Metaphysik in der Philosophie: Descartes, Hume, Wittgenstein und Kant

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Descartes' Sicht auf die Metaphysik

Für René Descartes erforscht die Metaphysik das Wesen der Realität und bildet die Grundlage der Wissenschaften, beginnend mit der Physik, um eine umfassende Vision der Natur zu vermitteln.

Humes radikale Kritik an der Metaphysik

David Hume vertritt die Ansicht, dass metaphysische Sätze unsinnige Äußerungen sind. Sie sind weder Tatsachenfragen (da sie nicht von empirischen Eindrücken abgeleitet sind und somit keine Tatsachen darstellen) noch Beziehungen von Ideen (da sie unser Wissen über die Welt nicht erweitern).

Hume übt eine radikale Kritik an der Metaphysik, da er sie als Ursprung unserer Irrtümer betrachtet. Metaphysik basiert seiner Meinung nach auf der Unkenntnis der Grenzen der Erkenntnis und ist daher schädlich. Diese Kritik wurde zur Grundlage des logischen Empirismus im 20. Jahrhundert.

Das empiristische Kriterium der Sinnhaftigkeit

Nach dem empiristischen Kriterium der Sinnhaftigkeit macht ein Wort oder ein Satz nur dann Sinn, wenn er aus der Erfahrung (oder einer Beziehung von Ideen) abgeleitet werden kann.

Wittgensteins Perspektive auf philosophische Probleme

Metaphysische Aussagen sind bedeutungslos, da sie weder analytisch noch synthetisch sind. In diesem Kontext sagt Ludwig Wittgenstein: „Philosophische Probleme sind nicht zu lösen, sondern aufzulösen.“

Kants transzendentale Dialektik und die Metaphysik

In seiner Transzendentalen Dialektik argumentiert Immanuel Kant, dass die menschliche Vernunft von Natur aus zur Metaphysik drängt. Die Vernunft bildet Ideen, die über die reine Erfahrung hinausgehen. Kant betont jedoch, dass Konzepte nur dann Erkenntnis liefern, wenn sie auf Erfahrungen angewendet werden. Da wir Ideen nicht über die Grenzen der Erfahrung hinaus anwenden können, ist Metaphysik keine Wissenschaft im empirischen Sinne.

Die regulative Funktion der Metaphysik bei Kant

Obwohl Metaphysik keine empirische Wissenschaft ist, sieht Kant sie als eine unvermeidliche und globale Entwicklung der Vernunft, die grundlegende Fragen aufwirft. Metaphysik kann nützlich sein, wenn sie sich auf eine regulative Funktion beschränkt: Sie liefert keine Erkenntnis im empirischen Sinne, sondern bietet grundlegende Prinzipien, die uns helfen, unser Wissen zu vereinheitlichen, ohne den empirischen Bereich zu verlassen.

Metaphysik ist eine Reflexion über metaphysische Fragen, die wir zwar denken können, aber niemals zu einem definitiven Verständnis oder einer abschließenden Theorie führen.

Kants metaphysische Ideen der Vernunft

Kant identifiziert drei zentrale metaphysische Ideen der Vernunft, die über die Erfahrung hinausgehen:

  • Die Seele (Ich)

    Wir haben keine direkte Erkenntnis des Selbst als Substanz. Es kann nicht als empirisches Objekt erkannt werden.

  • Der Kosmos (Welt)

    Wir können das gesamte Universum nicht als Ganzes erfahren. Daher können wir nicht wissen, ob es unendlich ist oder nicht, oder ob es ewig existiert.

  • Gott

    Wir haben keine direkte Erkenntnis von Gott und können seine Existenz nicht rational beweisen.

Fazit zu Kants Metaphysik

Kant argumentiert, dass diese Ideen zwar nicht rational beweisbar sind, aber dennoch eine regulative Funktion für unser Denken haben, als ob sie existierten. Sie leiten unsere Erkenntnis und unser Handeln an, auch wenn sie nicht empirisch verifizierbar sind.

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