Methodischer Leitfaden für die Soziale Arbeit: Intervention & Evaluation
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Hinweise zur Fallbearbeitung
Die Ergebnisse des Praktikums, die in die Untersuchung einfließen, legen nahe, den Fall im Rahmen des Systems zu behandeln: „Methodischer Leitfaden zur globalen Intervention in der Sozialen Arbeit“, Seite 139 des Buches „Professionelle Intervention in der Sozialen Arbeit: Praktische Grundlagen I.“
I. Institutioneller Rahmen der Intervention
Die professionelle Intervention findet im Rahmen des Dienstes für Information, Bewertung und Beratung (SIVA) der Städtischen Sozialdienstleistungszentren (z.B. Zentrum, Ost) statt. Diese Zentren reagieren auf soziale Bedürfnisse und decken einen Großteil der Bevölkerung ab (z.B. Menschen mit Behinderungen, ältere Menschen, Kinder, Frauen, Familien, Drogenabhängige).
Rechtliche Grundlagen dieser Zentren
- Spanische Verfassung von 1978 (Artikel 9.2, 14, 17, 39 und 148.1.20).
- Autonomiestatute und Sozialgesetze (der jeweiligen Autonomen Gemeinschaft, in der die Studierenden ihre Praktika und Tutorien absolvieren).
- Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (1948).
- Europäische Sozialcharta.
- Gesetz zur Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung und universellen Zugänglichkeit (LIONDAU).
- Gesetz 5/96 vom 8. Juli über den Kinderbeauftragten.
- Gesetz 39/2006 vom 14. Dezember zur Förderung der persönlichen Autonomie und Pflege für Menschen in Abhängigkeitssituationen.
- Artikel 25.2.k des Gesetzes über die Grundlagen der Kommunalverwaltung, der die Anwendung der Sozialhilfe regelt.
- Gesetz 49/2007 vom 26. Dezember zur Änderung des Gesetzes 43/98 vom 15. Dezember und zur Schaffung eines Systems von Verstößen und Sanktionen in Bezug auf Chancengleichheit, Nichtdiskriminierung und allgemeine Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen.
- Gesetz 54/2007 vom 28. Dezember.
- Gesetz 11/2001 vom 19. Dezember.
- Gesetz vom 8. Dezember über soziale Dienste im Baskenland.
- Gesetz 18/08 vom Dezember zur Einkommensgarantie im Baskenland.
- Abhängigkeitsgesetz (Antrag auf Bewertungseinheit).
- Ausländergesetz vom Dezember 2009.
- Ethikkodex für Sozialarbeiter.
1. Das interdisziplinäre Team besteht aus:
- Sozialarbeiter/in.
- Psychologe/Psychologin, Rechtsberater/in, Sozialpädagoge/Sozialpädagogin, Soziokultureller Animator/Soziokulturelle Animatorin, Hilfskräfte (die Zusammensetzung kann je nach Zentrum variieren).
- Logopäde/Logopädin.
Aufgaben des Zentrums:
- Information, Bewertung und Begleitung.
- Erkennung und Beurteilung von Bedürfnissen.
- Bearbeitung von Anfragen.
- Verwaltung und Nachverfolgung von finanziellen Leistungen und Beihilfen.
- Koordination mit spezialisierten Fachbereichen und anderen Institutionen.
- Logopädischer Dienst.
- Rechtsberatung.
- Psychologische Beratung/Betreuung.
2. Die Anfrage: Wie wird sie gestellt?
Definition: Wie kommt die Anfrage zustande? Wer führt sie durch? Welche Ansprüche werden geltend gemacht? Beispiel: „Die Anfrage erreicht SIVA (oder das jeweilige Zentrum) über Nachbarn, Familie etc. und bezieht sich auf die prekäre Situation einer älteren Dame (oder des betreffenden Falls).“ Es ist sehr wichtig, die Anfrage genau zu identifizieren.
II. Erfassung der sozialen Realität
Nach der Erfassung der Anfrage und zur Vorbereitung einer präzisen Diagnose und Intervention ist es notwendig, die familiäre Situation zu erforschen. Dazu führen wir ein erstes Interview, um die wichtigsten Informationen zu erhalten. Die Untersuchung kann auf individueller, familiärer oder gemeinschaftlicher Ebene erfolgen.
Folgende Bereiche werden analysiert:
- Informationsquellen (Nutzer, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Kollegen, Rathaus, Schulen, Pfarrzentren etc.).
- Familienstruktur.
- Familiendynamik.
- Kulturelles und bildungsbezogenes Niveau.
- Infrastruktur (Zugang und Qualität).
- Grad der formellen und informellen Beziehungen.
- Integrationsgrad.
- Gesundheitszustand und -versorgung.
- Wohnsituation.
III. Technisch-wissenschaftliche Interpretation der Realität
Nach der individuellen/familiären oder gemeinschaftlichen Untersuchung, der Analyse der gesammelten Informationen und der Datenorganisation wird eine möglichst präzise soziale Diagnose erstellt (die feststellt, ob ein Bedürfnis oder ein Problem vorliegt). Zur Vereinfachung der Interpretation können die Studierenden ein Genogramm erstellen, das die Familienmitglieder und ihre Beziehungen darstellt, um die Kommunikationsmuster und Distanzen innerhalb der Familie zu visualisieren.
In diesem Zusammenhang sollte die Sozialarbeiterin die im Erstgespräch mit dem Fall entdeckten Bedarfsbereiche detailliert beschreiben.
Technische Bewertung/Analyse:
Beispiel: Eine alleinerziehende Person mit geringer Bildung, fehlender Beschäftigung und somit begrenzten finanziellen Mitteln, die aufgrund ihrer prekären wirtschaftlichen Lage, ihres Gesundheitszustands, ihres niedrigen Bildungsstands und/oder einer Behinderung einem hohen Risiko der sozialen Ausgrenzung ausgesetzt ist, was einzelne relevante Mitglieder oder die Familie als Ganzes beeinträchtigt.
Prognose und technische Studie:
Beispiel: Es besteht ein soziales Risiko; die Situation dieser Familie kann chronisch werden. Eine prioritäre professionelle Intervention ist daher notwendig. Dies bedeutet, dass auf folgenden Interventionsebenen gehandelt werden muss: individuelle Ebene, wirtschaftlicher Bereich und Zugang zu Ressourcen, Aus- und Weiterbildung für Kinder, Bereich der sozialen Integration.
IV. Strategie der Intervention
Professionelle Interventionen erfolgen stets in Übereinstimmung mit den ethischen Grundsätzen und dem Ethikkodex der Sozialen Arbeit.
Sobald die soziale Diagnose formuliert ist, wird eine Strategie für professionelles Handeln entworfen, die als Fahrplan dient.
Auf Gemeinschaftsebene:
Berücksichtigung von Plänen, Programmen und Projekten.
Ziele der Intervention:
- Allgemeine Ziele: Beispiel: „Verbesserung der Familiensituation auf allen Ebenen und Prävention von Risikoverhalten bei Kindern.“
- Spezifische Ziele: Beispiel: „Erhöhung des Autonomiegrades des Haushaltsvorstands durch Stärkung sozialer Kompetenzen und beruflicher Ausbildung zur Konfliktlösung.“
Die Ziele werden in kurz-, mittel- und langfristige Ziele unterteilt.
- Kurzfristig: 1 Monat.
- Mittelfristig: 1-6 Monate.
- Langfristig: 6 bis 18 Monate.
Hinweis: Ziele nicht mit Aktivitäten verwechseln.
Beschreibung der Methodik: Die bei der Falllösung (individuell/familiär) angewandte Methodik ist offen, flexibel und dialogorientiert, wobei die Person im Mittelpunkt der Intervention steht. Interventionsebenen: Einzel- und Gruppenarbeit. Anwendung grundlegender Verfahren und systemischer Ansätze.
Angewandte Techniken:
- Für Wissen und Intervention: Interviews, Hausbesuche, Beobachtung, verschiedene Gruppentechniken.
- Dokumentation: Sozialanamnese, Sozialberichte, Berichte zur Fallüberleitung, individuelle Programmgestaltung, halbjährliche Berichte zum Mindesteinkommen etc.
Aktivitäten zur Zielerreichung (Maßnahmen sind eng mit den Zielen verbunden):
- Kontaktaufnahme mit Sozialarbeitern im Krankenhaus Gregorio Marañón oder anderen relevanten Institutionen.
- Verwaltung der Identifikationsdokumente bei der Nationalpolizei.
- Kontaktaufnahme zu bekannten Selbsthilfegruppen für ehemalige Alkoholiker.
- Prüfung der Möglichkeit von Leistungen (z.B. Sozialleistungen, beitragsfreie oder beitragsbezogene Renten etc.).
- Kontaktaufnahme zu Organisationen, die unregulierte Schulungen und Beschäftigungsworkshops anbieten.
- Regelmäßige Koordinationstreffen mit dem technischen Team und anderen Fachkräften.
- Sitzungen in Selbsthilfegruppen und Freizeitbildung.
- Organisation von Haushaltshilfen.
- Organisation von Telecare-Diensten.
- Bearbeitung von Anträgen für Stipendien/Wohnbeihilfen.
- Vermittlung eines Besuchs bei einem Familienpädagogen.
- Gespräche mit der Schule.
- Gespräch mit dem Arzt.
- Koordination mit dem Jugendverein in der Nachbarschaft.
- Einschreibung in Lehrgänge und/oder Vermittlung in Beschäftigung.
V. Umsetzung der Intervention
In dieser Phase der Methodik konzentrieren wir uns auf die Planung und Durchführung aller konzipierten Interventionen und spezifischen Aktivitäten. Es wird ein „Aktivitätenkalender“ erstellt. Die Ziele sollen kurz-, mittel- und langfristig (bis zu 18 Monate) erreicht werden. Bei dringendem Bedarf ist eine sofortige Intervention erforderlich.
VI. Evaluation
In dieser Phase überprüfen wir, inwieweit die erzielten Ergebnisse mit den erwarteten Ergebnissen übereinstimmen. Unsere Evaluation erfolgt fortlaufend unter Berücksichtigung der gesetzten Ziele. Obwohl dieser Schritt am Ende des Prozesses steht, können wir jederzeit notwendige Anpassungen vornehmen. Als Beispiel können wir den Familienstatus vor und nach der Intervention bewerten oder den Grad der Zufriedenheit einer älteren Person vor und nach der Intervention. Wir reflektieren die erfolgte Entwicklung. Die Intensität des Monitorings muss zunächst festgelegt werden; sobald der Fall stabilisiert ist, kann die Begleitung durch ein Interview alle zwei Monate erfolgen.
Bei der Evaluation werden auch Indikatoren berücksichtigt, die uns helfen, den Erfolg zu erkennen. Es gibt qualitative und quantitative Indikatoren.
Qualitative Indikatoren (Beispiele):
- Schulleistung der minderjährigen Kinder.
- Grad der Beteiligung von Familienmitgliedern an verschiedenen Aktivitäten oder Aufgaben.
- Grad der Integration und Empathie zwischen den Familienmitgliedern.
- Grad der Zufriedenheit jedes Familienmitglieds.
- Teilnahme an Arbeitsgruppen/Aktivitäten.
- Erworbene Kompetenzen.
- Einstellung zur Beschäftigung, zur Familie, zur Teilnahme an Kursen.
Quantitative Indikatoren (Beispiele):
- Anzahl der erhaltenen finanziellen Beihilfen.
- Anzahl der Teilnahmen an Workshops und beruflichen Kursen.
- Anzahl der durchgeführten und der nicht zustande gekommenen Interviews.
- Anzahl der Hausbesuche.
- Anzahl der Besuche bei verschiedenen Institutionen.
- Anzahl der Familien- und Berufsbesprechungen.
- Anzahl der zu legalisierenden Dokumente.
- Anzahl und Höhe der korrigierten Schulden.
Je nach den Besonderheiten des Falles wird eine vierteljährliche Überwachung für ein Jahr empfohlen, um die soziale Entwicklung der Familie zu verfolgen und festzustellen, ob sich die Situation normalisiert hat.