MHs Poesie: Soziales & Politisches Engagement

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Soziales und politisches Engagement in MHs Poesie

Miguel Hernández (MH) wurde 1910 in Orihuela, Alicante, als Sohn einer bescheidenen Bauernfamilie geboren. Er wuchs in einer landwirtschaftlichen, religiös geprägten und von Kaziken beherrschten, unveränderlichen Gemeinschaft auf. Einige seiner wichtigsten Förderer und Freunde dieser Zeit gehörten diesem konservativ-katholischen Kreis an. Deshalb vertrat MH in seiner ersten Schaffensphase einen religiösen und soziopolitisch konservativen Standpunkt. Sein erstes veröffentlichtes Werk war das Autosakramental Quien te ha visto y quien te ve y sombra de lo que eras (1933), in dem er revolutionäre Bauern verurteilt und die Positionen kommunistischer und anarchistischer Gewerkschaften kritisiert.

Als MH nach Madrid zog und dort lebte, führten die tragischen politischen Ereignisse der Zeit (Casas Viejas, Cádiz) und neue Freundschaften, insbesondere mit Pablo Neruda, dazu, dass der Dichter die Ideologie seiner ersten Phase hinter sich ließ.

Später entschied sich der Schriftsteller für die Seite der Unterdrückten und begann eine neue Periode, in der seine Dichtung die Forderungen der arbeitenden Bevölkerung thematisierte. Dies geschah zur Zeit der Zweiten Republik, die von einer prekären Wirtschaft und weit verbreiteter Unwissenheit geprägt war und in der die vom Staat angestrebten Reformen nur langsam vorankamen.

Wandel zur engagierten Dichtung

Um dieses soziokulturelle Projekt zu unterstützen, wandte sich MH von der reinen und katholischen Poesie ab und begann Mitte 1935 eine „unreine“ Poesie zu schreiben, die sich mit ersten Protesten für soziale und menschliche Werte einsetzte. MH machte in seinen Schriften Vorschläge für einen Wandel, befürwortete eine Agrarreform für eine gerechtere Landverteilung und eine rationalere Bewirtschaftung.

Dichtung im Bürgerkrieg

Nach Ausbruch des Bürgerkriegs (Guerra Civil) identifizierte er sich mit der republikanischen Seite. MH pflegte eine Dichtung, die von großer Aufrichtigkeit und Leidenschaft geprägt war. Er widmete sich einer Poesie der Propaganda und Ermutigung. Zu dieser Zeit entwickelte seine Poesie eine sehr persönliche Stimme und war voller sozialer Anliegen.

Die beiden Gedichtbände aus dieser Zeit sind Viento del pueblo (Wind des Volkes, 1937) und El hombre acecha (Der Mensch lauert, 1938). Beide sind sehr unterschiedlich: Der erste Band zeigt eine optimistische, ermutigende und enthusiastische Facette. Als die Niederlage unmittelbar bevorstand, schrieb MH El hombre acecha. Dieser Band ist ein zerrissener Schrei der Verzweiflung und zeigt eine pessimistische Sicht auf den Menschen und den Krieg.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass MHs soziale Poesie aus einer tiefen Treue zu seinen bescheidenen Anfängen, dem geteilten Leid über soziale Ungerechtigkeit und der Verteidigung der ausgebeuteten Klassen entspringt.

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