Methoden- und Zeitstudien zur Prozessoptimierung

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Methodenstudie zur Prozessoptimierung

Techniken zur Systematisierung von Reparaturprozessen und zur Ermittlung der Dauer.

Ziele und Faktoren der Methodenstudie

Prozesse werden analysiert durch die Untersuchung der Reihenfolge der Bewegungsabläufe von Mitarbeitern bei der Durchführung eines Arbeitsvorgangs. Die Studie berücksichtigt alle Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen:

  • Arbeitsplatz
  • Geräte und Werkzeuge
  • Anlagen
  • Mitarbeiter

Verbesserungsprozess

Vorgehen zur Verbesserung von Methoden:

  1. Zu untersuchende Arbeit auswählen
  2. Fakten aufnehmen und dokumentieren
  3. Maßnahmen kritisch prüfen
  4. Neue, verbesserte Methode entwickeln
  5. Neue Methode einführen und überprüfen

Aufzeichnung und Darstellung von Aktivitäten

Aufzeichnung der Aktivitäten: Direkte Beobachtung und Dokumentation aller Vorgänge und Aufgaben, die Teil der zu untersuchenden Arbeit sind.

Aktivitätssymbole

Standardisierte Symbole zur Darstellung von Aktivitäten:

  • Betrieb (Kreis): Wird ausgeführt, wenn Eigenschaften eines Teils geändert werden (z. B. bei Montage oder Demontage).
  • Transport (Pfeil): Wenn ein Objekt oder Mitarbeiter bewegt wird.
  • Prüfung (Quadrat): Bei der Überprüfung eines Teils zur Identifizierung oder bei Messungen.
  • Verzögerung/Wartezeit (Halbkreis rechts): Wenn die nächste geplante Aktivität nicht unmittelbar ausgeführt werden kann.
  • Lagerung (Dreieck nach unten): Wenn ein Objekt kontrolliert gelagert wird.

Schematische Darstellungen

Schematische Prozessdarstellung: Grafische Darstellung der Haupttätigkeiten (insbesondere Betrieb und Prüfung) in ihrer sequenziellen Anordnung.

Ablaufdiagramm: Stellt alle Tätigkeiten dar, oft ergänzt um Zeiten für die jeweilige Tätigkeit oder zurückgelegte Entfernungen.

Prozessanalyse mittels Fragetechnik

Nachdem alle Informationen zum betrachteten Arbeitsprozess aufgenommen wurden, erfolgt die Analyse zur Entwicklung einer effizienteren Methode. Dabei helfen folgende Fragen:

  • Zweck (Warum?): Welches Ziel wird mit dieser Arbeit verfolgt? Ist sie notwendig?
  • Gegenstand (Was?): Welche Tätigkeit wird ausgeführt? Kann sie vereinfacht werden?
  • Ort (Wo?): Wo wird die Tätigkeit ausgeführt? Ist der Ort optimal?
  • Reihenfolge (Wann?): Wann wird die Tätigkeit im Gesamtprozess ausgeführt? Ist die Reihenfolge logisch?
  • Person (Wer?): Wer führt die Tätigkeit aus? Ist die Qualifikation passend?
  • Mittel/Methode (Wie?): Wie wird die Tätigkeit ausgeführt? Gibt es bessere Methoden oder Werkzeuge?



Zeitstudie zur Ermittlung von Vorgabezeiten

Festlegung der Standardzeit (Vorgabezeit), die unter definierten Normalbedingungen für die Ausführung eines Arbeitsvorgangs benötigt wird.

Vorteile der Zeitstudie

  • Bewertung der Dauer von Arbeitsverfahren und Festlegung von Vorgabezeiten.
  • Erkennen von Verbesserungen nach einer Methodenänderung.
  • Grundlage für eine gerechte Verteilung der Arbeitslast und Kapazitätsplanung.
  • Basis für Leistungsbeurteilung und Entlohnungssysteme.

Definition der Vorgabezeit

Vorgabezeit (auch: Standardzeit): Die Soll-Zeit, die für einen nach einer systematischen Methodenstudie festgelegten Prozess unter Normalbedingungen benötigt wird.

Methoden zur Zeitermittlung

Techniken zur Bestimmung der Dauer von Arbeitsvorgängen:

  • Schätzen: Basiert auf Erfahrungswerten oder historischen Daten.
  • Zeitaufnahme (Stoppuhr): Direkte Messung der Ist-Zeiten für Arbeitsabläufe mit einem Zeitmessgerät.
  • Multimomentaufnahme (Stichproben): Statistische Methode, bei der durch zufällige Kurzzeitbeobachtungen Häufigkeiten von Ablaufarten ermittelt werden.
  • Vergleichen und Anwenden von Standardzeiten: Nutzung von Tabellen mit vorermittelten Standardzeiten für häufig wiederkehrende Grundbewegungen oder Standardabläufe (z. B. Systeme vorbestimmter Zeiten wie MTM).

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