Methodik: Phasen von Gruppendiskussionen & Transkriptionsanalyse

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2 Die Diskussionsgruppe und ihre Phasen

Eine Sitzungseinheit (SE) kann in vier Phasen unterteilt werden: Präsentation, Aufwärmphase, Entwicklungsphase und Abschluss.

Während des gesamten Prozesses greift der Moderator regulierend in den Informations- und Kommunikationsfluss ein. Je direkter die Intervention des Moderators, desto weniger spontan ist der Gesprächsverlauf.

Gruppenpräsentation

Den Teilnehmern werden der Ablauf, die Rollen der Moderatoren und Teilnehmer sowie die verwendete Technik vermittelt. Die Schritte umfassen:

  • Einführung des Moderators und der Gesellschaft oder Institution, die die Untersuchung durchführt.
  • Erläuterung der Technik, die zur Untersuchung der Aufgabe oder des Objekts verwendet wird.
  • Eine besondere Aufforderung zur Beteiligung an das Publikum.
  • Begründung der eingesetzten Erfassungssysteme und der Rolle der Beobachter.
  • Vorschlag des Themas und der Vorgehensweise für die sofortige Diskussion.

Die Aufwärmphase (Warm-up)

Im Anschluss an die Präsentation folgt eine erste Phase der Gruppenbildung und Zielorientierung. Da eine künstlich gebildete Gruppe Zeit benötigt, um sich an die Mitglieder anzupassen und zu interagieren, sollte innerhalb von etwa 15 Minuten, ohne direkte Steuerung, eine natürliche Gruppendynamik entstehen. Ziel ist es, dass jeder Teilnehmer zu Wort kommt und das notwendige Vertrauen aufbaut.

Entwicklungsphase der Gruppe

Nach der Aufwärmphase beginnt die Gruppe, an den Forschungszielen zu arbeiten. Der Forscher kann nun stärker regulierend und direkter auf den Forschungsgegenstand eingehen, indem er das Skript und spezifische Interventionstechniken nutzt, um die relevanten Themen zu behandeln.

Revitalisierung der Gruppe und Zusammenfassung

Nach Abschluss der Hauptarbeit kann der Moderator die Gruppe durch Kommentare revitalisieren und die wichtigsten Forschungsergebnisse zusammenfassen, die im Konsens der Gruppe erzielt wurden.

Abschlussphase

Sobald die Informationen gesammelt und die Gruppendiskussion abgeschlossen ist, endet die Gruppensitzung. Zu diesem Zeitpunkt werden die vereinbarten Schritte durchgeführt und die Sitzung für alle direkt an der Untersuchung beteiligten Personen beendet.

Transkription und Analyse von Gruppendiskussionen

Die aus einer Gruppe erhaltenen Informationen werden korrekt analysiert und im Einklang mit den Zielen der Untersuchung interpretiert. Die Daten aus Gruppendiskussionen (GD) sind reich an Nuancen und Inhalten, aber oft auch unstrukturiert und komplex.

Textvorbereitung für die Analyse

Sie beginnt mit der Transkription, deren Zweck es ist, das Gespräch in einen schriftlichen Text zu übertragen, der für die Analyse geeignet ist.

Die Transkription soll den von der Gruppe produzierten Diskurs getreu wiedergeben. Der Transformationsprozess ist jedoch schwierig, da die Übertragung in einen geschriebenen Text einen Teil seines Reichtums und seiner Nuancen verlieren kann. Um die Rede so getreu wie möglich wiederzugeben und die Grenzen des schriftlichen Mediums zu überwinden, erfordert dies eine doppelte Anstrengung:

  1. Im Text müssen sowohl der Dialog als auch relevante nonverbale Ereignisse (Stille, Lachen, falsch oder schlecht ausgedrückte Worte usw.) enthalten sein. All dies wird in schriftliche Sprache übersetzt, damit die Transkription so genau und gründlich wie möglich ist.
  2. Die Analyse muss unter Berücksichtigung der Gesprächsaufzeichnung erfolgen. Daher sollte die gesamte Transkription von der Audioaufnahme begleitet werden, sodass man sie beim Lesen anhören kann.

Kurz gesagt: Die Transkription ist nichts anderes als ein Skript oder Textbuch, das die Aktionen der verschiedenen Beteiligten, einschließlich des Moderators, erfolgreich abbildet. Eine korrekte Transkription erfüllt bestimmte Anforderungen, die über die formalen Aspekte hinaus zwei Hauptziele verfolgen:

  • Erfassung der Aussagen der Teilnehmer gemäß dem Gesprächsverlauf (wer spricht und wie).
  • Erfassung aller Aussagen jedes Teilnehmers so wörtlich wie möglich, auch unvollständige, abgebrochene Sätze usw. Es sollte nichts zusammengefasst werden, da ein Großteil der Gruppeninformationen in der Art und Weise liegt, wie etwas gesagt wird und wann es gesagt wurde.

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