Migration in Spanien: Typen, Ursachen und Geschichte
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Arten der Migration nach Bewegungsrichtung
- Auswanderung: Abwanderung von einem Ort oder Land.
- Einwanderung: Eintritt in einen Ort oder ein Land.
- Wanderungssaldo: Die Differenz zwischen Einwanderung und Auswanderung.
- Positiv: Verstärkte Zuwanderung (das Land gewinnt Bevölkerung).
- Negativ: Höhere Emigration (das Land verliert Bevölkerung).
Arten der Migration nach Entfernung
- Interne Migration: Innerhalb eines Landes.
- Externe Migration: Von einem Land zum anderen.
Methoden der internen Migration
- Saisonale oder temporäre Migration
- Endgültige Migration: Landflucht
- Interstädtisch
- Interländlich
- Suburban
- Pendel- oder gewöhnliche Bewegungen:
- Für die Arbeit
- Für die Freizeit
Methoden der externen Migration
- Ozeanische oder Überseemigration
- Migration nach Westeuropa
- Aktuelle, neue Ziele
Traditionelle Migration in Spanien
Die Landflucht
Traditionelle Merkmale der Migration
- Motivation: Arbeitsbezogen
- Flussrichtung: Vom Land in die Stadt, in der Regel in andere Provinzen oder Regionen.
- Profil: Junge Menschen mit geringer Qualifikation.
Temporäre und saisonale Wanderungen
Beispiele: Ernte, Weinlese.
Die Landflucht (Ende 19. Jahrhundert - 1960)
Ursachen
- Industrialisierung von Katalonien, dem Baskenland und Madrid.
- Verbesserter Schienenverkehr (Transportmittel).
- Öffentliche Arbeiten in städtischen Gebieten, unter Primo de Rivera.
- Die Reblausplage (Rebenkrankheit).
Herkunftsgebiete
Das Inland der Halbinsel.
Zielgebiete
Die Provinzen an der Peripherie, sowie Madrid.
Interne Migration im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts
Geprägt durch Demokratie und Integration in die Europäische Union.
- Migrationstypen: Interprovinzielle und interstädtische Reisen.
- Arbeitsbezogene Gründe: Wachstum im Dienstleistungssektor (Tourismus, Verwaltung und qualifizierte Positionen).
- Herkunftsgebiete: Das Inland.
- Zielgebiete: Madrid, Baskenland, Katalonien, Valencia und die Balearen.
Externe Migration
Transozeanische Auswanderung: Nach Lateinamerika
Phase 1: Boom bis Erster Weltkrieg (Mitte 19. Jh. - 1914)
Lateinamerikanische Länder benötigten Einwanderer zur Besiedlung und zum Aufbau ihrer Ressourcen und Infrastruktur. Spanien diente als 'Ventil' für die agrarische Rückständigkeit und die Arbeitslosigkeitskrise, die Landbesitzer und Kleinbauern betraf. Die meisten dieser Einwanderer stammten aus den Atlantikregionen Spaniens; ihre Hauptziele waren Argentinien, Kuba und Brasilien.
Phase 2: Rückgang und Erholung (Zwischenkriegszeit - 1960)
In dieser Phase sank die transozeanische Migration zwischen den beiden Weltkriegen. Ursachen waren die Verunsicherung durch den Ersten Weltkrieg, die Weltwirtschaftskrise von 1929 und der Spanische Bürgerkrieg. Zwischen 1945 und 1960 erholte sich die transozeanische Migration. Die Herkunft der Migranten war nach wie vor Galicien und die Kanarischen Inseln; Ziele waren Venezuela, Argentinien und Brasilien. Seit 1960 sank die überseeische Auswanderung aufgrund des wirtschaftlichen Niedergangs in Lateinamerika und der zunehmenden Konkurrenz durch die Migration nach Europa.
Migration nach Europa
Phasen der Migration nach Europa
- Phase 1 (bis Mitte 20. Jh.): Die Migration war gering und traditionell.
- Phase 2 (1950-1973): Der größte Boom der Migration nach Europa.
- Phase 3 (seit 1973): Die Auswanderung nach Europa ging zurück.
Folgen der Migration nach Europa
Die demografischen Folgen waren ein Rückgang der spanischen Bevölkerung. Wirtschaftlich gab es positive Effekte wie ein natürliches Wachstum und eine Reduzierung der Arbeitslosigkeit, da Ersparnisse zurückflossen. Negative soziale Folgen traten nicht auf.