Methoden der Textanalyse: Ein umfassender Leitfaden

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Zusammenfassung eines Textes

  • Lesen Sie den Text sorgfältig und markieren Sie die wichtigsten Punkte.
  • Fassen Sie die zentralen Ideen in eigenen Worten zusammen.
  • Beginnen Sie bei erklärenden oder argumentativen Texten direkt mit der These oder Hauptaussage.
  • Die Zusammenfassung sollte nicht mehr als 30% des Originaltextes umfassen.
  • Kopieren Sie keine Sätze wörtlich aus dem Text.
  • Ordnen Sie die Ideen logisch an.
  • Beginnen Sie nicht mit Formulierungen wie „Der Autor verteidigt:“, sondern starten Sie direkt mit dem Inhalt.
  • Geben Sie keine persönliche Meinung zum Text ab.

Gliederung eines Textes

  • Lesen Sie den Text aufmerksam und identifizieren Sie die Kernpunkte.
  • Fassen Sie die wichtigsten Ideen stichpunktartig in eigenen Worten zusammen.
  • Bei erklärenden oder argumentativen Texten: Stellen Sie die Hauptthese oder das zentrale Argument an den Anfang Ihrer Gliederung, wie einen Titel.
  • Gliedern Sie die Ideen hierarchisch mit Überschriften und Nummerierungen (z.B. 1, 2, 3 und 1.1, 1.2).
  • Die Gliederungspunkte müssen einer logischen Reihenfolge folgen.
  • Die Gliederung sollte nicht mehr als 50% des Originaltextes ausmachen (in Bezug auf die Informationsdichte, nicht die Wortzahl).
  • Es sollten keine vollständigen Sätze aus dem Text kopiert werden.
  • Ordnen Sie die Ideen klar und strukturiert an.
  • Geben Sie keine persönliche Meinung zum Text wieder.

Sprachfunktionen analysieren

Mögliche Funktionen: Repräsentative (darstellende), expressive (ausdrucksbezogene), appellative (aufrufende), phatische (kontaktbezogene), poetische (ästhetische), metasprachliche (sprachbezogene) Funktion.

  1. Einleitung: Beschreiben Sie kurz die Art des Textes, seinen Aufbau und die Haltung des Senders (z.B. objektiv, subjektiv, ironisch, engagiert).
  2. Analyse: Analysieren Sie die vorkommenden Sprachfunktionen. Beziehen Sie sich dabei auf den Sender, seine Absicht, den Empfänger und die verwendete Sprache. Begründen Sie das Vorhandensein jeder Funktion mit konkreten Beispielen aus dem Text.
  3. Fazit: Nennen Sie die dominante(n) Sprachfunktion(en) und begründen Sie Ihre Einschätzung.

Diskursmodus kommentieren

Bestimmen und begründen Sie die Art des Diskurses.

  • Mögliche Modi: expositorisch-argumentativ, deskriptiv (beschreibend), narrativ (erzählend).
  • Thema und These: Identifizieren Sie das Hauptthema und die zentrale These des Textes.
  • Kommunikationssituation: Analysieren Sie Sender, Empfänger und die dominanten Sprachfunktionen.
  • Struktur und Argumentation: Untersuchen Sie den Aufbau (z.B. linear, thematisch, chronologisch) und die verwendeten Argumentationstypen.
  • Sprachliche Merkmale: Betrachten Sie die lexikalisch-semantische Ebene (Wortwahl, Fachbegriffe, Konnotationen) und die morphosyntaktische Ebene (Wortartenverteilung, Satzbau).
  • Fazit: Fassen Sie die wichtigsten Ergebnisse Ihrer Analyse kurz zusammen.

Textgattung bestimmen

  • Textsorte: Ordnen Sie den Text einer Gattung zu (z.B. Essay, Kommentar, Bericht, Glosse).
  • Thema und These: Benennen Sie Thema und Hauptaussage.
  • Sprachregister: Bestimmen Sie das dominante Register (z.B. wissenschaftlich, journalistisch, literarisch, gehoben, umgangssprachlich, vulgär).
  • Themengebiet und Fachsprache: Identifizieren Sie das Fachgebiet (z.B. Soziologie, Politik, Literatur) und prüfen Sie, ob eine spezifische Fachsprache verwendet wird.
  • Sprachliche Merkmale: Analysieren Sie die lexikalisch-semantische Ebene (Wortwahl, Konnotationen, Stilfiguren) und die morphosyntaktische Ebene (Wortarten, Satzbau, Satzlänge).
  • Fazit: Heben Sie die charakteristischsten Merkmale der Textgattung im untersuchten Text hervor.

Lexikalische Ebene analysieren

Fokus auf z.B. Kultismen (gelehrte Fremd- oder Lehnwörter), Jargon (Fach- oder Gruppensprache), Neologismen (Wortneuschöpfungen).

  1. Einleitung: Beschreiben Sie kurz Diskursmodus, Texttyp, Register und stellen Sie einen Bezug zum Vorkommen der zu untersuchenden lexikalischen Phänomene her.
  2. Beschreibung: Definieren Sie die identifizierten Phänomene (z.B. Kultismen). Erläutern Sie deren Herkunft, Bildung und Zuordnung zu Registern (z.B. humanistisch, wissenschaftlich), Fachgebieten oder Sprachebenen (gehoben, umgangssprachlich).
  3. Stilistischer Kommentar: Erörtern Sie die Bedeutung und Funktion dieser lexikalischen Elemente im Text. Passen sie zum Texttyp, Sender, Empfänger, Thema und zur Absicht des Autors?
  4. Fazit: Formulieren Sie eine abschließende Bewertung der Bedeutung der lexikalischen Ebene für den Text.

Semantische Ebene analysieren

  1. Einleitung: Beschreiben Sie kurz Diskursmodus, Texttyp, Register und erläutern Sie die Relevanz der Analyse semantischer Felder für das Textverständnis.
  2. Beschreibung semantischer Felder: Extrahieren Sie etwa vier relevante semantische Felder aus dem Text. Definieren Sie jedes Feld mit einem Oberbegriff (Schlüsselwort) und listen Sie zugehörige Wörter aus dem Text auf, idealerweise sortiert nach Wortarten (z.B. Substantive für Objekte/Konzepte, Adjektive für Eigenschaften, Verben für Aktionen).
  3. Stilistischer Kommentar: Erläutern Sie die Bedeutung dieser semantischen Felder im Hinblick auf das Thema und die Hauptaussagen des Textes. Untersuchen Sie die Beziehungen zwischen den Feldern (z.B. Gegensatz, Hierarchie). Achten Sie darauf, ob Felder einem bestimmten Register (Jargon) zugeordnet werden können oder ob Wörter mit besonderen Konnotationen (Metaphern, Symbole) dominieren.
  4. Fazit: Fassen Sie die wichtigsten Erkenntnisse zur semantischen Struktur und ihrer Funktion im Text zusammen.

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