stahls, desto größer ist die Härte des Martensits, der sich beim Abschrecken bildet.
  • Je niedriger die spezifische Wärme eines Abschreckbades ist, desto schneller erfolgt die Kühlung.
  • Die erreichte Härte von Stahl hängt stark von der Umgebung ab, in der er abgekühlt wird (Kühlmedium). Die Härtbarkeit ist eine Materialeigenschaft.
  • Die Werte des Härtekoeffizienten (H-Wert) sind **abhängig** vom Grad der Bewegung (Agitation) des Kühlmediums.

Phasenumwandlungen und Gefüge

  • Beispiele für Umwandlungen, die durch **Diffusion** gesteuert werden, sind die eutektoiden Umwandlungen. Die martensitische Umwandlung ist **diffusionslos**.
  • Die Umwandlung von Austenit in Martensit wird von einer Volumen**zunahme** begleitet.
  • Die Standardbehandlung (Normalisieren) führt zu einer gröberen Korngröße in Stählen im Vergleich zu einem Glühen bei gleicher Temperatur.
  • Als Blausprödigkeit wird die Versprödung von Stahl bezeichnet, die während der Alterung bei ca. 300–370 °C auftritt.
  • Die schrittweise Erhöhung der Temperatur (T) einer Stahlstange auf 650 °C nach dem Abschrecken ist ein Prozess der Martensitstabilisierung (Anlassen).

Legierungselemente und Stahlsorten

Einfluss von Legierungselementen

  • Eisen, Kobalt und Nickel sind die drei karbiderzeugenden Elemente.
  • Silizium (Si) und Nickel (Ni) sind karbiderzeugende Elemente.
  • Der Zusatz von Kobalt zu Stahl verringert die Anlasssprödigkeit.
  • Alle legierten Werkzeugstähle sind übereutektoid, wenn sie karbiderzeugende Elemente enthalten.

Spezifische Stähle und Prozesse

  • Hadfield-Stahl (ca. 1% C, 14% Mn) ist ein Beispiel für einen **austenitischen** Stahl (Manganhartstahl).
  • Die typischen Legierungselemente für Stahllegierungen F120/130 sind Silizium (Si) und Molybdän (Mo).
  • Hochfeste, legierte Vergütungsstähle enthalten **weniger** Schwefel als Automatenstähle.
  • Ein Verfahren zur Erhöhung der Streckgrenze von Stählen ist die Verwendung von geregelten, selbstvergüteten HSLA-Stählen (hochfeste niedriglegierte Stähle), um die Korngröße auf ASTM-Werte von 8 zu verfeinern.
  • Nitrierte Teile werden in der Regel vor dem Nitrieren fertig bearbeitet, da die nitrierte Schicht extrem hart ist.

Gusseisen, Aluminium und Bronze

Gusseisen und Eutektika

  • Ledeburit ist ein **Eutektikum** aus Eisen und Kohlenstoff mit 4,3 % Kohlenstoff und einem festen Schmelzpunkt.
  • Ledeburit ist ein Eutektikum, das durch Schmelzen entsteht.
  • Magnesium ist das Element, das die Bildung von Kugelgraphit in Gusseisen bewirkt (Sphäroguss).
  • Die wichtigsten Faktoren, die die Bildung von **weißem Gusseisen** begünstigen, sind schnelle Abkühlung aus der flüssigen Phase und ein **niedriger** Silizium (Si)-Gehalt.
  • Die Zugabe von Silizium in Gießereien begünstigt die Bildung von **lamellarem** Graphit anstelle von Kugelgraphit.

Nichteisenmetalle

  • Aluminium ist ein sehr duktiles Material und erreicht seine maximale Festigkeit bei 500 °C.
  • Aluminiumlegierungen zum Schmieden enthalten oft einen geringeren Anteil an Legierungselementen als Aluminiumgusslegierungen.
  • Die schädlichsten Verunreinigungen in Bronzen sind Schwefel (S) und Wismut (Bi), da sie die mechanischen Eigenschaften, insbesondere die Dehnung, stark beeinträchtigen.
  • Alle aushärtbaren Legierungen müssen angelassen (vergütet) werden.

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