MIG/MAG Schweißen: Verfahren, Komponenten & Techniken

Eingeordnet in Technologie

Geschrieben am in Deutsch mit einer Größe von 4,61 KB

MIG/MAG Schweißverfahren: Grundlagen & Typen

MIG (Metall-Inertgas) Schweißen

Beim MIG-Schweißen (Metall-Inertgas) werden inerte Gase wie Argon oder Helium verwendet. Dieses Verfahren eignet sich zum Schweißen von Edelstahl, Kupfer, Aluminium und Blechen.

MAG (Metall-Aktivgas) Schweißen

Das MAG-Schweißen (Metall-Aktivgas) verwendet aktive Gase wie Kohlendioxid, Sauerstoff oder Argon-Kohlendioxid-Gemische. Es wird hauptsächlich bei Stahl oder niedriglegierten Stählen eingesetzt.

Wichtige Komponenten der Schweißanlage

Spannungsversorgung

Die Spannungsversorgung liefert den benötigten Strom für den Schweißprozess.

Drahtvorschubmechanismus

Der Drahtvorschubmechanismus sorgt dafür, dass der Schweißdraht kontinuierlich zugeführt wird. Er besteht aus:

  • Drahtrolle (Spool): Beinhaltet den Schweißdraht.
  • Vorschubrollen: Ziehen den Draht von der Rolle und führen ihn zum Brenner.
  • Drahtrichtmaschinen: Richten den Draht, bevor er in den Brenner gelangt.

Schweißbrenner (Brenner & Pistole)

Der Schweißbrenner ist ein Element, das dem Schweißer hilft, das Füllmaterial in der richtigen Position und Entfernung zu platzieren. Der Brenner verfügt über einen Schwanenhals, wo der Draht eine Richtungsänderung erfährt, bevor er die Kontaktspitze erreicht. Die Pistole führt den Draht direkt und ist mittels eines Zylinderkopfes im Gerätekörper befestigt.

Zu den Bestandteilen gehören:

  • Griff
  • Hals
  • Spannzange
  • Feder
  • Taster (Mikroschalter)
  • Schlauchpaketanschluss

Druckregler

Ein Gerät, das sich am Zylinderrand befindet und den Flaschendruck auf den benötigten Arbeitsdruck reduziert. Er besteht aus einem Manometer, das den Druck im Zylinder anzeigt, und einem Durchflussmesser, der den für das Schweißen benötigten Gasfluss steuert.

Masseklemme

Die Masseklemme schließt den Stromkreis und sorgt für den Rückfluss des Schweißstroms zum Gerät.

Schlauchpaket

Ein Kabelbündel und Schläuche, die die Schweißmaschine mit dem Brenner verbinden. Im Inneren befinden sich:

  • Stromkabel
  • Gaszufuhrschlauch
  • Kühlwasserzufuhr und -rückführung (falls vorhanden)
  • Steuerkabel
  • Drahtführungsrohr

Schweißdraht / Elektroden

Der Schweißdraht muss aus dem gleichen Material sein wie das zu schweißende Werkstück. Er ist oft verkupfert, um Korrosion zu vermeiden, den elektrischen Kontakt zu verbessern und Spannungen während des Drahtvorschubs zu reduzieren.

Schutzgase beim Schweißen

Aktive Schutzgase

Die in der MAG-Schweißtechnik verwendeten Gase sind Kohlendioxid, Sauerstoff und Argon-Kohlendioxid-Gemische.

Inerte Schutzgase

Diese Gase bilden keine chemischen Verbindungen mit den Bestandteilen des Schweißmaterials und dienen zum Schutz der Elektrode und des Schmelzbades. Dazu gehören die Edelgase Argon und Helium.

Methoden der Schweißgutübertragung

Die Übertragung des Schweißgutes (Abschmelzen der Drahtelektrode) kann auf verschiedene Weisen erfolgen:

Kurzlichtbogen-Übertragung

Hierbei bildet sich ein Tropfen am Ende des Drahtes. Die Elektrode berührt das Werkstück und bildet einen Kurzschluss, wodurch eine Einschnürung entsteht, die sich auflöst und in das Schmelzbad übergeht. Dabei wird der Kontakt zum Werkstück kurz unterbrochen. Anschließend wird der Draht erneut zugeführt, und der Vorgang wiederholt sich. Dies führt zu einer Abfolge von Kurzschlüssen.

Sprühlichtbogen-Übertragung (Langbogen)

Der Draht schmilzt tropfenförmig ab und bildet eine helle Wolke aus metallischen Tropfen, die kontinuierlich in das Schmelzbad übergehen.

Impulslichtbogen-Übertragung

Hierbei wird ein konstanter Strom während des Schweißens aufrechterhalten.

Schweißprozess: Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Ränder der Werkstücke vorbereiten.
  2. Umliegende Bereiche schützen.
  3. Bei Fahrzeugen die Batterie abklemmen.
  4. Schutzkleidung tragen.
  5. Maschinenparameter entsprechend den zu verbindenden Blechen einstellen (Spannung, Vorschubgeschwindigkeit, Gasstrom, Elektrodenlänge).
  6. Gasdüse und Kontaktspitze prüfen.
  7. Sich so positionieren, dass das Schmelzbad gut sichtbar ist, und einen Neigungswinkel von ca. 10° beibehalten.
  8. Werkstücke heften (punkten).
  9. Die Schweißrichtung kann vorwärts oder rückwärts erfolgen.

Verwandte Einträge: